Transparenz als Grundlage für nachhaltiges Bauen
Der Druck des aktiven Handelns, das die eigenen Produkte einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten, wächst. Der Bausektor bildet hier keine Ausnahme. Deutlich wird das durch den Level(s)-Rahmen1), der von der EU entwickelt wurde, um Ökobilanzen in die Auftragsvergabe zu integrieren. Der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ist in vollem Gange, und sowohl in der EU als auch in Deutschland werden Forderungen nach mehr Transparenz laut.
Auf den Bausektor entfallen 35% des Abfallaufkommens in der EU und 5-12% der gesamten nationalen Treibhausgasemissionen. Das Potenzial zur Verringerung der Klimaauswirkungen ist enorm: Die EU schätzt2), dass eine Verbesserung der Materialeffizienz die Treibhausgasemissionen im Bausektor um bis zu 80% reduzieren könnte.
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Nachhaltigkeit ein essenzielles Thema ist. Dadurch steigt die Nachfrage nach Bauprodukten und -materialien mit Umweltzeichen und unabhängigen Prüfungen. Es muss noch einfacher werden, nachhaltig zu bauen. Es muss transparent werden, welche Entscheidungen tatsächlich nachhaltig sind.
Ein kürzlich von der Europäischen Kommission durchgeführtes Online-Screening3) ergab, dass fast die Hälfte der „grünen“ Angaben von Herstellern übertrieben oder irreführend waren. Mit anderen Worten: Greenwashing. Einkäufer, ob für große Konzerne oder einzelne Verbraucher, haben oft nicht den nötigen Einblick, um die Richtigkeit der Angaben zu beurteilen. Den Herstellerangaben oder Zertifikaten zu vertrauen ist aber zumeist die einzige Möglichkeit, die Klimaauswirkungen ihrer Projekte zu bewerten. Umweltproduktdeklarationen (EPD) spielen hier eine wichtige Rolle, da sie viele Parameter und Werte beinhalten, mit denen man die Umweltauswirkungen von Bauprodukten vergleichen kann.
Eine gute EPD bildet eine objektive Basis für einen Vergleich von Materialien. Sie fasst keine Produktkategorien oder -familien zusammen, sondern bildet produktspezifische Kennwerte ab. Dadurch wird der wahre ökologische Fußabdruck nicht verschleiert. Weiterhin ist eine Vergleichbarkeit gegeben. Ebenso sollte eine EPD den gesamten Produktlebenszyklus abdecken, also „von der Wiege bis zur Bahre“ („cradle to grave“). Vollständige EPDs beeinflussen das Zertifizierungsziel im DGNBSystem ebenfalls positiv.
Bauherren und Architekten müssen alle Informationen zur Hand haben, wenn sie zwischen verschiedenen Produkten wählen. Vor allem jetzt, da zu den traditionellen Preisaspekten noch Überlegungen zur Nachhaltigkeit hinzugekommen sind. Ungeprüfte Produktaussagen sind nicht mehr ausreichend. Parallel zu dieser Verpflichtung wird Ecophon die eigenen Lieferantenbewertungen ausweiten, um allumfassende Angaben in der gesamten Wertschöpfungskette zu gewährleisten. Bis 2025 sollen mindestens 90% aller Rohstoffeinkäufe nur bei Zulieferern getätigt werden, die einer eingehenden Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen wurden. Nachhaltigkeit wird auch vollständig in alle Innovationsprozesse integriert werden.
Obwohl EPDs noch nicht verpflichtend sind, sollten sich die Zulieferer dafür verantwortlich fühlen, dass diese Angaben frei verfügbar sind. Dies ist aus mehreren Gründen wichtig:
• Treibt den Wandel voran: Eine glaubwürdige und transparente Nachhaltigkeitsleistung gibt den Käufern bessere Möglichkeiten, nachhaltig zu bauen.
• Kein Greenwashing: Umweltbezogene Angaben, die von einer unabhängigen dritten Partei überprüft wurden, sind viel weniger wahrscheinlich übertrieben oder irreführend.
• Fairer Wettbewerb: Einheitliche Umweltindikatoren ermöglichen es allen Bietern, unter gleichen Bedingungen zu konkurrieren.
• Ermöglicht Überwachung: Wenn neue Anforderungen für nachhaltige Gebäude in Kraft treten, werden EPDs ein repräsentatives Leistungsdokument sein.
Auch Umweltzeichen spielen eine wichtige Rolle – als Kennzeichen für nachhaltige Produkte und bestimmte Verpflichtungen des Lieferanten. Viele Umweltzeichen sind jedoch einfach nicht für Produktvergleiche gedacht, sondern sollen sicherstellen, dass eine Reihe von Anforderungen erfüllt werden. Dieses Problem stellt sich insbesondere bei Zertifizierungen mit unterschiedlichen Niveaus.
Bevor Lieferanten gesetzlich verpflichtet sind, EPDs für ihre Produkte auszustellen, können Architekten, Bauherren und Einkäufer einen einfachen Schritt gehen, um die Branche hinsichtlich Nachhaltigkeit und Transparenz voranzubringen: Sie können verlangen, dass EPDs für die Bauprodukte des Projekts verfügbar sind. Mit der Forderung nach EPDs können die nachhaltigsten Bauprodukte auf der Grundlage von unabhängig geprüften Umweltdaten ausgewählt werden. Zuverlässige Klimadaten für künftige Klimadeklarationen von Gebäuden sind ein Bonus.
Eine größere Nachfrage nach EPDs gibt dem Bausektor eine bessere Chance, sich in Richtung NettoNull-Emissionen und Kreislaufwirtschaft zu bewegen.
Quellen
1) https://ec.europa.eu/… https://ec.europa.eu/environment/topics/circular-economy/levels/lets-meet-levels/levels-action_en
2) https://ec.europa.eu/growth/industry/sustainability/buildings-and-construction_en
3) https://ec.europa.eu/… d1d&utm_medium=smarpshare&utm_source=linkedin
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