Verbraucher & Recht

Crashs und Clinch – trotz Corona

 

Repräsentative Umfrage zeigt, wie sich die Unfallstatistik und daraus resultierende Rechtsstreitigkeiten im Zeitvergleich entwickelt haben

  • Jede:r Fünfte war in den vergangenen fünf Jahren in einen Unfall verwickelt.
  • Männer geraten häufiger in Unfälle und in anschließende Rechtsstreitigkeiten. 
  • Der häufigste Grund für einen Rechtsstreit ist nach wie vor die Schuldfrage.
  • Ältere haben bei rechtlichen Auseinandersetzungen mehr Erfolg.

Leere Straßen, staufreie Autobahnen: Selten kam man auf Deutschlands Straßen so gut voran wie in Pandemie-Zeiten, als sich ein Großteil der Arbeitnehmer:innen im Homeoffice befand. Doch wie wirkte sich dieser Umstand auf die Unfallstatistiken aus? Und gab es in jüngerer Vergangenheit weniger Rechtsstreitigkeiten infolge von Verkehrsunfällen? Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz, die zuvor bereits 2016, 2018 und 2020 durchgeführt wurde und jeweils die zurückliegenden fünf Jahre betrachtet, zeigt: Jede:r fünfte Deutsche (21 Prozent) war in den letzten fünf Jahren mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt. Das Risiko, als Fußgänger:in, Radfahrer:in oder Autofahrer:in in einen Unfall zu geraten, ist damit leicht zurückgegangen, aber immer noch hoch (2020: 22 Prozent, 2018: 23 Prozent, 2016: 26 Prozent).

Männer trifft es dabei bedeutend häufiger als Frauen. Von den rund 2.000 Befragten gaben 27 Prozent der Männer an, in der jüngeren Vergangenheit mindestens einen Unfall gehabt zu haben (2020: 24 Prozent, 2018: 27 Prozent, 2016: 28 Prozent). Von den Frauen waren nur 14 Prozent in den letzten fünf Jahren in einen Verkehrsunfall verwickelt (2020: 19 Prozent, 2018: 20 Prozent, 2016: 24 Prozent).

Was die Unfallhäufigkeit im Altersvergleich betrifft, so zeigt sich, dass der Unterschied zwischen jüngeren und älteren Verkehrsteilnehmer:innen deutlich zugenommen hat: Bei den unter 35-Jährigen gab mehr als ein Drittel (35 Prozent) an, in den letzten fünf Jahren mindestens einen Unfall im Straßenverkehr gehabt zu haben. Vor zwei Jahren waren es noch 27 Prozent. Bei den über 35-Jährigen gab es hingegen einen Rückgang der Unfallbeteiligung: Nur 16 Prozent gaben an, mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen zu sein. Hier zeigt sich über die Jahre ein stetiger Rückgang (2020: 20 Prozent, 2018: 21 Prozent, 2016: 24 Prozent).

Männer fahren den Frauen davon 

Stress im Straßenverkehr resultiert jedoch nicht unbedingt nur aus Unfällen. Vielmehr sind es kleine Verkehrssünden, die deutschen Verkehrsteilnehmer:innen Ärger einbringen: Knapp jede:r zweite Deutsche (2022 und 2020: 45 Prozent, 2018: 48 Prozent) musste in den vergangenen fünf Jahren wegen eines Verkehrsdelikts ein Bußgeld zahlen. Die mit Abstand häufigsten Gründe dafür sind eine Geschwindigkeitsüberschreitung (30 Prozent) und Falschparken (15 Prozent). Während der Unterschied zwischen Männern und Frauen in Sachen Tempoknöllchen vor zwei Jahren nur minimal war (34 Prozent zu 29 Prozent), so zeigt sich in der aktuellen Studie, dass Männer mit 35 Prozent bedeutend mehr teure Fotos erhielten als Frauen (25 Prozent). Beim Falschparken sind hingegen kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu erkennen: 15 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen (2020: 18 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen) erhielten Strafzettel, weil sie ihr Auto unerlaubterweise abstellten.

Baden-Württemberg führt Blitzer-Ranking an 

Was die Verkehrssünden betrifft, zeigen sich außerdem regionale Unterschiede. Unter den sieben einwohnerstärksten Bundesländern haben es der Umfrage zufolge erneut die Autofahrer:innen in Baden-Württemberg besonders eilig – zum dritten Mal in Folge belegen sie den Spitzenplatz unter den Rasern. 38 Prozent (2020: 35 Prozent) ließen sich bei einer Spritztour unfreiwillig ablichten und bekamen anschließend unerwünschte Post nach Hause. Darauf folgen Rheinland-Pfalz mit 33 Prozent sowie Hessen (2020: 33 Prozent) und NRW mit 32 Prozent (2020: 32 Prozent).

Rechtsstreitigkeiten drehen sich meist um die Schuldfrage

Dass ein Verkehrsunfall nicht nur ärgerlich und unter Umständen teuer ist, sondern auch vor Gericht enden kann, mussten 18 Prozent der Befragten bereits am eigenen Leib erfahren (2020: 18 Prozent, 2018: 13 Prozent). Männer landeten dabei bedeutend häufiger vor dem Kadi als Frauen (23 zu 13 Prozent). Vor zwei Jahren war der Unterschied nicht derart ausgeprägt (21 zu 15 Prozent).

