Russische Cyberattacken als Rache für Sanktionen?
Die Tagesschau berichtete am 3. März 2022: Bundesinnenministerin Nancy Faeser appellierte, die Bedrohung durch Cyberangriffe ernst zu nehmen: „Wir gehen von einer erhöhten Gefährdung dieser Tage aus, weil im Kriegsgeschehen Cyber-Attacken auch eine Form der Kriegsführung sind.“ Die Ministerin kündigte an, den Bereich der IT-Sicherheit weiter zu stärken, um frühzeitig mögliche Angriffe auf die sogenannten Kritische Infrastruktur (KRITIS) erkennen zu können. Als Kritische Infrastrukturen (KRITIS) bezeichnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) jene Organisationen und Einrichtungen, deren ernsthafte Beeinträchtigung oder Ausfall dramatische Folgen für das staatliche Gemeinwohl hätte (Versorgungsengpässe und Störungen der öffentlichen Sicherheit).
Zu den Kritischen Einrichtungen zählen öffentliche und privatwirtschaftliche Institutionen:
– Ernährung (Ernährungswirtschaft, Lebensmittelhandel)
– Gesundheit (medizinische Versorgung, Arzneimittel, Impfstoffe, Labore)
– Finanz- und Versicherungswesen (Banken, Versicherungen, Finanzdienstleister)
– Wasser (öffentliche Wasserversorgung)
– Energie (Elektrizität, Gas, Mineralöl, Fernwärme)
– Transport und Verkehr (Luftfahrt, Binnenschifffahrt, Schienenverkehr, Straßenverkehr)
– Informationstechnik und Telekommunikation
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Mittlerweile verschickt das BSI an Unternehmen täglich nicht-öffentliche Einschätzungen über die Lage in der Ukraine, mit besonderem Fokus auf den „Cyber-Raum“. Die Bedrohungslage ist derzeit auf „Orange“, also nach Definition des BSI „geschäftskritisch“. Eine „massive Beeinträchtigung des Regelbetriebs“ sei denkbar. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt zudem nach §7 BSI-Gesetz seit dem 15. März vor dem Einsatz von Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Das BSI empfiehlt, Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen. Kurz vor und während dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine gab es zahlreiche digitale Angriffe auf ukrainische Infrastrukturen und auf regierungsnahe Unternehmen. Nachrichten über Cyber-Angriffe und einen „Krieg im Netz“ schüren auch in Deutschland Unsicherheit und Sorge. Das BSI ruft deutsche Unternehmen auf: „Bleiben Sie wachsam und machen Sie Ihre „digitalen Hausaufgaben“. Aktualisieren Sie Ihre Notfallpläne, machen Sie regelmäßig Back-Ups, halten Sie Ihre Systeme aktuell und holen sich, da wo Ressourcen und Kompetenzen fehlen, die entsprechende Unterstützung durch Dienstleister hinzu. Zudem sollten Ihre Mitarbeitenden in der aktuellen Situation sensibilisiert in Bezug auf Phishing-Mails, Social Engineering und Fake News werden. Denn Mails mit Ukraine-Bezug könnten jetzt ein mögliches Einfallstor für Kriminelle werden.“
Autorin: Sabine Kuch, macmon secure GmbH
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