Kunst & Kultur

Flugwege – Fluchtwege.

Am Samstag, den 25. Juni 2022 von 11 bis 17 Uhr begeht die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ihren Thementag Flugwege – Fluchtwege. Der Tag widmet sich in diesem Jahr den Fluchtversuchen aus der DDR auf dem Luftweg. Besucher haben die einmalige Chance, den Nachbau eines selbstgebauten Flugzeugs zu besichtigen, mit dem der Zeitzeuge Michael Schlosser 1983 in die Bundesrepublik fliehen wollte. Flugwege – Fluchtwege findet in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum in Berlin-Gatow und als Teil des Kultursommerfestivals Berlin statt. Der Eintritt ist frei.

„Den drängenden Wunsch nach Freiheit zahlten viele Einwohner der DDR mit Einschüchterung, Kriminalisierung, Haft an Orten wie Hohenschönhausen oder sogar dem Tod. Fluchten durch die Luft in selbstgebauten Fluggeräten sind hier wohl die eindrücklichsten Beispiele sowohl des nicht zu bändigen Freiheitswillens als auch des Wagemuts ihrer Hersteller“, sagt Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte „Ich freue mich auf die Geschichten solcher Menschen und bin glücklich, dass wir einen erfolgreichen Piloten und einen, dessen Versuch im Stasi-Gefängnis endete, für unseren Tag gewinnen konnten“, so Heidemeyer weiter.

Am Vormittag, nach dem Einführungsvortrag der Historikerin Dr. Doris Müller-Toovey, diskutieren diese Zeitzeugen und Autoren über ihre gewagten Fluchtversuche mit Flugzeugen in Zeiten des Kalten Krieges. Das Begleitprogramm bietet zahlreiche Führungen.

Im nachmittäglichen Konzert tritt Harro Hübner erstmals in der Gedenkstätte Hohenschönhausen auf. Der Blues- und Balladensänger wollte im Sommer 1989 über Ungarn fliehen, wurde verhaftet und im Stasigefängnis Hohenschönhausen inhaftiert. Seine musikalische Karriere begann Hübner bei der Rockmusikgruppe Keimzeit.

Der Vortrag, die Podiumsdiskussion und das Konzert werden live über den YouTube-Kanal (https://youtu.be/yYsW6A_bYAw) der Gedenkstätte gestreamt.

Das vollständige Programm finden Sie im Anhang.

Über Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen wurde im Jahr 2000 gegründet. Ihre Aufgabe ist, die Geschichte des Haftortes Berlin-Hohenschönhausen und das System der politischen Justiz in der Deutschen Demokratischen Republik zu erforschen und mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu informieren, um zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung in der kommunistischen Diktatur anzuregen. Die Gedenkstätte wird aus Mitteln des Landes Berlin und des Bundes gefördert. www.stiftung-hsh.de

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