Zuhause statt Klinik: Ambulantes Angebot unterstützt psychisch erkrankte Menschen in Harburg

„Für unser umfassendes Therapieangebot im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich haben wir mit StäB eine optimale Ergänzung geschaffen. Studien zeigen, dass bei der Behandlung psychisch erkrankter Patienten in ihrem häuslichen Umfeld die Zufriedenheit mit der Therapie steigt und diese konsequenter umgesetzt wird“, erklärt PD Dr. Daniel Schöttle, Chefarzt des Zentrums für seelische Gesundheit. Das neue Angebot der Abteilung ist ein wesentlicher Schritt, um die Therapie für jeden Patienten nach den individuellen Bedürfnissen gestalten zu können. StäB entspricht dabei inhaltlich einer stationären Behandlung und wird durch mobile, ärztlich geleitete multiprofessionelle Teams ausgeführt. Das Harburger StäB-Team leitet Oberarzt Dr. David Aderjan: Gemeinsam mit Psychologen, Pflegefachkräften sowie Ergotherapeuten und Sozialarbeitern besucht er die Patienten fast täglich in ihrem Zuhause, insgesamt bis zu acht Wochen – auch am Wochenende. „Unsere Behandlung im häuslichen Umfeld schließt eine Versorgungslücke, denn diese Intensität können vorhandene Angebote nicht leisten“, erläutert der Mediziner.

Steigender Bedarf nach ambulanten Angeboten

Für die Aufnahme in StäB gilt unter anderem, dass Patienten so krank sind, dass sie ohne StäB im Krankenhaus behandelt werden müssten – vorausgesetzt, sie stellen weder für sich noch ihr Umfeld eine Gefahr dar. „Menschen in einer akuten psychischen Krise erleben ihr Zuhause oft als einzigen sicheren Rückzugsort – für diese Patienten würde ein stationärer Aufenthalt die Krise verschlimmern. StäB ist auch wichtig für Patienten, die beispielsweise Kinder zuhause versorgen müssen – mit unserem Angebot sorgen wir für Entlastung und Sicherheit“, erklärt Dr. Aderjan. Mit der Stationsäquivalenten Behandlung wirken er und sein Team unmittelbar im privaten Umfeld der Patienten: Konflikte und Störungen werden schneller deutlich als bei einem stationären Aufenthalt. Neben der umfassenden medizinischen und psychiatrischen Diagnostik umfasst StäB eine Vielzahl an evidenzbasierten therapeutischen Maßnahmen – dazu zählen etwa die psychotherapeutische und medikamentöse Behandlung, Familien- und Angehörigengespräche, sozialpädagogische Beratung, Alltagsbegleitung und Unterstützung in der Tagesstrukturierung. Ergänzt wird StäB durch digitale therapeutische Angebote und eine durchgängige telefonische Erreichbarkeit im Krisenfall. „Unsere bisher betreuten Patienten erleben StäB als durchweg positiv. Seit Einführung des Angebots ist die Nachfrage nach Plätzen größer als unsere derzeitige Behandlungskapazität. Wir arbeiten am Ausbau unseres Angebots, damit zukünftig noch mehr Harburger von der Stationsäquivalenten Behandlung profitieren“, so PD Dr. Daniel Schöttle.

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