Starkes kirchenpolitisches Zeichen
GottesSuche ist eine seit 2002 bestehende Plattform für Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben und Halt im christlichen Glauben suchen. Zunächst richtete sich GottesSuche an Frauen; seit Anfang 2019 ist die Plattform auch für betroffene Männer geöffnet.
Mit ihrer Entscheidung für den ersten Platz setzt die Jury ein starkes Zeichen in der katholischen Kirche und weit darüber hinaus, ganz besonders vor dem Hintergrund abgeschlossener und laufender Studien zum Missbrauch in der katholischen Kirche. Das Projekt wird mit 4.000 Euro Preisgeld bedacht.
Insgesamt war die Jury von der Vielzahl, dem Engagement und dem Einfallsreichtum der Einsendungen so angetan, dass sie insgesamt drei zweite Plätze vergab: Das Projekt SachsenSofa der Katholischen Akademie im Bistum Dresden-Meißen Dresden überzeugte als ein gesellschaftspolitisches Zeichen und mit seiner hohen thematischen Vielfalt. Es bietet Foren für den gesellschaftlichen Dialog – und geht dabei ganz bewusst raus aus den Metropolen – und hin in die Dorfgemeinschaftshäuser und hin zu den Menschen. Dadurch stellten sich beispielsweise Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesministerin a.D. Barbara Hendricks, der ZDF-Chefredakteur Peter Frey, Ministerpräsident Michael Kretschmer u.v.m. Diskussionen gerade in Orten mit deutlich weniger als 5.000 Einwohner*innen.
Als ein besonders menschliches und kreatives Projekt hebt die Jury ein Projekt der KDFB Landesverband Bayern hervor: Die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“ in Kooperation mit der Frauenklinik vom Rotkreuzklinikum München gibt es erst seit vier Jahren. Dennoch sind in dieser Zeit bereits knapp 3.400 fertige Herzkissen und 2.500 Kissenhüllen für Brustkrebspatientinnen in der Rotkreuzklinik von fleißige KDFB-Frauen genäht worden. Die Herzkissen tragen dazu bei, Schmerzen und Spannungen nach einem chirurgischen Eingriff zu lindern und sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Nicht selten übernehmen die Kissen auch die Funktion einer Seelentrösterin in einer schwierigen Lebensphase.
Christen begegnen Muslime, Muslime begegnen Christen: Dieses Projekt wurde bereits 1990 in Brühl ins Leben gerufen und setzt sich aus einem bürgerschaftlichen Engagement heraus für das interreligiöse Zusammenleben ein. Die Jury würdigte mit ihrer Entscheidung die wegweisende und engagierte Arbeit im christlich-islamischen Dialog. Alle drei zweiten Plätze werden mit jeweils 2.000 Euro unterstützt. Dies gab die Jury des Preises in Stuttgart bekannt.
ZdK-Generalsekretär Marc Frings lobte die Bandbreite der Bewerbungen: „Die Entscheidung ist nicht leichtfertig gefallen. Zudem zeigen sie die Bedeutung christlicher Initiativen für die gesellschaftspolitische Entwicklung in Deutschland.“ Die Preisträger seien beispielhaft in ihrer Art, wie sie innovativ und kreativ Herausforderungen der Zeit angingen. „Dieses Engagement zeichnen wir gern aus.“
Der Begriff Aggiornamento stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Verheutigung“ oder auch „Auf den heutigen Stand bringen“. Der Begriff der „Verheutigung“ geht auf Papst Johannes XXIII. und dessen Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils zurück, er bezieht sich auf die Öffnung der Kirche in der modernen Welt.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Die Mitglieder fassen ihre Entschlüsse in eigener Verantwortung und sind dabei von Beschlüssen anderer Gremien unabhängig.
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