Coronaschutz in Pflegeeinrichtungen: „Die Landesregierung muss ihre Hausaufgaben machen“
„Impfungen sind ein wichtiger Schutz für die vulnerablen Gruppen in den Pflegeeinrichtungen. Grundimmunisierung und erster Booster reichen aber längst nicht aus und nur ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen hat bisher eine vierte Impfung erhalten können. Deshalb müssen das Land und die Kassenärztlichen Vereinigungen jetzt mit Wucht die vierten Impfungen vorantreiben. Die Einrichtungen stehen dazu bereit.
Denn wenn die Infektionszahlen in der allgemeinen Bevölkerung weiter ansteigen, sind auch die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen wieder stark gefährdet. Viele haben offenbar den Eindruck, im Alltag wäre Corona vorbei. Schutzmaßnahmen werden gelockert und die Pflegeeinrichtungen sollen Masken- und Testpflicht im Alleingang durchsetzen. Das kann nicht funktionieren.
Pflegeeinrichtungen werben seit eineinhalb Jahren aktiv um jede Impfung und haben gute und ständig fortgeschriebene Hygienekonzepte. Die Landesregierung muss ihre Hausaufgaben ebenfalls machen: Wir brauchen wirksame Maßnahmen, um die Infektionszahlen in der Bevölkerung zu senken. Gleichzeitig müssen die Pflegeeinrichtungen in die Lage versetzt werden, ausfallendes Personal schnell zu ersetzen und die Mehrkosten erstattet zu bekommen. Nach dem Auslaufen des Pflege-Rettungsschirms muss sich Minister Lucha für eine Anschlussregelung einsetzen.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.
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