Solider, aber nicht perfekter DTM-Saisonstart für ABT Sportsline
Dem Team ABT Sportsline gelang es in beiden Rennen, jeweils mit zwei Autos Punkte zu sammeln und die Algarve auf dem zweiten Platz der DTM-Teamwertung zu verlassen. In der Fahrerwertung liegt Kelvin van der Linde mit 20 Punkten auf Rang fünf.
Die Mannschaft aus dem Allgäu hatte in Portimão vor allem im Qualifying Schwierigkeiten. Kelvin van der Linde blieb am Samstag im dichten Verkehr hängen und fing sich zudem einen Bremsplatten ein. Die Folge: Startplatz 17, der schlechteste in seiner DTM-Karriere. „Never give up!“ lautete anschließend das Motto des Südafrikaners, dem er eindrucksvoll Taten folgen ließ. Van der Lindes Aufholjagd brachte ihn noch auf Platz vier nach vorn und zauberte ein Lächeln zurück in sein Gesicht.
Das Qualifying am Sonntag lief mit Platz acht besser, doch vor allem in der letzten Kurve ließen alle drei ABT Piloten auf ihren Qualifying-Runden etwas Zeit liegen. Van der Linde machte auch im Sonntagsrennen das Beste daraus und sammelte als Sechster acht weitere wertvolle Punkte.
Ricardo Feller gelang ein bemerkenswerter Einstand in der DTM und im Team ABT Sportsline: Der junge Schweizer mischte von Anfang an in der Spitzengruppe mit und sammelte als Sechster und Neunter in beiden Rennen Punkte.
Dass dies in der DTM 2022 alles andere als selbstverständlich ist, zeigte das Wochenende von René Rast. Nach einer Kollision mit dem Mercedes von Titelverteidiger Maximilian Götz stand das Lenkrad seines ABT Audi R8 LMS GT3 evo II schief. Zudem wurde eine Felge beschädigt. Trotzdem hatte der dreimalige DTM-Champion bei seinem Comeback Punkte in Griffweite, als er beim Restart nach einer Safety-Car-Phase in eine Kollision verwickelt wurde. Der führende Lamborghini war nicht richtig in die Gänge gekommen und hatte so eine Kettenreaktion ausgelöst, deren Opfer auch René Rast wurde. Am Sonntag verpasste er die Top Ten und damit die Punkteränge als Zwölfter dann nur um 1,4 Sekunden.
Nach dem soliden, aber nicht perfekten Saisonstart nehmen die MAN-Trucks von ABT Sportsline am Montagmorgen die über 2.500 Kilometer lange Rückfahrt nach Kempten in Angriff. Wenn die Transporter im Allgäu angekommen sind, haben die Ingenieure des Teams längst alle Daten analysiert, um auf dem Lausitzring vom 20. bis 22. Mai vor allem im Qualifying noch stärker zu sein als in Portimão.
Stimmen nach dem DTM-Saisonauftakt in Portimão
Thomas Biermaier (Teamchef): „Es liegt eine lange Woche mit viel Arbeit für die gesamte Mannschaft hinter uns. Jeder im Team hat einen tollen Job gemacht. Trotz der insgesamt guten Arbeit bin ich mit dem Wochenende nicht ganz zufrieden, denn wir gehen an die Rennstrecke, um Rennen zu gewinnen. Die Rennperformance war okay, aber man hat gesehen, dass uns im Qualifying noch etwas fehlt, um ganz vorne dabei zu sein. Wir müssen einfach weiter vorne starten. Daran werden wir bis zum Lausitzring arbeiten.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #3): „Ich habe mit Platz vier am Samstag und Platz sechs am Sonntag in beiden Rennen gute Punkte geholt. Vor allem das Rennen am Samstag nach meinem bisher schlechtesten DTM-Qualifying hat mächtig viel Spaß gemacht. An manchen Tagen tun sich einfach alle Lücken auf, das war hier am Samstag bei mir der Fall, sonst wäre ich nicht von Startplatz 17 auf Platz vier nach vorn gekommen. Aber wenn ein Audi gewinnt, hoffen wir natürlich, dass es ein ABT Audi ist. Wir werden anhand der Daten schauen, was wir besser machen können. Aber wir haben eine gute Basis und sind in der Meisterschaft vorne dabei.“
Ricardo Feller (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #7): „Die Bilanz meines ersten DTM-Wochenendes fällt positiv aus. Ich bin sehr happy, ein Teil des ABT Teams zu sein. Und ich bin sehr happy, in der DTM angekommen zu sein. In den Rennen geht es ordentlich zur Sache! Ich habe in beiden Rennen Punkte geholt – das war ein solider Start in das Jahr, auf dem wir aufbauen können. Aber natürlich ist klar, dass wir mehr wollen. Und das Potenzial dafür ist da.“
René Rast (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #33): „Es war ein schwieriges Wochenende für mich und ich bin leider ohne Punkte nach Hause gefahren. Am Samstag hatte ich für meine Verhältnisse ein ganz gutes Qualifying: Ich war auf demselben Level wie die anderen Audi-Fahrer. Leider habe ich im Rennen durch den unglücklichen Unfall beim Restart keine Punkte geholt. Am Sonntag fehlte mir im Qualifying nur eine Zehntelsekunde auf Kelvin und Ricardo, trotzdem war ich fünf bzw. sechs Plätze weiter hinten als die beiden. Das zeigt, wie eng die DTM ist. Im Rennen hat man dann wenig Chancen gegen Autos, die dir auf der Geraden wegfahren und hinter denen du dann in den Kurven feststeckst und nicht vorbeikommst. Das ist ziemlich frustrierend. Aber Glückwunsch an Nico (Müller): Er hat mit seinem Sieg gezeigt, dass der Audi konkurrenzfähig ist. Das heißt, wir müssen weiter hart arbeiten, um das auch hinzubekommen.“
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