Energie- / Umwelttechnik

NABU zum Osterpaket: Abgeordnete müssen jetzt nachsteuern

Der Bundestag hat heute in erster Lesung über das sogenannte Osterpaket beraten, mit dem die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen will. Zentrale Bestandteile bilden darin die Änderungen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) und des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG).

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: “Natur- und Klimakrise beschleunigen sich. Wir werden die 1,5 Grad-Grenze früher als bisher angenommen überschreiten – mit verheerenden Folgen für die Natur. Eine naturverträgliche Energiewende ist daher unerlässlich. Konsequentes Energiesparen und ein schneller und naturverträglicher Ausbau von Windenergie und Photovoltaik sind dabei zentrale Bausteine. Die vorgelegten Gesetzesentwürfe werden dem noch nicht gerecht. Die Abgeordneten müssen jetzt dringend nachsteuern.”

Der NABU drängt darauf, dass auch der Erhalt der biologischen Vielfalt als überragendes öffentliches Interesse gesetzlich verankert wird. Nur so kann verhindert werden, dass ihr Erhalt einseitig verschlechtert und auch gegenüber anderen Interessen irrelevanter wird. Die geplante Privilegierung der Erneuerbaren muss zudem auf die Energieformen Windenergie und Photovoltaik begrenzt werden. Andere Formen, wie die kleine Wasserkraft verursachen bei minimalen Energieertrag maximalen ökologischen Schaden in Flüssen und Bächen. Diese Energieform nicht weiter durch das EEG zu fördern, ist ein wichtiger Schritt.

Nicht vereinbar mit dem geltenden EU-Naturschutzrecht ist nach Überzeugung des NABU die vorgesehene Planung von Windenergieanlagen in Meeresschutzgebieten der Nord- und Ostsee. Für die ökologische Verbesserung der stark geschädigten Meere müssen im Zuge der jetzt geplanten Zusatzbelastungen durch den Ausbau der Offshore-Energie wirksame Entlastungen beschlossen werden. Ökologische Standards und Beteiligungsrechte müssen bei der Energiewende an Land und auf See beibehalten werden.

„Damit die Energiewende gelingen kann, müssen die Bundesländer ausreichend Flächen für den Ausbau der Erneuerbaren bereitstellen und naturschutzfachlich sensible Bereiche dabei von vornherein ausklammern. Außerdem brauchen wir eine Personaloffensive für die Planungs- und Genehmigungsbehörden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine große Herausforderung – auch für die Natur. Dafür braucht es auch Programme, die betroffene Arten besonders unterstützen und wertvolle Lebensräume wiederherstellen. Die naturverträgliche Energiewende beschränkt sich auch nicht auf einen Austausch fossiler Energien durch erneuerbare. Es ist ein deutlich stärkerer Fokus auf die Minderung des Energieverbrauchs notwendig. In dem Tempo, in dem die Bundesregierung die Energiewende vorantreibt, sollte sie auch die Themen Energiesparen und Energieeffizienz bearbeiten – und zwar in allen Bereichen. Tempolimit, Gebäudesanierung und Solardachpflicht sind nur ein paar Stichworte.  Nur so werden wir Natur- und Klimakrise gemeinsam gerecht,“ kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Über den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.

Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.

Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 284984-0
Telefax: +49 (30) 284984-2000
http://www.nabu.de

Ansprechpartner:
Katrin Jetzlsperger
Pressereferentin
Telefon: +49 (30) 284984-1534
E-Mail: Katrin.Jetzlsperger@NABU.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel