Geflügelwirtschaft sieht Ernährungssicherheit und Tierschutz gefährdet
"Aktuell stochern wir völlig im Nebel. Von Seiten der Bundesregierung und des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung fehlt jegliche klare Kommunikation, was mögliche Szenarien eines Gas-Engpasses angeht", sagt Teepker. Die Situation ist über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg kritisch, weil die einzelnen Produktionsschritte mit Schlupf, Aufzucht, Mast, Futtermittelproduktion und Verarbeitung unmittelbar miteinander verzahnt sind. Gleiches gilt für die Legehennenhaltung.
Der ZDG-Vizepräsident unterstreicht, dass bereits vereinzelte Störungen der Energieversorgung innerhalb der Kette nachhaltige Folgen für den gesamten Prozess haben können: „Tierschutz fängt mit dem Beginn des Brutvorgangs in der Brüterei an. Müssten wir aufgrund von fehlendem Gas den Brutvorgang unterbrechen, würden wir millionenfach ungeschlüpftes Leben zum Tode verurteilen. Das ist laut Grundgesetz völlig zu Recht verboten.“ Aus Gründen des Tierschutzes und der Ernährungssicherheit fordert Teepker nachdrücklich, die deutsche Geflügelwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur bei der Gasversorgung vorrangig zu behandeln.
„Unsere Branche hat zuletzt auf Wunsch der Bundesregierung umfassendes Zahlenmaterial geliefert, was den notwendigen Energiebedarf über unsere gesamte Wertschöpfungskette angeht. Das liegt alles transparent auf dem Tisch. Jetzt ist es dringend geboten, dass unsere Halter und Vermarkter umgekehrt ebenfalls verlässliche Aussagen seitens des BMEL bekommen, wie diese Notsituation bewältigt werden kann“, so Teepker. Eine drohende Zwangsabschaltung der Produktionsprozesse würde neben den massiven Tierschutzverletzungen kurzfristig auch zu gestörten Lieferketten und leeren Regalen bei Eiern, Fleisch sowie verarbeiteten Produkten im Supermarkt führen.
Der Appell des BVH-Vorsitzenden an die Bundesregierung ist deutlich: „Lassen Sie uns gemeinsam verhindern, dass es zu derart bedrohlichen Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung der deutschen Bevölkerung kommt. Die Alarmstufe ist ausgerufen, aber noch haben wir die Chance bis zum Herbst bzw. Winter eine tragfähige Lösung zu finden. Dabei bringen wir uns als Geflügelwirtschaft gerne ein.“
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