BMWK-Auftrag zur Maßnahmenerfassung läuft aus – aber die Corona-Datenplattform läuft weiter
Damit nach Auslaufen des offiziellen Auftrages die wissenschaftlichen Nutzer weiterhin kostenlos mit tagesaktuellen Daten versorgt werden können, pflegt infas 360 die Datenplattform künftig eigeninitiativ weiter. Auch die Public Domain wird weiterhin mit aktuellen Daten versorgt.
Die Corona-Datenplattform
Im Spätsommer 2020 ging die Corona-Datenplattform online. Sie verfolgte drei Aufgaben:
- Die systematische regionale Erfassung der Corona-Schutzmaßnahmen.
- Die Sammlung aller verfügbaren Daten zu regionalen Kennwerten bezogen auf das Infektionsgeschehen sowie
- Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung, kombiniert mit Strukturdaten.
Diese Informationen wurden auf einer Datenplattform zusammengefasst und auf der Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städte für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt. Darüber hinaus hat sich die Plattform in verschiedenen Themenreports um eine Interpretation der gesammelten Bestände bemüht. Verantwortlich für das Projekt des BMWK war das Konsortium bestehend aus dem infas Institut, dem Universitätsklinikum Bonn und der infas 360.
Rund 20 Monate nach ihrem Start zählt die Plattform über 500 nutzende Institutionen oder Einzelwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Projektergebnisse stehen der Fachöffentlichkeit zur Verfügung und sollen Teil des wissenschaftlichen Diskurses werden. Um dies zu unterstützen und gleichzeitig das operative Projektteam zu beraten, wurde ein begleitendes wissenschaftliches Board eingerichtet, dem u.a. Prof. Dr. Hendrik Streeck und Prof. Dr. Andreas Peichl angehören. Teile der Plattforminhalte werden seit dem Sommer 2021 kontinuierlich an das Statistische Bundesamt (Destatis) übergeben und dort frei zur Verfügung gestellt.
Der Corona-Maßnahmen und Strenge-Index
Aus der täglichen Maßnahmenerfassung wird der für die Evaluierung wichtige Corona-Strenge- oder Maßnahmenindex auf Bundesland- und Kreisebene für Deutschland ermittelt. Er orientiert sich methodisch an dem internationalen Oxford-Stringency-Index. Dazu wurden alle amtlichen Veröffentlichungen zu Corona-Schutzmaßnahmen (über 3.000) gesammelt und inhaltlich in verschiedene Ober- und Unterkategorien vercodet wie z.B. etwa Schulen, Einzelhandel oder kulturelle Einrichtungen. Die Unterkategorien beschreiben dabei die konkreten Maßnahmen – wie etwa Schließungen oder teils eingeschränkte Öffnungen unter bestimmten Konditionen.
„Die Weiterführung dieser Corona-Datenbank ist zwingend notwendig!“
Der Auftrag zur teils sehr aufwendigen Erfassung, unterstützt durch moderne, KI-gestützte Text-Algorithmen zur Interpretation aller regionalen Verordnungen, endet im Juni. Doch wie schon in der frühen Phase der Pandemie wird infas 360 aus Überzeugung eigeninitiativ auch weiterhin die wichtigsten Kennziffern der Corona-Datenplattform weiterpflegen.
„Wir halten eine solche Datengrundlage für zwingend notwendig. Die Datenlücken sind weiterhin sehr groß und das Pandemiejahr 3 steht quasi vor der Tür“, mahnt Michael Herter, Geschäftsführer von infas 360. „Deshalb haben wir uns entschieden, das Angebot sogar noch weiter auszubauen. Wir werden in Kürze die Corona-Datenplattform 2.0 präsentieren. Sie soll dann sogar ein innerstädtisches Datenangebot umfassen, wozu u.a. eine regionale Impfquote sowie der Homeoffice-Anteil auf Stadtteilebene zählen werden.“
Sie haben Fragen zur Corona-Datenplattform? Dann kontaktieren Sie einfach unser Corona-Daten-Team unter corona@infas360.de
NEW DIMENSIONS IN DATA SCIENCE – FOR BETTER DECISIONS
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