Renata Stripecke auf Professur für Translationale Immunonkologie ernannt
Prof. Stripecke kommt von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), wo sie als W2-Professorin das Labor „Regenerative Immune Therapies Applied“ in der Abteilung für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation leitete. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Regeneration von adaptiver T- und B-Zell-Immunität zur Bekämpfung von Leukämie und Lymphom-Rezidiven. Zudem forscht sie über chronische Virusinfektionen, Reaktivierung und Krebsentstehung.
Prof. Stripecke erklärt: „T- Zellen, die mit chimären Antigenrezeptoren, sogenannten CAR-T-Zellen, zur Krebsbehandlung ausgestattet sind, befinden sich bereits auf dem Höhepunkt der zellbasierten Immunonkologie-Forschung. Es existiert bereits eine Vielzahl genehmigter Produkte, wobei hier nur einige wissenschaftsgetriebene Studien, sogenannte “investigator initiated trials” (ITT), in Deutschland durchgeführt werden, aber mehr als 400 in den USA und in China. Für das nächste Jahrzehnt sind daher alternative Konzepte erforderlich, wie zum Beispiel gen-editierte Zellen, damit diese schnell für Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen können.“
Mit Hilfe innovativer Lernmaschinen-Ansätze identifizieren Stripecke und ihr Team wichtige immunologische Signaturen/Biomarker von T- und B-Zell-Reaktionen gegen Viren und Krebs am Mausmodell. In den letzten fünf Jahren hat sie mehrere Wissenschaftskooperationen realisiert, die neuartige Maus-Immunstämme zur Entwicklung humanisierter Mäuse herstellt.
Prof. Michael Hallek, Direktor des CIO Köln und Mit-Initiator des Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) sieht einen großen Gewinn durch diese Berufung: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Hilfe der Förderung des Landes NRW eine so international angesehene und vernetzte Wissenschaftlerin gewinnen konnten. Ihre Expertise wird uns sicher helfen, innovative zelluläre Immuntherapien gegen unterschiedliche Krebserkrankungen zu entwickeln."
Prof. Stripecke bezeichnet sich als leidenschaftliche Dozentin und will sich in der Lehre insbesondere den strukturierten Graduiertenschulen für angewandte Krebsforschung widmen. Zudem sind Internationalisierung, Mentoring, und der Aufbau von Netzwerken für Frauen in der Wissenschaft wichtige Aktionsfelder.
Renata Stripecke kam 1965 in Sao Paulo/Brasilien als viertes Kind des halbjüdischen Einwanderers Werner Stripecke zur Welt. Sie studierte in Campinas, Brasilien/ UNICAMP Biologie und schloss in 1988 einen Masterstudiengang in Genetik an. Im gleichen Jahr wechselte sie mit Hilfe eines Stipendiums der Konrad-Adenauer-Stiftung an die Maximilians-Universität nach München. 1993 promovierte Stripecke in “European Molecular Biology Laboratories” (EMBL) Heidelberg mit Magna cum Laude in Molekularbiologie. 2002 habilitierte die zweifache Mutter am Heinrich-Pette Institut in Hamburg. Auslandsaufenthalte führten Sie insbesondere nach Kalifornien: Sie arbeitete in der Immun- und Gentherapie im Childrens Hospital Los Angeles, zudem war sie am Howard Hughes Medical Institute der University of California Los Angeles (UCLA), am School of Medicine der University of Southern California (USC) und später als Assistant-Professorin und Co-Direktorin der UCLA Molecular Vector Core.
Seit 2007 hatte sie eine Lehrbefugnis an der MHH, wo sie am Exzellenzcluster REBIRTH rekrutiert war, bevor sie die befristete Professur für Lymphatische Stammzelltherapie und später in 2015 eine verbeamtete Professur für Regenerative Immuntherapie bekleidete. Eine Gastprofessur führte sie zudem ans Baylor College of Medicine nach Houston, Texas/USA.
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