Machen Sie endlich Pflegepolitik!
„Wir brauchen jetzt mehr Personal, denn unsere Gesellschaft braucht professionelle, gute Pflege!“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein zum Auftakt der Kundgebung. „Ein erster und dringender Schritt dahin ist, die PPR 2.0 einzuführen.“ Sie kritisierte, dass Minister Lauterbach bislang vor allem Pandemiepolitik betreibe, die notwendigen Reformen der Pflegepolitik könnten aber nicht länger ausgesessen werden. Bienstein forderte in ihrer Rede auch einen Gratifikationsschein für Pflegeberufe: „Damit werden Leistungen anerkannt und der Verbleib im Beruf nachhaltig gefördert.“
Zu den zentralen Forderungen der Protestierenden gehörten die Möglichkeiten zur Selbstbestimmung und Mitbestimmung der professionell Pflegenden. DPR-Präsidentin Christine Vogler brachte es auf den Punkt: „Die Verweigerung der Selbstverwaltungsstrukturen für die Pflegeberufe gefährdet die Gesundheitsversorgung bereits heute. Die Expertise der größten Berufsgruppe im Gesundheitssystem wird systematisch ausgeschlossen. Der Ball liegt beim Gesetzgeber!“
Die beiden Vorstandsvorsitzenden des BochumerBunds, Heide Schneider und Benjamin Jäger, machten deutlich, wie wichtig es für die professionell Pflegenden ist, sich in Gewerkschaften und Verbänden zu organisieren. "Niemand wird der Pflege und den Pflegenden freiwillig mehr Geld geben. Es ist höchste Zeit, dass wir uns gemeinsam organisieren“, so Heide Schneider. Jäger ergänzte: „Je dichter wir zusammenrücken, desto weniger kommt man an uns vorbei. Auch diejenigen nicht, die unsere Stimmen in den Gremien lieber nicht hören wollen.“
Der Internationale Tag der Pflegenden wird jährlich am 12. Mai, dem Geburtstag von Florence Nightingale, begangen und würdigt die Arbeit der professionell Pflegenden weltweit. Das vom International Council of Nurses (ICN) ausgegebene Motto für 2022 lautet „Nurses: A Voice to Lead. In die Pflege investieren – Rechte respektieren für globale Gesundheit“.
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