Pünktlich zur Vogelzählung eingetroffen
Keine Überraschungen gibt es bei den Erstplatzierten. Auf Platz eins der Meldungen kommt wie so oft der Haussperling, danach folgen die üblichen Verdächtigen Star Feldsperling, Kohlmeise und Amsel. Auf Platz fünf bis zehn folgen Blaumeise, Elster, Ringeltaube, Mauersegler und Mehlschwalbe.
In Brandenburg wurde bei den Nachtigallen ein Plus von 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. „Es ist schön, dass es neben den vielen Bestandseinbrüchen auch einige Vogelarten gibt, deren Population bei uns stabil ist“, freut sich Manuela Brecht, Naturschutzreferentin des NABU Brandenburg. „Dass man diesen beliebten Vogel in diesem Jahre besonders gut sehen beziehungsweise hören konnte, lag daran, dass sie etwa eine Woche früher aus ihrem Winterquartier eintrafen als im vergangenen Jahr“, so Brecht. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. „Zu hören waren dieses Jahr sicherlich mehr „Junggesellen“, denn junge Männchen singen länger und konstanter, als bereits verpaarte Männchen“ erklärt die Ornithologin.
Erfreut zeigt sie sich auch über die steigenden Sichtungen bei Mauerseglern und Schwalben. Sie hofft, dass es nicht nur an der zeitigeren Rückkehr aus dem Süden lag. Vielleicht, so ihre Hoffnung gibt es ja eine Trendumkehr, denn gerade bei den Vogelarten, die sich vorwiegend von Fluginsekten ernähren und an Gebäuden brüten, geht der Bestand zurück – nicht nur in Brandenburg.
Dass Brandenburg Wiedehopf-Land ist zeigte die diesjährige Vogelzählung eindrücklich. Der Wiedehopf wurde fast doppelt so häufig gemeldet, wie im vergangenen Jahr. Vielleicht lag es daran, dass er als Vogel des Jahres aktuell mehr im Fokus der Vogelbeobachtung steht. Doch die aktuellen Sichtungen beziehungsweise das Erkennen der markanten Rufe des seltenen Vogels bestätigen den Positivtrend. Der Wiedehopf ist ein Gewinner des Klimawandels und fühlt sich in Brandenburg ganz besonders wohl. Mehr als die Hälfte aller deutschen Wiedehopfe brütet in unserem Bundesland.
6.601 Brandenburgerinnen und Brandenburger haben sich an der bundesweiten NABU-Aktion beteiligt. Sie zählten in 4.227 Gärten insgesamt 15.6097 Vögel.
Alle Ergebnisse – auch nach Bundesländern und Regionen aufgeschlüsselt, gibt es unter www.NABU.de/gartenvoegel-auswertung.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) und findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt. Jeder kann mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört.
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