Energie- / Umwelttechnik

Mehr Druck zum Schutz die Bienen

Der WWF Deutschland hat die Bundesregierung anlässlich des morgigen (20.5.22) Welttags der Bienen aufgefordert, den Schutz der Insekten, der artenreichsten Gruppe aller Lebewesen, mit mehr Nachdruck zu verfolgen. „Das Insektensterben ist exemplarisch für die Zerstörung der Artenvielfalt durch den Menschen. Seit 1998 ist die Biomasse von Insekten in Deutschland um drei Viertel zurück gegangen. Die letzte Bundesregierung hat zwar angefangen gegenzusteuern, doch das reicht bei Weitem nicht aus. Zum Schutz der Insekten braucht es mehr politischen Druck“, sagte Johann Rathke, Koordinator Agrar- und Landnutzungspolitik des WWF.

Die Bandbreite der Insekten verdeutlicht die unermessliche Vielfalt des Lebens. Insekten erfüllen unersetzbare ökologische Funktionen, beispielsweise für die Stoffkreisläufe der Natur und die Fruchtbarkeit der Böden. Auch sind sie für die Nahrungsmittelversorgung des Menschen unabdingbar. Drei Viertel der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen sind – in unterschiedlichem Maße – von Bestäuberinsekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlingen abhängig. „Doch schon der Blick auf die Wildbienen ist alarmierend: Rund 53 Prozent der Wildbienen sind in Deutschland gefährdet oder stark gefährdet. Auch hier wird klar, dass der Schutz der Insekten wichtiger denn je ist.“

Als Gründe für das Schrumpfen von Insektenpopulationen gelten Faktoren wie der Verlust von Lebensräumen z.B. durch die Vereinheitlichung und Intensivierung der Landwirtschaft, der Einsatz von für Insekten schädlichen Agrarchemikalien, Parasiten und Nahrungsmangel.

Johann Rathke: „Wir müssen die Hebel für einen besseren Insektenschutz konsequent nutzen. Hierzu zählt vor allem das Eintreten der Bundesregierung für eine konsequent nachhaltige Nutzung von Agrarflächen, auch im Rahmen der Gemeinsame Agrarpolitik (GAP).“

Dazu gehört auch das Verbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und biodiversitätsschädigenden Insektiziden in Schutzgebieten und überhaupt eine deutliche Reduzierung von chemisch-synthetischen Pestiziden. Sinnvoll für die Insekten ist auch die Schaffung von 30 Prozent Naturschutzflächen, wie es die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 vorsieht, und von Biotopverbünden. Weiterhin müssen mehr Mittel freigemacht werden für Forschung und Entwicklung zu alternativen Methoden des Pflanzenschutzes.

„Die Bundesregierung darf den Insektenschutz nicht abhaken“, sagte Rathke. „Auch wenn das Aktionsprogramm Insektenschutz der Vorgängerregierung ein wichtiger Schritt war, so muss der Schutz der Insekten auch bei aktuellen und künftigen politischen Initiativen eine wichtige Rolle spielen.“

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