Essen & Trinken

Fruchtsaft in Glasflaschen – 50 Jahre Kreislauf-Wirtschaft

Vorbildliche Öko-Initiative: Vor 50 Jahren startete der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) sein nachhaltiges Mehrwegsystem – jetzt überreichte Verbandspräsident Klaus-Jürgen Philipp symbolisch die einmilliardste Glas-Mehrweg-Flasche an Ministerialdirigentin Dr. Bettina Hartwig vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung. Und auch Unternehmen, wie die beckers bester GmbH, erhielten eine Auszeichnung für herausragende Verdienste.

Sebastian Koeppel, Chef des niedersächsischen Familienunternehmens beckers bester, sagt: „Ich durfte für die beckers bester GmbH, zusammen mit anderen verdienten Unternehmen und anlässlich des 50. Jubiläums unseres Mehrweg-Systems durch den Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V., die Auszeichnung für herausragende Verdienste um das Mehrweg-System entgegennehmen. Das Thema Mehrweg ist aktuell vor dem Hintergrund des Klimawandels sehr beliebt. Unsere Flaschen sind durchschnittlich etwa zehn Jahre lang im Einsatz und werden bis zu vierzig Mal wieder befüllt. So schonen wir die Umwelt und bieten unseren Kund:innen unverfälschten Fruchtgenuss, denn Glas ist vollkommen geruchs- und geschmacksneutral. Doch die letzten 20 Jahre waren kein wirkliches Vergnügen.“

Das System, das derzeit von rund 300 Fruchtsaftherstellern bundesweit eingesetzt wird, ist eine Stärkung der Abfallvermeidung durch ökologisch vorteilhafte Mehrweg-, Rücknahme- und Pfandsysteme. Somit ist das eingespielte System mit dem in sich geschlossenen Kreislauf vom Hersteller über Handel und Verbraucher:innen wieder zurück zum Hersteller eigentlich ein Paradebeispiel einer funktionierenden Gemeinschaft. Aber ein solches Poolsystem ist abhängig von der Solidarität aller teilnehmenden Firmen.

Koeppel erzählt weiter: „Gemeinsam haben wir es geschafft, den rasanten Niedergang des Systems Anfang des Jahrtausends zu überstehen. Mit enormem finanziellem Aufwand haben wir mehr Leergut aus dem Markt genommen, als wir gleichzeitig verkauften. Und das auch noch bei rückläufigem Absatz. Da sollte man meinen, dass wir jetzt eine gute Zeit haben, da der Markt stabil ist und wir wachsen (könnten). Auch schon im letzten Jahr haben wir wieder großen Aufwand betrieben, um den Markt mit dem dringend benötigten Neuglas zu versorgen. Wir bekommen allerdings aktuell wegen der Rohstoffknappheit kaum Flaschen, und wenn doch, dann zu deutlich gestiegen Preisen. Fast noch schlimmer ist die Lage bei den 0,33L-Flaschen für unsere Schorle. Hier gibt es keinen organisierten Pool und immer mehr (in erster Linie) Startups bedienen sich dieser Mehrwegflaschen. Sie kleben selbsthaftende Etiketten drauf, welche nicht abwaschbar sind, und machen aus diesen Mehrwegflaschen Einwegflaschen und entziehen sie damit dem Pool. Wie lange wir unsere Schorlen noch anbieten können, können wir heute nicht absehen.“

Um die Schor!en noch anbieten zu können, setzt beckers bester nun auch 0,33L-Longneck-Flaschen aus Braunglas ein.

„Bei all den Sorgen ist es aber ein Tag zum Feiern gewesen. Wir sind sehr froh und stolz, schon zu Zeiten auf Mehrweg gesetzt zu haben, als das Thema Klimawandel noch gar nicht bekannt war und dass wir trotz aller Probleme bis heute daran festgehalten haben!“

Über die Beckers Bester GmbH

beckers bester ist ein niedersächsisches Familienunternehmen, das seit seiner Gründung durch Bertha Becker vor beinahe 90 Jahren mit Leidenschaft Fruchtsäfte herstellt und vertreibt. Seit 2010 wird das Unternehmen von Berthas Urenkel, Sebastian Koeppel, werteorientiert geleitet. Zu den Werten des Unternehmens zählen Wertschätzung, Offenheit, Nachhaltigkeit und Toleranz. beckers bester engagiert sich intensiv für nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz. Das Unternehmen ist seit 2015 klimaneutral, seit Anfang 2020 sind es auch alle Produkte. Zudem ist es Gründungsmitglied von PANAO, der Partnerschaft für nachhaltigen Orangensaft. "Wir wollen unsere Werte leben und erlebbar machen", so Koeppel. Der Firmensitz ist in Lütgenrode.

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