Von der Verantwortung für das Bewahren und Bebauen
In seinem Vorwort resümiert bdla-Präsident Stephan Lenzen den 15. Wettbewerbsjahrgang, der erneut unter Beweis stellt, „Landschaftsarchitekt:innen gestalten Freiräume unter den Aspekten der Klimaanpassung und Biodiversität und schaffen so hervorragende und werthaltige Freiräume.“ Er führt es, dass es gilt, „das Gewicht der Landschaftsarchitektur innerhalb der Entwurfsprofessionen und in der Gesellschaft weiter zu steigern. (…) Landschaftsarchitekt:innen können zusammen mit Architekt:innen und Stadtplaner:innen Impulsgeber für ein neues Denken sein. Wir sind gefordert, eine Vorreiterrolle für ein klimagerechtes und klimaangepasstes Erschaffen und Bewahren von resilienten Lebensräumen einzunehmen.“
Unter der Überschrift „Das Paradies bewahren“ setzt sich die Theologin Dr. Margot Käßmann in ihrem Essay damit auseinander, welche Schnittmengen sie, die Theologin, mit den Landschafts-architekt:innen hat. „Ich bin überzeugt, mit Blick auf die ethischen Herausforderungen unserer Zeit müssen wir über unsere jeweiligen Horizonte hinausdenken, um Verbindungen herzustellen und somit Kräfte zu bündeln. Gerade was die ökologische Herausforderung, die Frage nach Lebensräumen für die Zukunft betrifft, ist das ein Gebot der Stunde.“ Sie fasst zusammen, dass die Menschen auch nach der Zeit des Paradieses, auch nach der Sintflut Verantwortung tragen für das Bebauen und Bewahrung der Erde. „Wir sind mit dem verantwortlichen Umgang der Schöpfung beauftragt. Der Regenbogen ist Symbol dafür, dass Gott die Erde nicht zerstören wird. Zu einem Bundesschluss aber gehören zwei. Die Frage ist, ob die Menschen ihren Anteil am Bund aufrechterhalten oder versagen, indem sie die Schöpfung gnadenlos ausbeuten und nicht für nachfolgende Generationen erhalten.“
Insbesondere für die gegenwärtige, aber auch für nachfolgende Generationen in der Stadt Augsburg ist der Westpark, ausgezeichnet mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021, ein wahres „Geschenk“. Hier wurde auf 60 Hektar über 15 Jahre geplant, bewahrt, bebaut und bereits gepflegt. „Die Landschaftsarchitekten Lohaus Carl Köhlmos sahen für die ehemaligen Kasernenflächen ein robustes Grundgerüst vor: einen grünen Rahmen zu den Wohn- und Gewerbegebieten hin und ein zentrales Wegeband-Bündel, das durch die Rasen- und Wiesenflächen des gesamten Parks schwingt. Diese starke gestalterische Figur ermöglicht es, den insgesamt etwa vier Kilometer langen Nord-Süd-Grünzug als gestalterische Einheit wahrzunehmen“, schreibt die Journalisten Gesa Loschwitz-Himmel über das siegreiche Projekt. Und: „selbstverständlich können Inhalte auch in Zukunft verändert werden, wenn sich die Bedürfnisse ändern,“ ergänzt Prof. Irene Lohaus. Dass das tatsächlich nötig werden könnte, kann sich die Autorin nur schwer vorstellen. „Jeder einzelne Ort im Park ist liebevoll ausgestaltet, wirkt bis in jede Einzelheit durchdacht und ausgefeilt.“
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