Finanzen / Bilanzen

Ab Donnerstag leben wir auf Pump

Am Donnerstag ist Welterschöpfungstag, auch bekannt als Earth Overshoot Day. Dann hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Vor 20 Jahren lag der Earth Overshoot Day noch im September. Bis auf kleinere Abweichungen und eine coronabedingte Ausnahme im Jahr 2020 rückt der Tag Jahr für Jahr weiter im Kalender vor. Das sei eine „ökologische Bankrotterklärung der Menschheit“ kommentiert der WWF.

„Regenwälder, Flüsse und Korallenriffe fallen unserem Konsum zum Opfer. Wir vergeuden und zerstören unsere Lebensgrundlagen und ruinieren die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder – weltweit und direkt vor unserer Haustür“, kommentiert Florian Titze, WWF-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik. Die Chance für einen dringend notwendigen Richtungswechsel haben die Regierungen dieser Welt auf der Weltnaturkonferenz diesen Dezember in Montreal. Dort wird ein neues Abkommen zum Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt verhandelt. Titze sagt: „Damit der Earth Overshoot Day in Zukunft wieder später im Jahr stattfindet, muss sich die Bundesregierung sich in Montreal für die Halbierung des ökologischen Fußabdruckes von Produktion und Konsum bis 2030 einsetzen. Das geht nur mit mit einer entsprechenden Transformation unserer Wirtschafts- und Finanzsysteme.“

In Deutschland schießt der Ressourcenverbrauch noch deutlicher über die Kapazitäten des Planeten hinaus. Der Earth Overshoot Day für Deutschland war bereits im Mai. Beispielhaft dafür steht der überdurchschnittlich hohe pro Kopf Verbrauch von Holz in Deutschland. Der ist laut einer Studie des WWF und der Uni Kassel mehr als doppelt so hoch, wie der weltweite Durchschnitt (1,2 Kubikmeter/ ca. 0,5 Kubikmeter). Um den Holzhunger zu stillen, muss deswegen Holz importiert werden – und das, obwohl Deutschland ein relativ waldreiches Land ist. „Wir können alle zu einem geringeren Holzverbrauch beitragen, indem wir Holzprodukte, wie zum Beispiel Möbel, lange nutzen“, appelliert Titze. Wichtig sei aber vor allem ein politisches Umdenken. „Besonders die energetische Nutzung von Holz, also zum Heizen und zur Energieerzeugung, frisst ein massives Loch in die Waldbestände“, sagt der WWF-Experte. Er fordert die EU-Kommission auf gegenzusteuern: „Die energetische Nutzung von Holz sollte in der EU-Taxonomie nicht als nachhaltig eingestuft werden, um die umweltschädliche Praxis nicht noch attraktiver für die Finanzmärkte zu machen.“

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