Jugendliche durch nachhaltiges Wirtschaften für das Handwerk begeistern
Referent des Abends war Andreas Eiling, Geschäftsführer der Ausbilder-Akademie GmbH, einem spezialisierten Bildungs- und Beratungsunternehmen rund um das Thema Ausbildung und Personalentwicklung. Eiling machte deutlich, dass viele Gewerke im Handwerk gute Chancen für nachhaltiges Wirtschaften haben. Gewerke, die mit Holz arbeiten, seien besonders geeignet, denn dort stünde ein nachwachsender Rohstoff im Zentrum. „Wenn Betriebe darüber hinaus beispielsweise auf ressourcenschonende Verarbeitung und die Bevorzugung regionaler Materialien verweisen, haben sie starke Argumente für nachhaltiges Wirtschaften“, erläuterte Eiling.
Zudem gab er Tipps, wie die Unternehmer mithilfe von Mitarbeiter- und Azubi-Beteiligung beispielsweise gemeinsam Wege zum Einsparen von Energie finden können, und schlug ein breites Spektrum an möglichen Maßnahmen vor, die in Betrieben umgesetzt werden könnten. „Wer zum Beispiel Baumpatenschaften übernimmt und das auch kommuniziert, erlangt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Aufmerksamkeit heutiger junger Menschen“, so Eiling weiter. Ähnliches gelte für firmeneigene Ladesäulen für E-Autos und die Nutzung von Erdwärme. Außerdem riet der Referent den Betrieben, die Nachhaltiges tun, dies auch offensiv zu kommunizieren – auf Firmenwebsites oder beispielsweise auch mit Videos auf Youtube. So könne man auf sich aufmerksam machen und die jungen Menschen besser erreichen.
Im anschließenden Austausch zwischen den Gästen aus dem Handwerk sowie Personalverantwortlichen aus anderen Branchen, dem Referenten sowie dem Wirtschaftsdezernenten wurde deutlich, dass sich immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk interessieren. Es müsse dringend ein Umdenken in den Köpfen stattfinden, so die Forderung der Teilnehmer des Vortrags. Um dies voranzutreiben, wurde eine Zusammenarbeit von Betrieben und Schulen vorgeschlagen. Einige Vogelsberger Betriebe würden bereits in Schulen gehen und ihre Berufe dort genauer vorstellen – dieses Vorgehen müsste weitere Nachahmer finden. Zusätzlich sollte versucht werden, auch bei den Eltern der Jugendlichen ein Interesse für Ausbildungen im Handwerk zu wecken, so die abschließende Meinung des Auditoriums.
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