Betrachtet man die politische Orientierung, so zeigt sich, dass 28 Prozent der AfD-Wähler:innen schon einmal einen Rechtsstreit wegen eines Verkehrsunfalls geführt haben. Die friedlichsten Verkehrsteilnehmer:innen sind der Umfrage zufolge die Grünen-Wähler:innen (11 Prozent).

Bei knapp der Hälfte aller Streitigkeiten (47 Prozent) ging es im aktuellsten Fall um die Schuldfrage (2020: 50 Prozent, 2018: 45 Prozent, 2016: 52 Prozent). In 32 Prozent der Fälle ging es um die Höhe des Schadens (2020: 27 Prozent, 2018: 28 Prozent, 2016: 27 Prozent). Unverändert auf Platz drei liegt der Streit ums Schmerzensgeld – allerdings wurde dieser Konflikt mit 24 Prozent bedeutend häufiger genannt als in den Vorjahren (2020: 18 Prozent, 2018: 16 Prozent).

69 Prozent der Befragten gaben an, dass der Rechtsstreit zu ihren Gunsten entschieden wurde, das sind etwas weniger als noch vor zwei Jahren (2020: 74 Prozent). Dabei ist auffällig: Ältere Personen gewinnen ihre Rechtsstreitigkeiten häufiger als junge Personen. Von den unter 45-Jährigen hatten nur 55 Prozent (2020: 61 Prozent) vor Gericht Erfolg, bei den Personen über 45 Jahre waren es hingegen 76 Prozent (2020: 78 Prozent).

Das Einkommen hat – im Gegensatz zur Studie von 2020 – keinen großen Einfluss auf die Erfolgsaussichten vor Gericht. Von den Befragten mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 Euro gewannen nur 67 Prozent (2020: 70 Prozent) ihren Rechtsstreit. Bei den Einkommensgruppen ab 2.000 Euro Nettoeinkommen liegt die Erfolgsquote knapp darüber, bei 70 Prozent (2020: 70 zu 78 Prozent).

Wer nach einem Unfall auf der sicheren Seite sein möchte und sich vor den finanziellen Folgen eines Rechtsstreits absichern will, findet sämtliche Information zu einem Verkehrs-Rechtsschutz unter www.roland-rechtsschutz.de.

Über ROLAND Rechtsschutz

Die ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG ist ein Premium-Anbieter für Rechtsschutz mit über 60 Jahren Erfahrung. Die Gesellschaft zählt mit Bruttobeitragseinnahmen in Höhe von 520,8 Millionen Euro im Jahr 2021 zu den wachstumsstärksten Anbietern der Branche. Mit einem Marktanteil von mehr als zehn Prozent gehört ROLAND zu den führenden deutschen Rechtsschutz-Versicherern. Zu dem Leistungsangebot des Rechtsschutz-Spezialisten zählen flexible Lösungen sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden. Dank der modularen Produktstruktur können Kunden ihren Versicherungsschutz nach Bedarf zusammenstellen.

Mit nur einem Anruf bei ROLAND (0221 8277-500) erhalten Kunden die beste Lösung für jedes rechtliche Problem. ROLAND klärt im ersten Schritt den Versicherungsschutz und bietet unmittelbar die Möglichkeit, die individuelle Rechtslage von einem unabhängigen Rechtsanwalt einschätzen zu lassen. Außerdem stehen den Versicherten von der telefonischen Rechtsberatung über die außergerichtliche Streitbeilegung bis hin zur Empfehlung eines versierten (Fach-)Anwalts alle Wege zu ihrem Recht offen. Führt die erste Wahl nicht zum Erfolg, können Kunden jederzeit einen anderen Service in Anspruch nehmen.

Kurzprofil der ROLAND-Gruppe, Köln 

Die Gesellschaften der ROLAND-Gruppe gehören zu den führenden Anbietern von Rechtsschutz-, Schutzbrief- und Assistance-Leistungen. Die Gruppe hat 1.396 Mitarbeitende und Bruttobeitragseinnahmen von 548,5 Millionen Euro sowie Umsatzerlöse von 56,5 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2021).

Geschäftsbereiche:

ROLAND Rechtsschutz: 1957 gegründet; gehört heute zur Spitzengruppe deutscher Anbieter; in mehreren europäischen Ländern erfolgreich; Rechtsschutz-Lösungen für Privat-, Unternehmens- und Industriekunden 

ROLAND Schutzbrief: führender deutscher Schutzbrief-Anbieter; innovative Schutzbrief-Konzepte für Versicherungen, Industrie und Handel 

ROLAND Assistance: B2B-Dienstleistungskonzepte in den Geschäftsfeldern Mobilitätsdienstleistungen, Schadenmanagement und Kunden-Service

Jurpartner Services: Anbieter von Schadenregulierungsleistungen und Online-Rechtsberatung für Rechtsschutz

Zur Umfrage:

Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland AG bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 25.02. und dem 28.02.2022 nahmen 2.088 Personen teil. Die Erstbefragung von 2.031 Personen fand zwischen dem 22.03. und dem 24.03.2016 statt, die zweite zwischen dem 03.04. und dem 05.04.2018 (2.037 Personen) und die dritte zwischen dem 23.03. und dem 25.03.2020 (2042 Personen).  Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).

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