Auch E-Zigaretten können Potenzstörungen verursachen
Senkung der Gesundheitsrisiken durch E-Zigaretten fraglich
Viele Raucher versuchen ihren Tabakkonsum zu verringern, indem sie auf E-Zigaretten umsteigen. Allerdings schaffen über 90 Prozent der E-Zigaretten-User keinen endgültigen Ausstieg und 60-80 % der Umsteiger rauchen weiterhin auch Tabakprodukte. Gerade dieser duale Konsum könnte zusätzliche Gesundheitsrisiken beinhalten, auf die die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin gemeinsam mit 14 weiteren medizinischen Fachgesellschaften in einem kürzlich veröffentlichten Empfehlungspapier zum Umgang mit der elektronischen Zigarette hingewiesen haben. Eine Studie mit mehr als 24.000 Teilnehmern aus den USA hat gezeigt, dass ein dualer Konsum von E-Zigaretten und Tabakprodukten das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen nicht senkt und im Vergleich zu ausschließlichem Tabakkonsum die Häufigkeit von Atembeschwerden, COPD, Herzbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar noch erhöht. Außerdem werden beim Erhitzen des Liquids von E-Zigaretten Karzinogene freigesetzt – wie z.B. Formaldehyde und Acetaldehyde, ultrafeine Partikel, Nitrosamine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle (wie die von der Heizspirale freigesetzten Metalle Nickel und Kobalt). „Trotzdem werden E-Zigaretten als Konsumprodukte nicht den toxikologischen Untersuchungen unterzogen, die für Medikamente im Hinblick auf Gesundheitsrisiken üblich sind. Und das obwohl es neben Krebs verursachenden Verbindungen außerdem Hinweise auf zelltoxische und entzündungsfördernde Wirkungen (z.B. der den E-Zigaretten zugesetzten Geschmacksstoffe) gibt“, betont Prof. Taube.
Gefahr droht, ungewollt nikotinsüchtig zu werden
Aufgrund des Marketings für die angeblich reduzierten Gesundheitsrisiken durch E-Zigaretten könnten vor allem Jugendliche, die noch nie geraucht haben, fälschlicherweise davon ausgehen, dass Dampfen völlig harmlos sei. E-Zigaretten enthalten meistens auch Nikotin, das stark Sucht erregend ist. „Der ausgewiesene Nikotingehalt der E-Zigaretten kann aber so stark variieren, dass deren Konsumenten Gefahr laufen, unwissentlich nikotinsüchtig zu werden“, warnt Prof. Taube.
Zur Tabakentwöhnung nicht empfohlen
Gesundheitsrisiken reduzieren kann nur ein Rauchstopp bzw. ein konsequenter Verzicht auf Rauchen und Dampfen. Daher sollten aufhörwillige Tabakkonsumenten, wenn überhaupt nur für einen begrenzten Zeitraum auf E-Zigaretten umsteigen und diese anschließend endgültig absetzen. Andernfalls wird die Nikotinabhängigkeit aufrechterhalten und ein Rückfall begünstigt. Am erfolgreichsten gelingt ein Rauchstopp mit der Schlusspunktmethode durch Teilnahme an einem Raucherentwöhnungskurs in Kombination mit einer Verhaltensänderung (evtl. in Verbindung mit einer Verhaltenstherapie), falls erforderlich können auch Nikotinersatzprodukte oder bestimmte Medikamente zusätzliche Unterstützung bieten.
Quellen:
American Journal of Preventive Medicine, online seit 30.11.2021
Circulation, online seit 6.5.2022
Empfehlung der DGP und 14 Fachgesellschaften zum Umgang mit der elektronischen Zigarette PLoS One, online seit 25.7.18
Thorax, online seit 10.1.2022
S3-Leitlinie “ Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung”, gültig bis 31.12.2025
Ausführliche Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von Tabak und EZigaretten sowie über verschiedene Lungenerkrankungen finden Interessierte und Betroffene im Internet unter:
• https://www.lungenaerzte-im-netz.de/rauchstopp/auswirkungen-durch-rauchen/
• Meldungen der Lungenärzte zu E-Zigaretten
• https://www.lungenaerzte-im-netz.de/rauchstopp/auswirkungen-durchrauchen/schaedigung-der-atemwege/
• http://www.lungenaerzte-im-netz.de/…
Deutsche Lungenstiftung e.V
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