Kunst & Kultur

otl aicher 100: „natürlich ist ein auto auch ein zeichen“

Mit einer Retrospektive zu Otl Aichers 1984 erschienenem Buch „kritik am auto – schwierige verteidigung des autos gegen seine anbeter“ setzt das IDZ seine Veranstaltungsreihe zur Initiative „otl aicher 100“ fort. Der Gesprächsabend findet am 25. Juni 2022 in den Räumen der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm statt.

Berlin, 2. Juni 2022 – Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) erinnert in diesem Jahr mit der Webplattform otlaicher100.de und einer ergänzenden Veranstaltungsreihe an Leben, Werk und Wirkung des Gestalters, der am 13. Mai hundert Jahre alt geworden wäre. Fragestellungen, die Aicher beschäftigten, werden mit heutigen Akteuren der Designwelt diskutiert und vertieft.

Im Gesprächsabend am 25. Juni wird es um sein 1984 erschienenes Buch „kritik am auto – schwierige verteidigung des autos gegen seine anbeter“ gehen. Aicher schreibe „ein kritisches buch über autos, aber er verheimlicht nicht, dass er autos liebt“, heißt es im Klappentext. Sein Interesse für das Gesamtphänomen Auto, dem er seine analytische, bisweilen auch polemische Schrift widmete, entsprach seiner Begeisterung für Technik. Er nahm 100 Jahre Automobilgeschichte zum Anlass für eine Rückschau auf Konzepte, Modelle und Strategien. Auch die „grenzen der belastbarkeit“ thematisierte er: Umweltaspekte, Verkehrssicherheit, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Giftstoffe.

In den vergangenen vierzig Jahren hat sich das Automobil, haben sich Märkte, soziale Ansprüche und wirtschaftliche Tendenzen grundlegend weiterentwickelt. Die meisten heute aktuellen Tendenzen konnte Aicher kaum voraussehen. Zwar ist das Auto noch immer erstes Mittel sozialer Distinktion, der oftmals prophezeite Kollaps der Verkehrssysteme blieb allerdings bislang aus. Autonomes Fahren verändert womöglich den Gebrauch, Luxus und gestalterische Extreme beherrschen die Szenerie. Wo setzt Kritik am Auto heute wirksam an?

Unter veränderten Bedingungen gilt heute, was Otl Aicher bereits 1984 formulierte: „das konzept allein tuts offenbar nicht, um zu einem guten auto zu kommen.“ Heute beschäftigt uns die Frage, wie das Auto beschaffen sein muss, um weniger dominant zu sein im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsmitteln, auch um stadtverträglicher zu erscheinen. Aber auch, wie sich sinnloser Verkehr vermeiden und erwünschte Mobilität ermöglichen lässt. Fragen, die auch in der Diskussionsrunde auf der Agenda stehen.

Diskussionsteilnehmer:

  • Peter Wouda leitet das Volkswagen Group Future Center Europe in Potsdam und gestaltet mit seinem Team visionäre Studien des VW Konzerns. Er versucht aus Perspektive der Industrie Antworten für die Herausforderungen der Zukunft zu gestalten. Wouda gehört dem Vorstand des IDZ Berlin an.
  • Prof. Lutz Fügener ist Studiengangsleiter Design und Mobilität am Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule Hof in Selb. Seit vielen Jahren gehört er zu den bekanntesten Lehrenden, die Automobildesigner:innen in Deutschland ausbilden. Zugleich tritt er öffentlich immer wieder mit kritischen Positionen zur Entwicklung des Autos und den Schwerpunksetzungen der Industrie in Erscheinung.
  • Prof. Dr.-Ing. Gebhard Wulfhorst, Inhaber des Lehrstuhls für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung an der TU München, setzt bei der Kritik an Fehlentwicklungen der Mobilität auf der Ebene von Stadt- und Verkehrsplanung an. Verkehr, der durch klug geplante Städte und Regionen gar nicht erst entsteht, verursacht auch keine unerwünschten Aspekte.
  • Florian Aicher berichtet zu Beginn aus seiner Mitarbeit an Ausstellung und am Buch „kritik am auto“. Zugleich versucht er Kritik, wie sie Otl Aicher 1984 formulierte, auf die gegenwärtige Szenerie zu beziehen.
  • Gemeinsam mit Florian Aicher moderiert der Hamburger Journalist und Kritiker Thomas Edelmann

Besucher:innen können an diesem Abend Eindrücke von der Architektur der HfG gewinnen und sie können einige der Ausstellungstafeln von 1984 studieren, die das HfG-Archiv Ulm, Gastgeber der Veranstaltung, eigens aufbauen wird. Außerdem ist „delta 1“, der Prototyp eines Sportwagens aus dem Jahr 1967 im Original zu sehen. Als „studienobjekt für leichtbauprinzipien“ von Henner Werner, Michael Conrad und Detlef Unger, Absolventen der HfG Ulm geschaffen, wurde der Wagen in Aichers Buch vorgestellt.

„natürlich ist ein auto auch ein zeichen“ – Otl Aichers Kritik am Auto 
Retrospektive und Diskussion, eine Veranstaltung des IDZ Berlin im Rahmen von „otl aicher 100“

Ort: HfG-Archiv Ulm, Am Hochsträß 8, 89081 Ulm
Termin: Samstag, 25. Juni 2022, Beginn 19:00 Uhr

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung! Für die weiteren Veranstaltungen der Reihe können Sie sich ebenfalls schon jetzt anmelden.

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