Schweizer Team erreicht bisher bestes Ergebnis an Internationaler Geografie-Olympiade
Silber:
- Anja Höchner, Kantonsschule Romanshorn (TG)
Bronze
- Andrin Lütolf, Kantonsschule Obwalden (OW)
- Leonhard Kick, Kantonsschule am Burggraben (SG)
- Luis Hartmann, Alte Kantonsschule Aarau (AG)
"Wir freuen uns, dass die vielen kleinen Optimierung in der Vorbereitung Früchte tragen", kommentieren die Organisatoren der Schweizer Geografie-Olympiade das Ergebnis. Auch die Teilnehmenden sind stolz auf ihre Leistung: "Ich habe mich sehr gefreut über die Bronze-Medaille", meint Leonhard, "noch wichtiger als eine Medaille war mir allerdings, dass ich persönlich weiterkomme. In den letzten Wochen konnte ich mich so intensiv wie nie zuvor mit den vielen verschiedenen, spannenden Themenbereichen der Geographie auseinandersetzen." Die ursprünglich in Paris geplante iGEO wurde wegen der Pandemie online durchgeführt. Das Schweizer Team verbrachte den Wettbewerb zusammen im Tessin, machte davor aber einen Abstecher nach Paris, um doch noch etwas von der französischen Hauptstadt zu sehen.
Auswendiglernen war gestern
Hauptstädte auswendig lernen, darum gehe es bei der Geografie-Olympiade übrigens nicht, stellen die Teilnehmenden klar. In einer der Feldarbeiten, die neben der schriftlichen Prüfung und dem Multimedia-Test Teil des Wettbewerbs sind, ging es darum, nahe der Seine ein nachhaltiges Tourismusgebiet in einem Marschland zu entwerfen. Solche Aufgaben erfordern vernetztes Denken, Argumentationsfähigkeit, Kreativität und Hintergrundwissen über die vielen verschiedenen Themen, mit denen Geografie zusammenhängt. "Vorbereitung hilft auch sehr viel, aber das Wissen, welches man sich als neugierige und breit interessierte Person über viele Wege aneignet, finde ich ebenso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger“, meint Andrin.
Interdisziplinär und selbstständig
Gerade die Interdisziplinarität der Geografie fasziniert die Teilnehmenden besonders. Es gehe nicht nur um Vulkane und Meeresströmungen, sondern auch um Migrationsbewegungen oder Städteplanung, erklärt Leonhard. So vielseitig wie die Geografie sind auch die Zukunftspläne der Schweizer Champions: Leonhard will internationale Beziehungen studieren, Anja Medizin und Andrin Recht oder Wirtschaft – oder doch etwas in Richtung Geografie? Auch wenn sie sich in Zukunft nicht mit Kartografie oder Klimatologie beschäftigen, werden die bei der Olympiade erworbenen Fähigkeiten hilfreich sein: "Ich habe zum ersten Mal erlebt, wie man sich vollkommen selbstständig auf grosse Prüfungen vorbereitet“, erzählt Anja.
„Eine einzigartige und wunderbare Erfahrung“
Neben Prüfungsstress und geistiger Anstrengung habe er an der Olympiade aber auch lustige und entspannte Momente erlebt, meint Leonhard. "Die iGeo war eine einzigartige und wunderbare Erfahrung. Sie bestand keineswegs nur aus Geografie von morgens bis abends“, stimmt Andrin zu. Der kulturelle Austausch war online nur bedingt möglich, doch die Teilnehmenden machten das Beste daraus und versuchten zum Beispiel, per Videochat zusammen französische Omeletten zuzubereiten. Die Freizeit verbrachte das Schweizer Team zusammen am See. "Ich habe auch erlebt, wie viel Spass es macht von Leuten umgeben zu sein, die auch die gleichen schulischen Interessen besitzen“, erzählt Anja. "Toll, interessant, lehrreich, gelassen, viel Lachen, schöne Unterhaltungen, fantastisches Zusammenleben», fasst Luis seine Erfahrungen zusammen, «ah, und noch drei kleine Prüfungen."
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4’000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
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