Energie- / Umwelttechnik

So wird die Glasindustrie zirkulär

Glas als Verpackungsmaterial lässt sich unendlich oft verwenden. Trotzdem liegt die Recyclingquote in Deutschland nur bei rund 84 Prozent. Die deutsche Glasindustrie ist noch nicht vollständig zirkulär. Das WWF-Papier „Mehr Kreislaufwirtschaft bei Glasverpackungen“ zeigt, wie entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Glas der Energie- und Ressourceneinsatz verringert und die Wiederverwertungsraten gesteigert werden.

„Nicht nur die energieintensiven Produktionsprozesse von Glas lassen sich umstellen, auch der Verbrauch von Glasverpackungen lässt sich senken“, sagt Silke Düwel-Rieth, Leiterin Wirtschaft und Märkte beim WWF Deutschland. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Kreislaufwirtschaft bedeutet weniger Primärrohstoffeinsatz, weniger Treibhausgasemissionen und somit mehr Klima- und Ressourcenschutz.“

Die Glasindustrie ist mit ihren immer laufenden Schmelzöfen besonders energieintensiv. „Trotzdem ist großes Potential vorhanden, um auf eine Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen umzusteuern. Vermeidung, besseres Produktdesign, besseres Recycling – es gibt mehrere Bausteine und Stellschrauben, damit die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft gelingt“, sagt Silke Düwel-Rieth.

Entscheidende Lösungsansätze entlang der Lieferkette sind beispielsweise:

1. Quarzsand ist der wichtigste Rohstoff für die Glasproduktion. Sand ist aber keine unendliche Ressource, und der Abbau ist problematisch für Ökosysteme und die Artenvielfalt. Deswegen muss der Einsatz von alten Glasscherben und Rezyklat bei Glasproduzenten Vorrang haben.

2. Der Schmelzprozess bei der Glasherstellung verursacht bis zu 85 Prozent des Energiebedarfs der Industrie. Die Schmelzwannen werden hauptsächlich mit Erdgas erhitzt. Elektrisch betriebene Schmelzwannen müssen stärker zum Einsatz kommen, bei gleichzeitigem massivem Ausbau der erneuerbaren Energien.

3. Ein höherer Einsatz von alten Glasscherben und standardisierte Farbauswahl von Glasverpackungen reduzieren den Energie- und Ressourcenbedarf weiter. Zum Beispiel verringert die Verwendung von rund zehn Prozent Scherben die benötigte Schmelzenergie in der Glashütte um etwa drei Prozent.

4. Während es im Getränkesegment funktionierende Pfandsysteme gibt, sind sie bei Glasverpackungen im Kosmetikbereich eine Ausnahme. Mehrwegmodelle wie das Wiederbefüllen im Laden oder weniger aufwendige Nachfüllverpackungen müssen bei allen Glasverpackungen ausgebaut werden.

Download

WWF-Papier "Mehr Kreislaufwirtschaft bei Glasverpackungen. Herausforderungen und Lösungsansätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette"

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

WWF Deutschland
Reinhardtstr. 18
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 311777-0
Telefax: +49 (30) 311777-603
http://www.wwf.de

Ansprechpartner:
Julian Philipp
Pressestelle
Telefon: +49 (30) 311777-467
E-Mail: julian.philipp@wwf.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel