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Die erste „Frankfurter Fahrradstraße“: Radentscheid begrüßt Umgestaltung des Oeder Wegs

Der Radentscheid Frankfurt begrüßt die über die Osterferien durchgeführten Maßnahmen der Stadt Frankfurt am Main am Oeder Weg. Die Umgestaltung des Oeder Wegs ist zentral, weil er eine wichtige Doppelrolle spielt. Zum einen ist er eine attraktive Verkehrsachse für den Radverkehr in Nord-Süd-Richtung, als Alternative zu den Hauptstraßen Friedberger und Eschersheimer Landstraße. Zum anderen ist er eine wichtige Einkaufsstraße für das Nordend, mit vielen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants.

Bisher war im Oeder Weg der Autoverkehr sehr sichtbar und dominant. Für die Radfahrenden gab es keine Infrastruktur, und auch die Fußgänger:innen hatten Probleme. Eine Umgestaltung im Sinne der Frankfurter Fahrradstraße verbessert sowohl die Sicherheit von Radfahrenden als auch den Komfort von Fußgänger:innen sowie die Aufenthaltsqualität. So gewinnen viele Nutzer:innen des Oeder Wegs – Anwohner:innen, Gewerbetreibende, und Menschen, die sich dort fortbewegen.

Alexander Breit, Sprecher des Radentscheid Frankfurt, sagt: „Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung, die Stadtverordnetenversammlung und der Ortsbeirat 3 am Oeder Weg mutig waren; insbesondere der Modalfilter ist in dieser Form neu in Frankfurt, und wir freuen uns sehr, dass er jetzt ausprobiert wird.“ Gleichzeitig betont der Radentscheid, dass die aktuellen Maßnahmen nur provisorisch sind. Die Umgestaltung ist damit ein erster Schritt, mittelfristig muss die Stadt aber die Maßnahmen verstetigen: Bordsteine versetzen, Kreuzungen aufpflastern, neue Plätze gestalten, Doppelquerungen bauen, die Barrierefreiheit überall umsetzen und für mehr Grün sorgen.

Die Maßnahmen werden in der Öffentlichkeit bereits kritisch diskutiert, insbesondere in Bezug auf den Einzelhandel. Dazu sagt Rebecca Faller, Landschaftsarchitektin und beim Radentscheid aktiv: „In allen uns bekannten ähnlichen Fällen sind nach dem Umbau die Umsätze gleichgeblieben oder sogar gestiegen. Über den Sommer wird sich der Autoverkehr einpendeln, und die neuen Liefer- und Kundenkurzzeitparkplätze sorgen dafür, dass der Logistikverkehr und Kund:innen schnell einen Parkplatz finden, wenn sie denn mit dem Auto kommen.“

Der Radentscheid betont, dass die Maßnahmen im Oeder Weg mindestens ein Jahr erhalten bleiben müssen, um die Auswirkungen verlässlich einschätzen zu können. Erst dann können Auswirkungen der Jahreszeiten eingeschätzt werden und die Nachwirkungen der Bauarbeiten selbst verschwinden. Um andere Einflüsse auf den Umsatz herauszufiltern, sollte der Oeder Weg mit anderen Frankfurter Straßen wie zum Beispiel der Berger Straße verglichen werden. Zudem sind die Maßnahmen noch nicht abgeschlossen: im Herbst sollen Parklets, Spielelemente und temporäre Begrünung kommen.

Der Oeder Weg kann als Modell für viele andere Frankfurter Stadtteilstraßen dienen. Bei der Berger Straße und Leipziger Straße diskutieren viele Gruppen schon länger über Umgestaltungen (z.B. die Initiative für eine autofreie Leipziger Straße). Für die Schweizer Straße soll es bald einen Wettbewerb zur Umgestaltung geben, in den auch Ideen der Frankfurter Fahrradstraßen einfließen werden.

Darüber hinaus gibt es viele andere Straßen in Frankfurt, die von einer Umgestaltung profitieren würden. Der Radentscheid wird sich dafür einsetzen, dass bald noch mehr Frankfurter:innen in den Genuss von Frankfurter Fahrradstraßen kommen.

Über Radentscheid Frankfurt

Wer wir sind: Der Radentscheid Frankfurt ist eine Bürger:inneninitiative, die sich für bessere Radinfrastruktur in Frankfurt am Main einsetzt. Im Sommer 2018 hat er dafür fast 40.000 Unterschriften gesammelt; danach hat er mit der Stadt Verhandlungen über Maßnahmen geführt, die im Sommer im Stadtverordnetenbeschluss "Fahrradstadt Frankfurt am Main" (NR 895) mündeten. Seitdem begleitet er die Umsetzung der Maßnahmen und setzt sich für einen generellen Wandel in der Frankfurter Mobilitätspolitik ein.

Mehr Infos auf https://www.radentscheid-frankfurt.de/2022/05/umgestaltung-oeder-weg/

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Alexander Breit
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