Netflix und ver.di arbeiten gegen die Filmschaffenden
Nun also hat man es auf die Gagen abgesehen, die in der Realität deutlich über dem nun von ver.di und Netflix „ausgehandelten“ Niveau liegen. Netflix tritt bislang in Deutschland nicht selbst als Produzent auf, sondern realisiert seine hiesigen Projekte über Auftragsproduzenten, für die der Tarifvertrag mit seinen Mindestregelungen sowieso als Untergrenze gilt. Regelmäßig muß aber mehr als das Minimum gezahlt werden, um die hochspezialisierten und oft ewiglange Tage arbeitenden Filmschaffenden zu bekommen. Insoweit ist die Vereinbarung zwischen Netflix und ver.di eine doppelte Katastrophe: ver.di „handelt“ hier Vergütungssätze aus, die weit unter den realen Marktgagen liegen – und will sich dafür feiern lassen. Netflix aber ebnet sich die Bahn, um demnächst möglichst mit solchen Flach-Vergütungen als Produzent selbst in Deutschland an den Start zu gehen – unter Umgehung der hier etablierten Produktionsfirmen.
„Will Netflix nach allen Skandalen nun sein Bild in der deutschen Fachöffentlichkeit verbessern?“, fragt Anna Schenk, Präsidentin des BVK, „erst vor wenigen Wochen hat der US-Gigant seine Produktionen in Dänemark gestoppt, weil die dortigen Vergütungsregelungen zwischen Produzenten und Filmschaffenden dem Streaming-Giganten nicht paßten. Gegen dieses Diktat hatten viele Europäische Organisationen, die Filmschaffende repräsentieren, protestiert – so auch der BVR und der Berufsverband Kinematografie, die Netflix bei Verhandlungen am „langen Arm“ regelrecht hatte verhungern lassen. Ver.di macht das billiger!“
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