Spektakuläre Schenkung: Museum Folkwang erhält Gerhard Richters Himmel aus Privatsammlung zum Jubiläum
Bevor das Gemälde im Jahr 2020 erstmalig öffentlich ausgestellt wurde, war Himmel knapp 40 Jahre lang im Privatbesitz des Sammlerehepaares aus Essen. Dieses hatte die Arbeit Anfang der 1980er Jahre direkt aus dem Atelier Richters erstanden.
Die Nachricht der Schenkung erreichte Museumsdirektor Peter Gorschlüter anlässlich der 100-JahrFeier des Folkwang-Museumsverein am 1. Juni 2022 und hat einen besonderen Stellenwert. "Die großzügige Geste des Essener Sammlerehepaars ist eine der bedeutendsten Schenkungen in der 100-jährigen Geschichte des Museum Folkwang. Seitdem wir das Gemälde zunächst als Leihgabe im Museum Folkwang präsentieren durften, zählt es zu den meist fotografierten Werken im Museum, was zeigt, dass es nicht nur kunsthistorisch von großer Bedeutung ist, sondern auch die Menschen unterschiedlichster Prägung bewegt und fasziniert. Es zukünftig dauerhaft im Besitz des Museums zu wissen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit. Dass uns der Entschluss des Sammlerehepaares aus dem Kreis der Mitglieder des Folkwang-Museumsvereins im 100. Jahr des Bestehens des Museum Folkwang in Essen erreicht, krönt unser Jubiläum in besonderem Maße."
Himmel misst 325 x 250 cm und gehört zu der Werkgruppe der Wolkenbilder, die Gerhard Richter zwischen 1968 und 1979 malte. Es ist eines der wenigen Hochformate der Serie. Wie auch bei anderen Werken Richters diente ihm eine selbst aufgenommene Fotografie als Vorlage für das Gemälde. Der besondere Ausschnitt, den der Künstler auswählte, legt den Fokus auf die Darstellung des gleißenden Sonnenlichts, wodurch Bildgegenstand und Abstraktion miteinander verschmelzen und die Grenze zwischen Wirklich- und Unwirklichkeit verschwimmt.
Gerhard Richters Gemälde ist zur Zeit im gleichbenannten Sammlungsraum Himmel ausgestellt im Dialog mit Bildern von Caspar David Friedrich, Morris Louis und Zao Wou-Ki, denen jeweils ein eigenes Natur- und Bildverständnis zugrunde liegt, sowie Auguste Rodins Bronzefigur La femme accroupie (Die Kauernde).
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