Bildung & Karriere

Internationale Studierende in Deutschland: Soziale Faktoren zentral für den Studienerfolg

  • Internationale Studierende betroffen von Finanzierungsschwierigkeiten, Vereinsamung und Wohnungsnot,
  • Internationalisierung: Deutsches Studentenwerk (DSW) mit gemeinsamer Tagung für Hochschulen und Studierendenwerke 
  • Rund 320.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen

Über den Studienerfolg der rund 320.000 internationalen Studierenden in Deutschland entscheiden stark auch soziale Faktoren wie eine gesicherte Studienfinanzierung, psychosoziale Beratung und bezahlbarer Wohnraum. Das betont Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), heute in Berlin zum Auftakt einer gemeinsamen DSW-Tagung von Hochschulen und Studierendenwerken zur Lage der internationalen Studierenden.

„Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas“, erklärt Anbuhl zum Auftakt der Tagung. Internationale Studierende seien in den vergangenen zwei Jahren in besonderem Maß von Finanzierungsschwierigkeiten, und Vereinsamung betroffen gewesen. Die Wohnungsnot sei für sie ein ständiges Problem.

Die Schwierigkeiten bei der Studienfinanzierung zeigten sich laut Anbuhl darin, dass die Überbrückungshilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Studierende in pandemiebedingter Notlage überproportional oft von internationalen Studierenden beansprucht wurde. Während ihr Anteil an den Studierenden insgesamt bei etwa 11% liegt, machten sie bei der Überbrückungshilfe 30% der Empfänger/-innen aus.

Auch litten internationale Studierende in der Pandemie zunehmend unter Vereinsamung; ihre sozial-akademische Integration auf dem Campus war durch die Pandemie-Schutzmaßnahmen deutlich erschwert.

„Die Studierendenwerke leisten mit ihren psychosozialen Beratungsangeboten, mit bezahlbaren Wohnraum, aber auch durch die Förderung des sozialen Miteinanders in ihren Wohnheimen einen entscheidenden Beitrag, um die angespannte Lage der internationalen Studierenden in Deutschland zu verbessern“, resümiert Matthias Anbuhl.

Neben der Pandemie fordert nun der Ukraine Krieg die Studierenden sowie die Betreuenden aus Hochschulen und Studierendenwerken. Schwer haben es auch die aus der Ukraine geflohenen Studierenden aus Drittstaaten. Matthias Anbuhl fordert: „Auch für sie muss eine politische Lösung gefunden werden“

Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den International Offices der Hochschulen und den Studierendenwerken nehmen am 1. Juni 2022 teil an der DSW-Tagung mit dem Titel „Internationale Studierende in Deutschland – Pandemiemüde? Erfolgreich? In der Krise?“  

Organisiert wird die Tagung von der Servicestelle Interkulturelle Kompetenz (SIK) des Deutschen Studentenwerks. Die Servicestelle begeht mit dieser Veranstaltung ihr 20-jähriges Bestehen. Sie wurde am 1. Mai 2002 gegründet und wird seither vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die SIK betreibt Weiterbildung von Hochschul- und Studierendenwerks-Beschäftigten und nimmt sozialpolitische Belange der internationalen Studierenden in Deutschland wahr.

Die DSW-Servicestelle Interkulturelle Kompetenz online:

www.studentenwerke.de/de/content/servicestelle-interkulturelle-kompetenz

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