Tag des offenen Versuchs: Klimakrise, Wassermangel und Waldsterben 2.0 – Wissenschaft und Waldpraxis vor Ort
Öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Kampagne Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald *
Datum: 07. Mai 2022 von 10 bis 12.30 Uhr
Ort: Lange Bramke bei Schulenberg/Okertalsperre
Längste Forschung zu Wald und Wasser: Nach dem zweiten Weltkrieg, vor über 70 Jahren, wurde das gesamte Einzugsgebiet der Langen Bramke im Harz mit einer Fläche von etwa 76 Hektar im Zuge von sogenannten Reparationshieben** kahlgeschlagen. Um die Wirkungen des Kahlschlags und der kurz danach mit Fichten vorgenommenen Wiederaufforstung auf den Wasserhaushalt und eine mögliche Bodenerosion zu erfassen, wurde schon 1948 mit forsthydrologischen Untersuchungen begonnen. Damit ist die Lange Bramke im Niedersächsischen Forstamt Clausthal das am längsten beobachtete forstliche Forschungsobservatorium in Deutschland. Es wird von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) betreut und wissenschaftlich untersucht.
Der Umweltschutz braucht Informationen: Im Gebiet der Lange Bramke werden im Rahmen verschiedener Umweltbeobachtungsprogramme die Wirkungen von Umwelteinflüssen wie „Saurer Regen“ (Waldsterben 1.0) und Klimaveränderungen auf die Wälder und ihre Gewässer beobachtet – auch hier stellt die Lange Bramke mit die längsten Untersuchungsreihen bereit.
Waldsterben 2.0: In den letzten Jahren traten – ausgelöst durch Sturmereignisse und Dürreperioden, die eine Massenvermehrung von Borkenkäfern begünstigten – im gesamten Harz großflächige Waldschäden auf. Auch im Lange Bramke-Gebiet starben Waldbestände großflächig ab, so dass große Kahlflächen entstanden.
Exkursionsprogramm: Auf der Exkursion werden in dem mit vielen Messgeräten ausgestatteten „Freiland-Forschungslabor“ die Untersuchungen zur Waldbeobachtung von Dr. Henning Meesenburg (NW-FVA) am Objekt vorgestellt. Anschließend werden die im Gebiet der Lange Bramke aufgetretenen Waldschäden von Andreas Rommerskirchen (NW-FVA) und Ralf Krüger (Niedersächsische Landesforsten) demonstriert sowie Ursachen und mögliche Folgen diskutiert. Im Fokus stehen Optionen der Forstwirtschaft für eine Neubegründung des Waldes und Maßnahmen zur Abmilderung von schädlichen Gewässerbelastungen.
Anmeldung: bis zum 05. Mai 2022 (Personenzahl begrenzt) per E-Mail an zentrale@nw-fva.de oder per Telefon: 0551- 69 40 10
* Hintergrund: In Niedersachsen läuft derzeit eine breit angelegte Informationskampagne unter dem Motto „Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald“. Bis Ende des Jahres erfolgen eine landesweite Plakatierung sowie zahlreiche Veranstaltungen und Mitmach-Angebote rund um das Thema Wald. Informationen und Termine stehen auf der neuen Internetseite über www.forst-aid.de
Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben die grüne Lunge in den letzten Jahren stark verändert. Die Gesellschaft steht vor der enormen Herausforderung, den Wald und die Vielfalt seiner wichtigen Leistungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Wald in Niedersachsen wird nicht sich selbst überlassen. Dafür sorgt eine aktive und zukunftsgerichtete Waldbewirtschaftung durch Forstleute und Waldbesitzer*innen. Mit der Kampagne wird der Fokus auf Niedersachsens Forstakteur*innen gelenkt, die sich Tag für Tag um die Wälder kümmern – auf Menschen, die mit und vom Wald leben. Deshalb sind auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) von Beginn bei der Kampagne mit dabei und stützen wie viele andere Akteur*innen das gemeinsame Ziel.
** Nach dem zweiten Weltkrieg legten die Alliierten Reparationen fest, wonach Deutschland ihnen u. a. auch Holz als Entschädigung zu liefern hatte. In diesem Zuge wurden große Waldflächen kahl geschlagen.
Niedersächsische Landesforsten
Bienroder Weg 3
31806 Braunschweig
Telefon: +49 (531) 1298-0
Telefax: +49 (531) 1298-55
http://www.landesforsten.de
Leiter des Sachgebiets „Intensives Umweltmonitoring“ der Abteilung „Umweltkontrolle“ der Nordwestdeu
Telefon: +49 (551) 69401-170
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sachgebiet „Käfer und Mittelprüfung“ der Abteilung Waldschutz der No
Telefon: +49 (551) 69401-231
Forstamtsleiter Niedersächsisches Forstamt Clausthal
Telefon: +49 (5323) 9361-11
Regionaler Pressesprecher Niedersachsen-Süd
Telefon: +49 (5323) 936128-0
E-Mail: Michael.Rudolph@nfa-clausthl.niedersachsen.de