Schlägt mein Herz im Rhythmus?
In Deutschland sind rund 1,8 Millionen Menschen von Vorhofflimmern betroffen. Damit ist diese, auch als „Herzstolpern“ bezeichnete Erkrankung, die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Was viele Menschen nicht wissen: Vorhofflimmern erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um das Fünffache. Vorbeugung ist daher die wichtigste Maßnahme. Denn frühzeitig erkannt, ist Vorhofflimmern sehr gut behandelbar.
Unter dem Motto: „Im Rhythmus gegen den Schlaganfall“ möchte die Aktion "Herz im Takt" mit Hilfe eines auf Vorhofflimmer-Erkennung spezialisierten Blutdruckmessgeräts eine kostenlose Pulsmessung durchführen. Sollte dabei eine Puls-Unregelmäßigkeit auftreten, werden Betroffene an ihre behandelnde Ärztin oder ihren Arzt verwiesen. Diese können dem Verdacht auf Vorhofflimmern diagnostisch nachgehen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
„Die Aktion "Herz im Takt" setzt auf Vorsorge und rechtzeitiges Erkennen der Krankheit, damit es im Idealfall gar nicht erst zu ernsten Folgeerkrankungen kommt“, so Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und GNH-Aufsichtsratsvorsitzender. „Ich freue mich, dass sich mehr als 50 Apotheken in und um Kassel bereit erklärt haben, den Bürgerinnen und Bürgern ein Angebot zu einem kostenlosen Beratungsgespräch sowie einer individuellen Pulsmessung und Überprüfung des Herzrhythmus zu machen.“
In vielen Fällen wird ein Vorhofflimmern gar nicht bemerkt. Erst Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen oder ein plötzliches Aussetzen des Herzschlages führen viele Betroffene zum Kardiologen. „Vorhofflimmern kann jedoch auch mit unspezifischen Symptomen wie Erschöpfung, Schwindel, innerer Unruhe oder Schlafstörungen einhergehen oder gänzlich symptomlos verlaufen. Das macht es schwer, rechtzeitig die richtigen Rückschlüsse zu ziehen“, erläutert Prof. Dr. Rainer Gradaus, Chefarzt des Zentrums für Herzmedizin am Klinikum Kassel und Schirmherr der Aktion „Herz im Takt“ in Kassel.
In Deutschland wird etwa jeder vierte Erwachsene mittleren Alters im Laufe des restlichen Lebens ein Vorhofflimmern entwickeln. „Ein noch höheres Risiko haben Menschen über 65 Jahre. Ein ungesunder Lebensstil mit Übergewicht, Tabak- oder übermäßigem Alkoholkonsum sowie bestehende Vorerkrankungen wie etwa Diabetes oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems erhöhen das Risiko zusätzlich. Daher ist eine umfassende Vorsorge wichtig“, so Prof. Gradaus.
Im schlimmsten Fall kann es zu einem Schlaganfall kommen. „Beim Vorhofflimmern können sich Blutgerinnsel in den Vorhöfen des Herzens bilden, die – wenn sie sich im Herzen lösen und weiter abgespült werden – über die Aorta in die großen Hirnarterien fortgeschwemmt werden und diese dort verstopfen“, ergänzt Priv.-Doz. Dr. Christian Roth, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Kassel. Ein Schlaganfall wiederum kann dramatische Folgen haben. „Er ist die dritthäufigste Todesursache und darüber hinaus der häufigste Grund für eine bleibende Behinderung im Erwachsenenalter. Dies führt plötzlich und unerwartet zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der betroffenen Patientinnen und Patienten.“
Informationsveranstaltung am 2. Juli 2022 im Klinikum Kassel
Ergänzend zu der Apothekenaktion „Herz im Takt“ lädt das Klinikum Kassel am 2. Juli 2022 um 10.00 Uhr zu einer Informationsveranstaltung für Patientinnen und Patienten ein. Prof. Dr. Rainer Gradaus, Dr. Kyong-Mi Weidmann und Dr. Adam Rokita informieren über Risiken, Diagnostik und Therapie von Vorhofflimmern sowie den Zusammenhang der Erkrankung mit einem möglichen Schlaganfall. Im Anschluss wird noch einmal ein Vorhofflimmern-Screening und gegebenenfalls ein EKG-Schreiben bei auffälligen Patientinnen und Patienten sowie die EKG-Befundung und Befundbesprechung angeboten.
Die Veranstaltung findet von 10.00 bis 13.00 Uhr auf der Konferenzebene des Klinikum Kassel (Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel, Haus E, Ebene 8) statt. Bitte beachten Sie die 3G-Regelung im Klinikum Kassel.
Informationen zu den teilnehmenden Apotheken und weiteren Informationsveranstaltungen anderer Kasseler Kliniken und kardiologischen Praxen sind unter www.herzstolpern.de/aktion-herz-im-takt zu finden.
Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) ist ein regionaler Gesundheitskonzern, der in Nordhessen ein breites medizinisches Leistungsspektrum von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin bietet. Mit der Bündelung seiner Kompetenzen kann das Unternehmen eine hochwertige medizinische Versorgung und Pflege garantieren. Mittelpunkt der GNH ist das Klinikum Kassel als Maximalversorger und größtes kommunales Krankenhaus Hessens sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg, im Umland stellt das Krankenhaus Bad Arolsen eine wohnortnahe Versorgung sicher. Dazu kommen mehrere Einrichtungen der ambulanten medizinischen Versorgung und Rehabilitation. Die Krankenhäuser der GNH versorgen jährlich an die 57.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Mit über 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 440 Ausbildungsplätzen gehört die GNH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. In Kooperation mit der University of Southampton bietet die Kassel School of Medicine (KSM) ein bilinguales Medizinstudium für jährlich rund 30 Studierende an.
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