KREMAR.net – eine Plattform, bei der Krefeld und das argentinische Mar del Plata Tango „tanzen“
Als der Krefelder Heinrich Band Mitte des 18. Jahrhunderts das Bandoneon entwickelte, konnte er noch nicht ahnen, dass rund 100 Jahre später Astor Pantaléon Piazzolla, der aus dem argentinischen Mar del Plata stammt, eine besondere Liebe zu dem akkordeonähnlichen Instrument finden würde. Noch weniger konnte er voraussagen, dass die Leidenschaft des Argentiniers dafür sorgte, dass das Bandoneon künftig aus dem Tango eine Tanzmusik machen sollte. Astor Pantaléon Piazzolla entwickelte den Musikstil weiter zum „Tango Nuevo“, der in die Konzertsäle vordrang und hier bis heute gespielt wird.
Die Stadt Krefeld und Mar del Plata nutzen diesen geschichtlichen Zusammenhang nun, um auch in anderen Bereichen zu kooperieren und voneinander zu lernen. Einen ersten, visuellen Schritt gehen sie mit der neuen Webseite www.kremar.net.
„Da es in Zeiten wie diesen wichtiger denn je ist, internationale Städtefreundschaften unter Demokraten aufzubauen und zu pflegen, wollen wir dies tun – dank der Digitalisierung zunächst virtuell. Dabei möchten wir alle Krefelderinnen und Krefelder thematisch abholen, mitnehmen und dafür gewinnen, neugierig auf Mar del Plata zu werden“, erklärt Wirtschaftsdezernent Eckart Preen.
Ein erstes Kennenlernen erfolgt unkompliziert „auf einen Klick“. Die Webseite erzählt nicht nur die Geschichte der Bandoneon-Pioniere Heinrich Band und Astor Pantaléon Piazzolla, sondern stellt beispielsweise auch die Wirtschaftsstruktur und Lage am Wasser des argentinischen Counterparts dar. Darüber hinaus sollen hier Stadtgesellschaft, Unternehmen, Kulturinteressierte, Kreative und Musikfans Wissenswertes rund um den Tango erfahren. Veranstaltungsankündigungen wie Tangoabende, Workshops und Konzerte – hier wie dort analog, hybrid und virtuell „konsumierbar““ – runden das Angebot ab.
„Kultur war schon immer ein Brückenbauer. Ein Brückenbauer zwischen Menschen, ein Brückenbauer zwischen Städten oder auch, wie hier, ein Brückenbauer zwischen zwei unterschiedlichen Ländern“, erzählt Dr. Gabriele König, Leiterin des Krefelder Kulturbüros, und ergänzt: „Gerade die Geschichte des Bandoneons hat ein großes Potenzial als Brückenbauer. Ich freue mich, dass dieses nun auch themenübergreifend genutzt werden kann.“
Unter Federführung von KREFELD BUSINESS möchten die Initiatoren Geschmack machen auf eine interkulturelle wie wirtschaftliche Begegnung mit den Menschen Lateinamerikas. „Auf dass aus Fremden immer mehr Freunde werden. Den Anfang hat das Bandoneon auf jeden Fall gemacht. Jetzt gilt es, darauf aufzusetzen und die Partnerschaft mit Leben zu füllen“, schlussfolgert Preen.
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