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Stadtfeste haben eine Zukunft in Bielefeld

Stadtfeste wie der Leineweber-Markt, der Weinmarkt, die Nachtansichten und der Weihnachtsmarkt sind von unschätzbarem Wert und prägen die Stadtgesellschaft. Das ist die zentrale Aussage nach vielen Gesprächen, die die Bielefeld Marketing GmbH mit Vertreterinnen und Vertretern der Kaufmannschaft Altstadt, des Handelsverbandes und der Dehoga geführt hat. Die Gesellschafter der Bielefeld Marketing GmbH schließen sich dieser Einschätzung uneingeschränkt an.

Gewünscht, nicht nur geduldet
Bielefeld Marketing hatte nach dem erfolgreichen Leineweber-Markt 2022 eine Diskussion zum Stellenwert der Großveranstaltung angestoßen. Geschäftsführer Martin Knabenreich: „Im Vorfeld des Leineweber-Marktes sind wir von Beschwerden und Nörgeleien einzelner Akteure überrollt worden – in weitaus größerem Maß als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Darunter waren auch Beschimpfungen und emotionale Ausbrüche, die uns zur Frage veranlassten, ob Stadtfeste in der Innenstadt überhaupt gewünscht sind.“  Nach der Veröffentlichung dieser Problematik folgte eine breite Welle der Zustimmung und Unterstützung für Stadtfeste.

Oberbürgermeister Pit Clausen ist zugleich Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bielefeld Marketing GmbH: „Wir nehmen einen anderen, leider schlechteren Umgangston in Teilen der Gesellschaft war. Das spüren auch Politik und Verwaltung, nicht nur in Bielefeld, sondern deutschlandweit. Das macht mir Sorgen! Umso wichtiger ist es, dass sich die Stadtgesellschaft endlich wieder unbeschwert zu schönen Stadtfesten treffen kann. Wir wollen und unterstützen Stadtfeste in Bielefeld“. Dieser Meinung schließen sich die Kaufmannschaft Altstadt, der Handelsverband, die Dehoga und der Verkehrsverein ausdrücklich an.

Gemeinsam an einem Strang
Verabredet wurde, die konkreten Probleme aufzuarbeiten. So wurde nochmals betont, dass die Veranstaltungs- und Sicherheitskonzepte der Veranstalterin ein aufwendiges Prüfungsverfahren innerhalb der Verwaltung durchlaufen, bevor sie zur Grundlage der Veranstaltung werden. „Wir werden dabei auch weiterhin Rücksicht auf Anwohner und Anlieger nehmen. Aber ein Stadtfest dieser Größe verlangt Kompromisse von allen Seiten“, so der Oberbürgermeister.

Innerhalb der Stadtverwaltung soll zugleich die Koordination der Veranstaltungsgenehmigung optimiert werden. Hier arbeitet ein verwaltungsinterner Arbeitskreis an verbesserten Abläufen.

Verbände als Moderatoren
Große Unterstützung gibt es von den Verbänden, die zum Teil auch Gesellschafter der Bielefeld Marketing GmbH sind. „Die absolute Mehrheit der Kaufleute zieht an einem Strang und will eine attraktive Innenstadt, zu der auch Stadtfeste gehören“, sagt Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Ostwestfalen-Lippe. „Mit den Verbänden hat es übrigens auch keinerlei Konflikte gegeben. Wir reden im Gegenteil von einzelnen, zumeist nicht organisierten Kritikern“, ergänzt Knabenreich. „Auch für die allermeisten Gastronomen in der Innenstadt kann ich sagen, dass wir Stadtfeste nicht nur unterstützen, sondern geradezu fordern“, betont auch Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin der Dehoga Ostwestfalen. Und als Vorsitzender der Kaufmannschaft der Altstadt formuliert Henner Zimmat: „Jeder von uns ist in der Lage, zwischen kurzfristigen Schwierigkeiten während eines Stadtfestes und den langfristig positiven Effekten für den Handel zu unterscheiden.“ In Zukunft wollen die Verbände mögliche Kritik und Beschwerden einzelner Mitglieder bündeln und mit der Veranstalterin besprechen.

Klosterplatz braucht Klarheit
Schwieriger dagegen erscheint die Situation auf einigen innerstädtischen Plätzen, auf deren Nutzung auch andere Institutionen Anspruch erheben. Ein Beispiel ist der Klosterplatz, der auch für Schülerinnen und Schüler der Klosterschule mitgenutzt wird. Hier soll nun die rechtliche Situation geprüft und geklärt werden. Nur mit einer gewissen Planungssicherheit können hier künftig noch Feste oder Abendmärkte organisiert werden, so die Veranstalterin.

Stadtfeste wichtiges Instrument des Stadtmarketings
Die Bielefelder Stadtfeste finden allesamt auf Initiative der Bielefeld Marketing GmbH als Veranstalterin statt, die zugleich das gesamte wirtschaftliche Risiko übernimmt. Eine direkte Bezuschussung der Feste durch die Stadt findet nicht statt, im Gegenteil: Durch die wachsenden Anforderungen an Veranstaltungs-, Sicherheits- und Hygienekonzepte erhöht sich seit Jahren der wirtschaftliche Druck auf die Veranstalterin. „Stadtfeste sind wichtig für das Miteinander in der Stadt und auch echte Standortfaktoren“, begründet Martin Knabenreich die jährlichen Investitionen des Stadtmarketings in Stadtfeste.

Die Bielefeld Marketing GmbH ist eine 51-prozentige Tochter der Bielefelder Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (BBVG), die auch einen festen Teil der jährlichen Betriebskosten der Bielefeld Marketing GmbH finanziert. Neben Großveranstaltungen engagiert sich das Unternehmen noch in fünf weiteren Geschäftsfeldern: Tourismus, Tagungs- und Kongressbüro, Citymanagement, Kommunikation und Stadtwerbung sowie Wissenschaftsbüro.

Das vierköpfige Veranstaltungsteam organisiert jährlich zwischen acht und zehn Großveranstaltungen, darunter den Leineweber-Markt.

Blick nach vorn
Nach intensiven Gesprächen mit vielen Akteurinnen und Akteuren setzt das Veranstaltungsteam der Bielefeld Marketing nun die Planungen für den diesjährigen Weinmarkt und Weihnachtsmarkt fort. 

Unter der Voraussetzung, dass die Planungssicherheit auf den Plätzen gewährleistet ist und die Änderungsmaßnahmen greifen, sollen die Planungen zum Leineweber-Markt 2023 im zweiten Halbjahr aufgenommen werden.

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