Fahrradtrends und ein buntes Erlebnisprogramm: die VELOHamburg lädt auf das Heiligengeistfeld ein
Eingebauter Rückenwind
E-Bikes sind der Boom-Faktor der Fahrradwelt – der Zweirad-Industrie-Verband meldet für 2021 unter den 4,7 Millionen in Deutschland verkauften Rädern gut 2 Millionen Pedelecs, also Räder mit Elektrounterstützung. Darunter fallen auf der VELOHamburg die schicken Stadtflitzer von Ampler Bikes oder Coboc, deren Akku und Motor kaum zu sehen sind, aber auch große Kraftpakete für Offroad-Einsätze oder den Abenteuerurlaub von den hessischen Herstellern Advanced und Riese & Müller oder dem italienischen Motoradspezialisten Malaguti Bikes. Rund 40 E-Bike Marken können auf der VELOHamburg ausprobiert werden.
Die Lust an der Last
Auch Cargobikes sind meist elektrifiziert – je mehr Zuladung, desto bedeutender die zusätzliche Schubhilfe. Gerade wenn es in den urbanen Zentren um kurze Wege mit viel Gepäck geht, sind Lastenräder sowohl für Familien als auch für Gewerbetreibende der Game Changer der Mobilitätswende. Unter den 30 Cargobike Marken auf der VELOHamburg finden sich kurze und sportliche Kompakträder wie die muli-cycles oder die Hamburger Yoonit Räder, große Familienkutschen von den Niederländern Babboe oder Dolly Bikes, aber auch Logistikräder für den Geschäftsbetrieb vom Hamburger Start-Up tricargo.
Sportlich auf und abseits der Straße
Auch im sportiven Bereich hat sich einiges getan. Gravelbikes sind Breitreifenrennräder, die auf der Schnittstelle zwischen Mountainbike und Rennrad für sportliche Touren oder den Radurlaub abseits befestigter Straßen die richtige Wahl sind. Zwischen Querfeldein-Wettkampfrad und Bikepacking mit Packtaschen an Sattel und Lenker ist auch in dieser Sparte die Vielfalt groß – Marken wie die Lokalmatadoren von Stevens Bikes oder der polnische Hersteller Rondo zeigen ihre Modelle am Heiligengeistfeld. Die passende Bekleidung, Taschen, Helme und Accessoires werden genauso angeboten.
Kinder auf die Räder
Geringes Gewicht und passende Ergonomie sind das A und O der Kinderräder. Der österreichische Hersteller woom bringt mit dem Frontgepäckträger noch einen praktischen Nutzen für die Kids mit: Schülerinnen und Schüler können Schultasche oder Rucksack einfach vorne aufschnallen.
Nordisch by Nature
Neben den lokalen Branchengrößen wie Stevens Bikes und den Electra Cruisern präsentieren auch kleinere Hersteller aus dem Norden ihre Produktideen und verkaufsfertigen Räder. Den Gegenpol zum großen Logistikrad des kleinen Hamburger Start-Ups Tricargo bildet das Mini-Cargobike Yoonit, das ein Designerteam aus der Hansestadt entwickelt hat. Auch das flexible Mini Rennrad Agivelo oder die reduzierten Singlespeeder von Bonvelo stammen von der Elbe, während die bekannten Bambus Bikes von Myboo, das wandelbare Lastenrad von Schacht Imotion und Sollso, die Laufräder für Erwachsene, in Schleswig-Holstein entwickelt werden.
Fahrradfest für Familien, Fahrradfans – und Feministinnen
Die große Ausstellung und die Teststrecken sowie Spezialparcours werden ergänzt von einem bunten Festivalprogramm für alle Fahrradinteressierten. Während die Eltern Cargobikes testen, können die Kinder beim Laufrad- oder Kinderradrennen gegeneinander antreten. Hamburger Initiativen und Vereine laden zu geführten Ausfahrten ein, darunter die Harbour District Tour mit den stylischen Cruisern der Hamburger Schmiede Electra und die FLINTA*-Rennrad Ausfahrten für alle Frauen und lesbische, inter-, nichtbinäre, trans- und agender-Menschen.
Dass die Emanzipationsbewegung und Radfahren von Beginn an verknüpft waren, zeigt das Buch Revolutions, aus dem Nefeli Kavouras vom Hamburger mairisch Verlag im Bike Forum eine Kostprobe lesen wird. Der Hanseat Michael Poliza, eigentlich als Fotograf auf der ganzen Welt unterwegs, berichtet von seinen E-Bike Touren rund um Hamburg, die er während des Corona Lockdowns unternahm. Außerdem im Bike Forum zu erleben: Bikerafting Abenteuer mit Paddel und Pedale, Ergonomieberatung und das Projekt zur Messung von Überholabständen mit dem ADFC Hamburg. „Hands on!“ heißt es beim E-Bike Fahrsicherheitstraining und dem Fahrradflicken Workshop. Der Foodbereich in der Mitte des Festivalgeländes lädt mit Kaffee, Pizza, Burger und Bowls zum Verweilen ein.
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