Die Film- und Medienstiftung NRW fördert zehn Abschlussfilme mit 188.900 Euro
Mittellanger Film
„Dann lieber sterben“, Regie: Pauline Schläger, ifs, Förderung: 20.000 Euro
Eine Freundesgruppe muss ein Riesenkaninchen unter die Erde bringen und dann hat auch noch Arthur versucht, sich das Leben zu nehmen. Alle versuchen mit Ach und Krach, das Richtige zu sagen und zu tun. Eine Zeit voller unangenehmer Gespräche und stiller Momente später schaffen es die Freunde mithilfe ihrer schonungslosen Freundin Aimée schließlich doch, ihren ganz persönlichen Weg zu finden und sich dabei selbst treu zu bleiben. Regisseurin und Autorin Pauline Schläger schließt mit der Tragikomödie ihr Studium gemeinsam mit Kameramann Marcel Reiter, Szenenbildnerin Kira Thönnes und Editor Ivan Kolesov an der ifs internationale filmschule köln ab.
„Jamestown“, Regie: Jan Hendrik Lübbers, ifs, Förderung: 20.000 Euro
Die Spieler:innen einer Basketballmannschaft aus dem langsam zerfallenden Jamestown müssen sich endgültig vom Basketball und somit ihrer Kindheit trennen, um den letzten Schritt in das Erwachsensein zu vollziehen. Die ersten Konfrontationen mit dem neuen Lebensabschnitt fordern von den jungen Erwachsenen schnelle Entscheidungen: Jamestown zu verlassen, scheint notwendig. Regisseur Jan Hendrik Lübbers, Produzent Julius Nerlich, Kameramann Jonas Thibaut und Editor Hannes Gabelmann beenden ihr Studium mit dem dokumentarischen Ensemblefilm.
„Viel Nebel im November“, Regie: Anna Lena Höhne, FH Dortmund, Förderung: 20.000 Euro
Auf der Suche nach Geborgenheit kämpft die junge Paula verzweifelt um den Bauernhof ihrer Familie und das Leben ihres im Koma liegenden Vaters. Geborgenheit kann sie nur bei ihrer Mutter finden und muss lernen, loszulassen. Das Drama ist der gemeinsame Abschluss von Autorin, Regisseurin und Produzentin Anna Lena Höhne, Kameramann Justin Babilon sowie den Sound Designern Konrad Woznitzka und Nicolas Dohle an der FH Dortmund.
Kurzfilm
„AKHI“, Regie: Mohsin Shah, Macromedia, Förderung: 20.000 Euro
Manal, eine rebellische junge Frau, will aus dem Nahen Osten nach Deutschland mit einem Boot über den Ozean auswandern. Ihr Bruder wird von seiner Frau überredet, Manal zu begleiten. Auf der Flucht werden sie von ihren Schmugglern betrogen und sind auf sich allein gestellt. Manal und einige andere Auswanderer wollen ihre Reise dennoch fortsetzen, während andere aufgeben. Unterwegs verlieren sie Menschen durch Hunger und Dehydrierung. Manal und die anderen akzeptieren ihr Schicksal und treten ihre Heimreise an. Kurz bevor sie zu Hause ankommen, verdurstet Manals Bruder. Regisseur Mohsin Shah, Kameramann Marvin Edler und Editor Alexander Moussa schließen mit der Tragödie ihr Studium ab.
„Ein Mädchen!“, Regie: Luisa Teruel Delgado und Lisanne Leuders, Macromedia, Förderung: 20.000 Euro
Die junge Christina plant am Weihnachtsabend ihrer Familie zu offenbaren, dass sie eine feste Freundin hat. Dort angekommen, verfolgen sie Tagträume, in denen alle bereits von ihrer Homosexualität wissen und es keiner akzeptiert. Trotz ihrer Angst macht sie Anläufe, von ihrer Freundin zu erzählen, doch wird ständig übergangen. Schließlich schafft sie es, sich vor ihren konservativen Verwandten zu outen. Sie weiß, dass ihre Tagträume jetzt wahr werden und beschließt etwas zu ändern. Dies ist nun nicht mehr ihre Familie. Sie geht. Die Komödie der Regisseurinnen Luisa Teruel Delgado und Lisanne Leuders, des Produzenten Max Wiege und des Kameramanns Flemming Kruck ist ihr gemeinsamer Abschlussfilm.
„El Mártir“, Regie: Alejandro Mathé, ifs, Förderung: 20.000 Euro
Der siebzehnjährige Elías erlebt sein sexuelles Erwachen durch die verwundeten Körper von Christus und anderen Märtyrern. Daraufhin entwickelt er einen unstillbaren Drang zum extremen Masochismus. Elías Triebe dringen in seinen Alltag ein und verändern seine Interaktionen mit seiner Familie und seinem Freundeskreis. Als er einem Freund seine Bedürfnisse offenbart und eine außergewöhnliche neue Beziehung entsteht, beginnt Elías sich zu fragen, was er wirklich will. Produzentin Anna Weber, Szenenbildnerin Luca Wirtz, Editor und Sound Designer Leo Muheim, Kamerafrau Zoe Dumas sowie Autor und Regisseur Alejandro Mathé schließen ihr Studium mit dem dramatischen Horrorfilm ab.
„Taking Care“, Regie: Lenia Friedrich, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Der dokumentarische Animationsfilm erzählt die Situation der Pflege einer alleinlebenden 90-jährigen Nachbarin. Aus feministischer Sicht und in dokumentarischer Praxis nähert sich die Regisseurin dem Thema wie in einer Detektiv-Geschichte: Gespräche zwischen der Demenzerkrankten, ihrer Pflegerin und der Filmemacherin, auch als Nachbarin, werden aufgezeichnet, um das Verhältnis zwischen den beiden Frauen auszuloten: deren Abhängigkeiten, Sorge und Fürsorge. Die Frauenrolle in ihrer typischen Klischeerolle steht im Mittelpunkt: fürsorglich, liebevoll, für andere da, kümmert sich, hält die Familie zusammen etc. Aber auch das Vergessen spielt eine zentrale Rolle. Regisseurin Lenia Friedrich arbeitet die visuelle Ebene als künstlerischen Kommentar in 2D aus.
„tulip“, Regie: Miriam Rebecca Klischat, FH Dortmund, Förderung: 20.000 Euro
Auf der Suche nach dem Umgang mit ihrer schmerzhaften Periode landet Resa nach einem Menstruationsritual in einer Schwitzhütte in ihrer Gebärmutter, und dort steht ihr die Konfrontation mit ihrer Menstruation bevor. Regisseurin Miriam Rebecca Klischat, Kameramann Christoph Henke, Produzent Felix Georg und Szenebildnerin Nele Gersten schließen ihr Studium gemeinsam ab.
„Die Liga der außergewöhnlichen Arbeitnehmer“, Regie: Melissa Arcak, FH Dortmund, Förderung: 19.000 Euro
Am Freitagabend möchten die drei Freunde Lisa, Michael und Boris eigentlich nur von der stressigen Arbeitswoche abschalten. Doch Michael baut mit seinem Wagen einen Unfall und sie müssen das Auto von der Straße holen, bevor es jemand sieht. Bei der Tankstellenkassiererin Daniela wollen sie ein Abschleppseil kaufen, als plötzlich in der Nachbarschaft ein Ufo landet und ein Alien Unheil stiftet. Zusammen mit Daniela treten sie mit ihren Arbeitnehmerfähigkeiten gegen den ungebetenen Gast an, um endlich Feierabend machen zu können. Doch nichts ist, wie es scheint: Das Alien hatte lediglich eine Panne und musste sich auf der Suche nach Ersatzteilen mittels Laserwaffe verteidigen. Autorin und Regisseurin Melissa Arcak produziert auch die Science-Fiction-Komödie.
„Tearin‘ it down“, Regie: Maximilian Osterholz, FH Dortmund, Förderung: 9.900 Euro
Mayas freie und unendlich weite Welt wird plötzlich von einem Wesen auf den Kopf gestellt, das riesige Mauern aus der Erde wachsen lässt und Maya und ihre Freunde dazu zwingt, diese unter Einsatz ihres Lebens zu erklimmen. Doch was tun, wenn man nicht klettern kann? Regisseur Maximilian Osterholz übernimmt ebenfalls die Stop Motion des Fantasy-Animationsfilms.
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