Ökosystem Oder in Gefahr
Die in Mitteleuropa einzigartige Flusslandschaft Oder ist durch Ausbauvorhaben zur Einengung und Befestigung des Flusses akut bedroht. Der WWF nimmt den öffentlichen Konferenztag „Zeit für die Oder! Drei Länder – ein Fluss“ am morgigen Donnerstag, den 5. Mai, im polnischen Wrocław zum Anlass, vor den zu erwartenden Umweltschäden der gigantischen Ausbauziele zu warnen. Der geplante Ausbau auf deutscher und polnischer Seite ist ein schwerwiegender Eingriff in ein Fluss- und Auenökosystem, das in Mitteleuropa seinesgleichen sucht. Die teilweise bereits gestarteten Bauarbeiten gefährden schon heute wertvolle Lebensräume und zahlreiche Arten. Im Februar 2022 haben bereits im unteren Verlauf der Oder Umbau- und Abrissarbeiten, vor allem an Buhnen und Uferbefestigungen, begonnen.
Dazu sagte Dr. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Büros Ostsee: „Die Ausbaupläne sind völlig aus der Zeit gefallen. Es ist mehr als fraglich, dass die einschneidenden Maßnahmen mit europäischen Umweltstandards wie dem Verschlechterungsverbot der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie für Naturschutzgebiete zu vereinbaren sind. Die Oder und ihre weitläufigen Auen sind Rückzugsgebiet für viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der grenzübergreifende Nationalpark Unteres Odertal und zahlreiche Naturschutzgebiete entlang des gesamten Flusslaufs sind aus guten Gründen eingerichtet worden: Mit der Flusslandschaft der Oder soll ein europäisches Naturerbe von herausragender Bedeutung auch für künftige Generationen bewahrt werden. Aber auch vor dem Hintergrund des angespannten Wasserhaushalts sind die Ausbaupläne fatal. Durch die Einengung des Flusses fließt das Wasser schneller ab, obwohl es aus Gründen der Klimaanpassung geboten wäre, es in der Landschaft zu halten.“
Piotr Nieznański vom WWF Polen sagte: „Die Flussauen der Oder spielen auch für den Hochwasserschutz eine bedeutsame Rolle. Es ist bedauerlich, dass die Republik Polen deren Potential auch als Rückhalteflächen nicht richtig erkennt. Den Flüssen durch solche Retentionsflächen mehr Raum zu geben heißt, die Bedrohungslage für bebaute Gebiete zu verringern.“
Der WWF Deutschland ist Mitglied des „Aktionsbündnis lebendige Oder“, in dem sich zehn deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Länderübergreifend arbeiten deutsche, polnische und tschechische Umweltorganisationen im Bündnis „Zeit für die Oder“ zusammen.
Die Fachkonferenz „Zeit für die Oder! Drei Länder – ein Fluss“ wird im Rahmen der Europäischen Umweltschutzinitiative (EURENI) ausgerichtet, finanziert durch das BMUV, durch die Projekt- sowie internationalen Bündnispartner ("Zeit für die Oder") Fundacja EkoRozwoju (FER), Arnika und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) in Wrocław. Thematisiert werden unter anderem Fragen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Odereinzugsgebiet, zum ökologischen Wert der naturnahen Oder und zur nachhaltigen Entwicklung des Odereinzugsgebiets und zur klimapolitischen Bedeutung des Flusses.
Dazu sagte Dr. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Büros Ostsee: „Die Ausbaupläne sind völlig aus der Zeit gefallen. Es ist mehr als fraglich, dass die einschneidenden Maßnahmen mit europäischen Umweltstandards wie dem Verschlechterungsverbot der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie für Naturschutzgebiete zu vereinbaren sind. Die Oder und ihre weitläufigen Auen sind Rückzugsgebiet für viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der grenzübergreifende Nationalpark Unteres Odertal und zahlreiche Naturschutzgebiete entlang des gesamten Flusslaufs sind aus guten Gründen eingerichtet worden: Mit der Flusslandschaft der Oder soll ein europäisches Naturerbe von herausragender Bedeutung auch für künftige Generationen bewahrt werden. Aber auch vor dem Hintergrund des angespannten Wasserhaushalts sind die Ausbaupläne fatal. Durch die Einengung des Flusses fließt das Wasser schneller ab, obwohl es aus Gründen der Klimaanpassung geboten wäre, es in der Landschaft zu halten.“
Piotr Nieznański vom WWF Polen sagte: „Die Flussauen der Oder spielen auch für den Hochwasserschutz eine bedeutsame Rolle. Es ist bedauerlich, dass die Republik Polen deren Potential auch als Rückhalteflächen nicht richtig erkennt. Den Flüssen durch solche Retentionsflächen mehr Raum zu geben heißt, die Bedrohungslage für bebaute Gebiete zu verringern.“
Der WWF Deutschland ist Mitglied des „Aktionsbündnis lebendige Oder“, in dem sich zehn deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Länderübergreifend arbeiten deutsche, polnische und tschechische Umweltorganisationen im Bündnis „Zeit für die Oder“ zusammen.
Die Fachkonferenz „Zeit für die Oder! Drei Länder – ein Fluss“ wird im Rahmen der Europäischen Umweltschutzinitiative (EURENI) ausgerichtet, finanziert durch das BMUV, durch die Projekt- sowie internationalen Bündnispartner ("Zeit für die Oder") Fundacja EkoRozwoju (FER), Arnika und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) in Wrocław. Thematisiert werden unter anderem Fragen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Odereinzugsgebiet, zum ökologischen Wert der naturnahen Oder und zur nachhaltigen Entwicklung des Odereinzugsgebiets und zur klimapolitischen Bedeutung des Flusses.
Das länderübergreifende Bündnis „Zeit für die Oder“ setzt sich zusammen aus den Mitgliedern der Flusskoalitionen „Koalice pro řeky“ in Tschechien, „Koalicja Ratujmy Rzeki“ in Polen und dem Aktionsbündnis „Lebendige Oder“ in Deutschland.
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