Neue Angebote, breiteres Publikum, mehr Vermietung – Dresdner Philharmonie blickt vorsichtig optimistisch auf neue Konzertsaison
Frauke Roth, Intendantin der Dresdner Philharmonie:
Nach zwei Jahren Corona und angesichts neuer Krisen ist klar: Konzerte sind kein Selbstläufer mehr. Wir sind aber überzeugt, dass die Menschen Musik brauchen und wir mit neuen Wegen der Ansprache, angepassten Formaten und Programmen und natürlich harter Arbeit unser Publikum wieder erreichen. Das vermute ich nicht nur, sondern das bestätigen auch die Zahlen aus dem Vorverkauf, Rückmeldungen aus dem Publikum und die steigende Zahl von Fremdvermietungen, die ja wirtschaftlich für uns ein wichtiges Standbein sind. Momentan sehe ich uns gut gerüstet – hoffen wir, dass es im Herbst und Winter nicht wieder zu massiven Einschränkungen kommt!
Ticketverkauf:
Die Abonnent:innen bilden nach wie vor den größten Anteil des Publikums. Etwa 80 Prozent führen ihr Abo nach zwei Jahren Pause weiter. Für Kündigungen werden vor allem Altersgründe, Krankheit, Wegzug angegeben (feste Abos 2020: 5991, Juli 2022: 4802).
Im Einzelticketverkauf zeigt sich ein allgemeiner Trend: das Publikum entscheidet sich wesentlich kurzfristiger. Eine Woche nach Verkaufsstart beträgt hier die Zahl der Buchungen nur etwa 20 Prozent im Vergleich zu Vorjahren. Das Frühjahr 2022 hat aber auch gezeigt, dass es bei Spontankund:innen ein großes Potenzial gibt. Bereits jetzt kommt vermehrt ein jüngeres Publikum.
In der kommenden Saison sind durch Abos und Freiverkauf von vornherein jeweils zwischen 600 und 1000 Plätze in den Sinfoniekonzerten belegt.
Vermietung des Konzertsaals
Für die Saison 2022/23 haben sich zahlreiche Veranstalter Termine gesichert. Dabei handelt es sich einerseits um verschobene Konzerte aus den vergangenen beiden Jahren, aber auch um Neubuchungen. So sind z.B. für November und Dezember 2022 26 Fremdveranstaltungen geplant, u.a. von Veranstaltern wie Semmel Concerts, Bernd Aust, MAWI und MünchenMusik.
Neue Formate
Mit der Kurzkonzertreihe abgeFRACKt, Konzerten der Reihe Flow!, in denen die Anleitung zu aufmerksamem Hören, Körperübungen und Musik verbunden werden, mit noch mehr Schul- und Familienangeboten und mit Open-air-Konzerten wird das klassische Portfolio erweitert. Hier zeigen Rückmeldungen gerade des jüngeren Publikums, dass die Dresdner Philharmonie einen Nerv trifft, wenn sie mit niederschwelligen, dabei aber hochqualitativen Angeboten auf die Interessen dieser Gruppen reagiert.
Drumherum
Die Dresdner Philharmonie sieht ihre Konzerte nicht als reine Konzertsaal-Ereignisse. Mit neuer Gastronomie in den Foyers, mit der „roten Bühne“ im Eingangsbereich, mit Kooperationen mit Wissenschaftskommunikation und der bewährten Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek und dem Zentrum für Baukultur wird der Kulturpalast immer mehr zu einem Rundum-Wohlfühlort. Hier treffen Kultur, Bildung, Wissenschaft und eine hohe Aufenthaltsqualität zusammen und betten Musik in die Stadt ein.
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