Die Öl-Krise
Weltweit nicht weniger gravierend ist jetzt die Entscheidung von Indonesien, einen Exportstopp für Palmöl zu verhängen. Das Land ist der international größte Produzent von Palmöl, der rund 60 Prozent des globalen Bedarfs deckt. Grund sind die Proteste im Land wegen steigender Preise für das knapper werdende Speiseöl, das dort zu den Grundnahrungsmitteln zählt. Auch Malaysia, der zweitgrößte Produzent, kann die Defizite nicht ausgleichen.
In Deutschland trifft diese Entwicklung viele Branchen. Etwa jedes zweite verarbeitete Lebensmittel im Supermarkt enthält Palmöl. In Deutschland hat Palmöl nicht den besten Ruf. Es wird mit der Abholzung von Regenwäldern und der Zerstörung von Ökosystemen für die Plantagen in Verbindung gebracht. Das Vorurteil trifft allerdings nicht zu. Die Palme ist die ertragreichste Ölpflanze. Sie liefert auf wenig Fläche mehr Pflanzenöl als die Alternativen wie Sonnenblumen, Raps oder Soja. Matin Qaim, Professor für Agrarökonomie an der Universität Bonn, warnt vor einer Fehleinschätzung. Andere Pflanzenöle würden mehr zusätzliche Fläche benötigen und die Abholzung von noch mehr Wäldern erfordern.
Zudem wird viel für einen nachhaltigen Anbau durch die Zertifizierung von Palmöl getan. Der „Runde Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ ( RSPO) ist eine internationale Initiative, die zweistellige Zuwachsraten sowohl bei den zertifizierten Flächen als auch beim Gesamtabsatz dokumentieren kann. In Deutschland fördert das Forum Nachhaltiges Palmöl e. V. ( FONAP) die Einhaltung dieser Regeln und wirbt bei Importeuren, Handelsketten und Herstellern für nachhaltig produziertes Palmöl. Diese Initiativen unterstützen auch immer mehr Verbraucher, die beim Einkauf verantwortungsbewusst auf die Verwendung von zertifizierten Rohstoffen achten. Informationen bietet die Website www.forumpalmoel.org .
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