Energie- / Umwelttechnik

Norwegen: Crypto-Mining Verbot abgelehnt

 

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Das durch die Rote Partei angestrebte Verbot für das Mining von Kryptowährungen fand weder in der Arbeiterpartei, noch in der Zentrumspartei großen Anklang. Das Parlament entschied Mitte Mai somit mehrheitlich, dem Vorschlag nicht stattzugeben und gibt dem Mining weiterhin grünes Licht.Offen bleibt allerdings noch, ob Mining-Betreibe künftig vielleicht für den verbrauchten Strom stärker zu Kasse gebeten werden.

Norwegen stellt knapp 1 Prozent der globalen Bitcoin-Hashrate bereit und glänzt insbesondere in seiner Vorreiterrolle im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit. Das Mining von Kryptowährungen wird hier ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben, welches hauptsächlich aus Wasserkraft stammt. Aufgrund des günstigen und guten Zugriffs auf die erneuerbaren Energiequellen, floriert das Mining-Geschäft im skandinavischen Norwegen.Laut eines Berichts des norwegischen Nachrichtenportal E24, reichte die Rote Partei des skandinavischen Landes im März einen Gesetzentwurf ein, welcher das Schürfen von Coins im Norwegen verbieten sollte. Mehrheitlich stimmte das Parlament am 10.Mai gegen das Verbot. Nur die Linkspartei, die Rote Partei und die Grünen stimmten für das Verbot, alle anderen Fraktionen haben sich dagegen ausgesprochen.Grund für den Vorschlag der Roten Partei sei die derzeitige Stromsituation, welche zuletzt die Strompreise in Höhe getrieben hat. So erklärte Sofie Marhaug von Storting for Red folgendes: "Auch wenn wir jetzt genug Strom haben, werden wir in Zukunft strengere Prioritäten setzen müssen, vor allem, wenn wir fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzen wollen und Europa sich unabhängiger von Russland machen wird“.

Innovationen sollen nicht verhindert werdenDie Blockchain-Technologie führt zu zahlreichen Innovationen in vielen Bereichen, einschließlich des Bank-und Finanzwesen. Dabei ist der hohe Energieverbrauch mit der Blockchain-Technologie untrennbar verbunden. Insbesondere die bekanntesten Coins wie z.B. der Bition, setzten derzeit nämlich auf das energieintensive, sogenannte Proof-of-Work-Konsensverfahren (PoW).Die Arbeiterpartei (AP) und die Zentrumspartei (SP) stellte in diesem Zusammenhang klar, dass sie nicht daran interessiert sind, Innovationen in ihrem Land durch ein Mining-Verbot zu behindern.Des Weiteren gaben die Regierungsparteien an, dass Kryptowährungen sichere Transaktionen ermöglichen und daher von Bedeutung sind, insbesondere in Ländern und Märkten, in denen das Vertrauen in die Behörden geschwächt ist.„Es ist kein Zufall, dass die Kryptowährung [Bitcoin] im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 einen besonderen Aufschwung erlebte, als das Vertrauen in nationale und internationale Banken und Finanzinstitute auf einem Tiefpunkt war.[…] Das Ziel muss es sein, den Bedarf und die Nachfrage nach Kryptowährung zu verringern, indem zu einem gut funktionierenden Geldsystem beigetragen wird.“, erklärten die AP und SP.Auch der Minister für Kommunalverwaltung und ländliche Angelegenheiten, Bjorn Arild Gram, gab diesbezüglich zu bedenken, dass ein Mining-Verbot die Wettbewerbsfähigkeit Norwegens schwächen könnte. So stellen laut Arild die Rechenzentren wichtige Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg in der digitalen Wirtschaft.

Höhere Strompreise für Mining-Betriebe?In Norwegen profitiert die Industrie von einer vergünstigten Stromsteuer. Während private Haushalte eine Stromsteuer von 15 Öre pro Kilowattstunden zahlen, zahlt die Industrie nur rund 0,55 Öre pro Kilowattstunde.Jaran Mellerud, ein Analyst von Arcane Research erklärte diesbezüglich gegenüber Cointelegraph, dass das einzige politische Werkzeug, welches der Roten Partei jetzt noch bleibe, eine Erhöhung der Energiesteuer speziell für Miner sei. Weiterhin erklärte Mellerud, das Krypto-feindliche Parteien bereits seit längerem versuchen eine höhere Energiesteuer für Miner zu erzielen, um diese aus Norwegen zu vertreiben.Noch im Februar lehnte allerdings die norwegische Regierung eine Anhebung des Steuersatzes für das Krypto-Mining auf die volle Gebühr ab.Ob eine höhere Besteuerung für Mining-Unternehmen künftig umgesetzt wird, bleibt also abzuwarten, jedoch hält Mellerud dies hinsichtlich des jüngsten Votums für unwahrscheinlich.

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