Leadership an der Hochschule Worms – Führungstraining mit Lamas
Sicherheit und Empathie macht gute Führung aus
Haben Sie schon einmal versucht ein Lama argumentativ davon zu überzeugen, dass es Ihnen folgt? Führung ist evolutionsbiologisch im Intuitiven verankert: Non-verbale Kommunikation, wie Körpersprache, Haltung und Präsenz spielen eine zentrale Rolle. Hinzu kommen Werte wie Vertrauen und Empathie. Lamas sind Flucht- und Herdentiere. Sie folgen dem Menschen, aber nur wenn sie gut geführt werden und Mensch und Tier ein Team auf Augenhöhe bilden.
Die Studierenden hatten zuerst die Aufgabe dem Lama ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und das Tier ruhig zu führen. Anhand der Reaktion der Tiere lässt sich die Wirkung des eigenen Verhaltens ablesen. Die kleinste Unsicherheit spürt das Lama und zeigt eine Reaktion. So wird die Erfahrung mit den Tieren ein Spiegel für den Menschen. „Ich fand es faszinierend, wie gut die non-verbale Kommunikation in der Führung funktioniert hat.“, stellte Klara Deubert verblüfft nach dieser besonderen Führungserfahrung fest. Und so ging es allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und dass das alles andere als leicht ist, wurde auch festgestellt. „Es erforderte viel Geduld und ein hohes Maß an Konzentration die Lamas zu führen. Es war eine Herausforderung,“ war das Fazit von Bastian Schneider.
Unterschiedliche Typen – unterschiedliche Führungsstile
Die Studierenden hatten dann die Möglichkeit unterschiedliche Führungsstrategien auszuprobieren. Spannend war der Unterschied zwischen enger und lockerer Führung. Bei alledem wurden die Studierenden vor die Herausforderung gestellt, auf unterschiedlichen Lama-Persönlichkeiten einzugehen und diese im Rahmen der Führung zu respektieren. In der Teamführung im Unternehmenskontext ist das gar nicht mal so anders: Unterschiedliche Persönlichkeitstypen bevorzugen unterschiedliche Führungsstile.
Keiner der Teilnehmenden hätte gedacht, dass sich die Thematik auf diese Weise so ideal vermitteln lässt. Und dass bei dem Thema Führung auch Praxis statt reiner Theorie zum Einsatz kommt, das kam besonders gut an. Prof. Sessler hat das gesamte Modul abwechslungsreich und mit unterschiedlichsten Exkursionen aufgebaut, so dass die Theorie im Nachgang passend zu den gemachten Erfahrungen ideal vermittelt werden kann. Nach jeder Exkursion folgte eine Theorieeinheit zur Einordnung der Beobachtungen, Reflexionen und Learnings in einen wissenschaftlichen Kontext. Für Wirtschaftsinformatiker eröffnet das ein interdisziplinäres Blickfeld: denn das Thema Leadership spielt vor allem auch in die Forschungsfelder: Soziologie, Psychologie und Philosophie hinein.
Andere Stationen im Rahmen dieser Veranstaltung sind u. a. das Kletterzentrum Extrem in Ludwigshafen, Business Lunch mit Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, ein Online-Workshop mit der Universität der Bundeswehr München (in dem in Team eine „virtuelle“ Bombe entschärft wird), ein Besuch bei Do more Yoga in Worms zum Thema Stressprävention und Achtsamkeit. „Ich fand es gut, dass wir bei dem Thema Führung wirklich Praxis statt Theorie gemacht haben,“ ist das Fazit zu der Veranstaltung von Maik Wolfmüller.
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