Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis 2022 an den Radiologen PD Dr. Omar Dzaye von der Charité – Universitätsmedizin Berlin verliehen
In seiner Arbeit „Bildgebung von subklinischer Atherosklerose zur Personalisierung der Risikoabschätzung in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen“ entwickelt PD Dr. Omar Dzaye die Bedeutung eines etablierten Risikoindikators für Erkrankungen des Herzens und von Gefäßen weiter, den coronaren Calcium-Score. Hierfür hat PD Dr. Dzaye verschiedene umfangreiche Kohortenstudien sowie deren aktualisierte Follow-Up Informationen analysiert und diese Daten detailliert unter bestimmten Fragestellungen ausgewertet. So konnte PD Dr. Dzaye wesentliche Beiträge für die Neubewertung des Calcium-Scores herausarbeiten. Ergebnis seiner Analyse ist, dass der Calcium-Score stärker als allgemeiner Gesundheits-Indikator und nicht nur als Marker für das Vorhandensein einer obstruktiven koronaren Herzerkrankung verwendet werden sollte. Diese neue Erkenntnis untermauert die klinische Erfahrung, dass Patientinnen und Patienten mit hohem und sehr hohem Calcium-Score eine hohe Gesamtmortalität haben, ohne zwingend eine obstruktive koronare Herzerkrankung aufweisen zu müssen. PD Dr. Omar Dzaye kommt darüber hinaus zu dem Schluss, dass der Calcium-Score ebenfalls einen prognostischen Wert für das onkologische Risiko von Patientinnen und Patienten besitzt, speziell für das Auftreten von kolorektalen und Lungenkarzinomen. Diesen Analysen liegen beispielhaft die Daten der großen MESA-Studie mit ihrem zwölf-jährigem Follow-Up zugrunde. Ziel war es dabei, einen für Lebensalter und Geschlecht korrigierten Calcium-Score zu entwickeln, der dann in die individuelle Risikoevaluation und Präventionsplanung integriert werden kann.
Über den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis
Die Deutsche Röntgengesellschaft vergibt den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis alljährlich während des Deutschen Röntgenkongresses zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der Preis wird seit 1979 verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis wird für hervorragende aktuelle Habilitationsschriften verliehen, die dem Fortschritt der Radiologie dienen. Eingeschlossen sind Themen aus den Gebieten der diagnostischen, interventionellen und experimentellen Radiologie sowie der Medizinphysik. Die Arbeit muss in deutscher oder englischer Sprache abgefasst sein und sie sollte noch nicht ausgezeichnet worden sein.
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