Solarstrom: Davon können Industrie- und Gewerbebetriebe nur profitieren
Auf der sogenannten Schäfchen-Wiese neben dem 3M-Werk in Hilden ist in den zurückliegenden Wochen eine große Freiflächenanlage mit mehr als 8.000 Solarmodulen errichtet worden, die in Ost-West-Ausrichtung aufgeständert sind. Der errechnete Jahresertrag liegt bei bis zu 3,5 Millionen Kilowattstunden. Dank dieses Solarkraftwerkes mit einer Nennleistung von knapp 3,7 Megawatt kann 3M Deutschland, das hierzulande zu den führenden Anbietern von reflektierenden und farbigen Folien, Industrie-Klebebändern und Fahrbahnmarkierungen zählt, bis zu 10 Prozent seines jährlichen Strombedarfs am Standort mit Solarstrom decken. Dabei verzichtet 3M auf eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, da das Unternehmen die solaren Kilowattstunden vollständig selbst nutzt.
„Die 3M-Anlage in Hilden ist ein sehr gutes Beispiel, das eindrucksvoll zeigt, welche Vorteile die Photovoltaik gerade Industrie- und Gewerbebetrieben bietet“, betont Jan Dobertin, Leiter Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei der B&W Energy GmbH & Co. KG. Das Unternehmen mit Sitz im münsterländischen Heiden, Mitglied im LEE NRW, hat das Solarkraftwerk auf der grünen Wiese für 3M geplant, gebaut und im Leasingmodell umgesetzt. Dobertin: „Mit der neuen Solaranlage kann 3M nicht nur seinen CO2-Fußabdruck senken. Dank der Photovoltaik verfügt 3M für den dadurch gedeckten Teil des Strombedarfs über eine preislich sehr gut planbare Stromversorgung.“
Auch für LEE NRW-Geschäftsführer Christian Mildenberger macht der Schritt von 3M zur Nutzung der solaren Freiflächenanlage Sinn: „Das hat Vorbildcharakter, wir brauchen viele von solchen Anlagen im gesamten Land.“ Den Grundstein dafür sieht Mildenberger im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-grünen Landesregierung, der explizit eine Öffnung der Flächen in Industrie- und Gewerbegebieten für die Erneuerbaren Energien vorsieht. „Darauf haben wir lange gewartet“, so Mildenberger.
Einen Aufschwung für die Photovoltaiknutzung erwartet der LEE NRW-Geschäftsführer auch von der schrittweisen Einführung einer Solarpflicht, auf die sich die neue Regierungsmehrheit verständigt hat. So soll es ab dem 1. Januar 2023 eine Solarpflicht für neu gebaute öffentliche Gebäude des Landes geben, 2024 folgen Gewerbeneubauten sowie Kommunale Neubauten und 2025 dann private Neubauten. Für alle landeseigenen Liegenschaften gibt es außerdem mit Beginn des kommenden Jahres eine solare Nachrüstpflicht, die möglichst Ende 2025 abgeschlossen sein soll.
Das neue Regierungsbündnis hat im Koalitionsvertrag darauf verzichtet, ein konkretes Ziel für den geplanten Solarausbau zu benennen. Die alte Landesregierung hatte in ihrer im vergangenen Dezember überarbeiteten Energieversorgungsstrategie eine Vervierfachung der heute installierten Nennleistung auf 24.000 Megawatt bis zum Jahr 2030 angekündigt. Christian Mildenberger: „Diese Vervierfachung sollte das untere Ende der Messlatte sein.“ Dafür müssten landesweit jährlich tausende neuer Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 2.000 Megawatt in Betrieb gehen.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten.
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