NOISEHAUSEN FESTIVAL 2022: Schrobenhausen wird endlich wieder zu Noisehausen – Beatsteaks, Madsen, Thees Uhlmann und viele mehr verwandeln die Kleinstadt Ende Juli in eine „Rock City“
Eine große Festival- und Konzerttradition gibt es in der oberbayerischen Spargelstadt, die in der Gegend als Hotspot für Livemusik gilt, schon seit Jahrzehnten. Seit 2016 hat Schrobenhausen, nach zuvor mehrjähriger Pause, auch wieder ein Open-Air-Festival. Los ging’s für das Noisehausen mit Altstadtflair, mitten auf dem Rathausplatz, und bekannten Namen wie Madsen, Milliarden oder Jesper Munk. 2019, beim letzten Festival vor Corona, stand dann Kettcar als Headliner auf der Bühne des neuen Geländes. Auf dem Bauer-Rondell herrscht nun sogar noch mehr Festival-Feeling.
Von der Firmen- zur Festival-Atmosphäre: Zwar nicht mehr auf dem Lenbachplatz vor dem Rathaus, aber trotzdem im Herzen der Stadt entsteht auf dem Gelände eines großen Schrobenhausener Unternehmens wieder eine ganz besondere Kulisse. Das Areal zwischen Bürotrakten und der Alten Schweißerei (die übrigens auch als Veranstaltungslocation genutzt wird) bietet bei jedem Wetter die optimalen Bedingungen: zwei Open-Air-Bühnen, kurze Wege, komfortable Sanitäranlagen und vieles mehr. Und wenn das Gelände von der Noisehausen-Crew dann wieder so liebevoll dekoriert wird, vergisst man komplett, dass hier normalerweise Autos oder Maschinen stehen.
Das bunte Lichterspiel und manchmal noch die berühmten Schrobenhausener Störche, die über das Publikum hinwegfliegen: Das alles hat seinen ganz eigenen Charme und ergibt eine ganz besondere Atmosphäre – irgendwo zwischen gemütlicher Kleinstadtidylle und großer Konzertbühne. Dazu gibt es diesmal sogar LED-Wände mit Übertragung der Auftritte. Auch gastronomisch kann das Noisehausen einiges auffahren: Der Schrobenhausener TV-Koch Chrissy Sauer ist gemeinsam mit vielen anderen (lokalen) Anbietern dafür verantwortlich.
Klein, aber fein: Kurze Wege sind in der Kleinstadt das große Plus. Auch zum Stichwort Nachhaltigkeit. Der Bahnhof, mit Direktanbindung nach Augsburg und Ingolstadt, ist zu Fuß nur 200 Meter vom Festivalgelände entfernt. Nach den Headlinern fahren an beiden Tagen in Kooperation mit der Bayerischen Regiobahn sogar Sonderzüge zurück nach Augsburg (1:28 Uhr) und Ingolstadt (1:48 Uhr). Genauso nah ist die Innenstadt – mit Stadtwall und Stadtmauer außenherum, Gastronomie und dem neu gestalteten Lenbachplatz im Inneren. Auf dem Noisehausen-Campground gibt es sogar erstmals die Möglichkeit, zu übernachten (nur im Zelt, keine Wohnwägen). Auch hier ist der Weg vom Festival bis zum Platz auf dem Städtischen Sportgelände nicht weit, zu Fuß nur eine Viertelstunde.
Doch natürlich geht es ja vor allem um die Musik. Und da macht Festivalleiter Andreas Baierl im ersten Jahr nach der Corona-Pause eine ordentliche Ansage: Denn nachdem Gerhard Polt und die Well-Brüder das Festival schon am Donnerstag, 28. Juli, eröffnen (bereits ausverkauft), stehen am Freitag dann die Beatsteaks als Headliner auf derselben Bühne. Also die Band, die sich von einer kleinen Punk-Attraktion ab Mitte der 90er-Jahre zu einer der größten und erfolgreichsten deutschen Rockbands entwickelt hat. Vor allem live ist das immer wieder ein Ereignis – und wohl der Höhepunkt der fünfjährigen Noisehausen-Geschichte.
Auch ansonsten bietet der erste Festivaltag so einiges: Thees Uhlmann zum Beispiel, bei seinem zweiten Schrobenhausen-Gastspiel – diesmal mit kompletter Band. Oder die Blackout Problems. Auch Reggae findet seinen Platz im Line-up, mit der Berliner Combo Mono & Nikitaman. Dazu kommen die Nürnberger Newcomer Akne Kid Joe und Maffai, Elena Rud aus München, die Augsburger Folk-Heroes John Garner und die einheimischen Pawn Painters.
Für den zweiten Tag konnte Andi Baierl Madsen von einem Schrobenhausen-Comeback überzeugen. Sie waren bereits 2017 auf dem Noisehausen und verwandelten die Innenstadt damals in eine einzige große Party. Co-Headliner sind The Baboon Show aus Schweden, die schon lange ein echter Tipp in der Rock- und Punk-Szene sind. Auch für Hip-Hop-Fans gibt es ganz besondere Höhepunkte: Das „Reimemonster“ ist in voller Stärke am Start, Afrob genauso wie Ferris. Das Line-up wird komplettiert von den Cold Years aus Schottland, The Sigourney Weavers aus Schweden, Rong Kong Koma aus Berlin, The Deadnotes aus Freiburg, den 8kids aus Darmstadt, Monkey Circus aus Lichtenfels und Sophie Chassée – die neue Bassistin von AnnenMayKantereit, die auch mit ihrer eigenen Gitarrenmusik für Gänsehautmomente sorgen wird.
Der Festivalsommer kann also kommen und Noisehausen kann in der kleinen „Rock City“ endlich wieder durchstarten. Tages- und Kombitickets sind ab sofort im hauseigenen Ticketshop auf ticket.noisehausen.de sowie bei den lokalen Schrobenhausener Vorverkaufsstellen, im Jugendzentrum GreenHaus und im Lindenkeller (Sig’s Kneipe), erhältlich. Da fehlt am 29./30. Juli eigentlich nur noch das Motto der neuen Beatsteaks-Single: „Kommando Sunshine“!
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