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H-Boot WM – Tag 1
Dänische Doppelspitze
Claus Høj Jensen und seine beiden Mitsegler Frederik Dahl und Rasmus Jørgen Andresen aus Dänemark haben den ersten Tag der H-Boot-Weltmeisterschaft als Führende beendet. Der amtierende Weltmeister Høj Jensen siegte im ersten von zwei heute gesegelten Läufen und kam im zweiten als Dritter ins Ziel. Punktgleich dahinter, der WM-Dritte von 2021 und Landsmann von Høj Jensen, Anders Bertelsen, auf Platz zwei.
Auf die dänische Doppelspitze folgt als bester Deutscher der amtierende Deutsche Meister, Thomas Kausen vom Berliner Yacht-Club. Der technische Obmann der H-Boot-Klassenvereinigung, Kausen sagte am Abend: „Wir hatten heute gute Bedingungen und eine gute Welle. Das Segeln war insgesamt etwas tricky und durchaus anspruchsvoll. Die einen kamen damit besser zurecht als die anderen.“
Holger Köhne, Warnemünder Woche-Sieger 2021 und bester Deutscher bei der H-Boot-WM im vergangenen Jahr in Dänemark, liegt aktuell auf dem vierten Platz.
„Wir hatten heute zwei gute Wettfahrten und ich denke das war ein super Start in die H-Boot-Weltmeisterschaft“, freute sich Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche. Die dritte Wettfahrt des Tages wurde heute von der Wettfahrtleitung abgebrochen, da der Wind zu stark drehte.
Morgen stehen drei Wettfahrten auf dem Programm der H-Boote. Erster Start ist um 11 Uhr. Die WM läuft noch bis Freitag.
Korsare Endergebnis: "Es war einfach geil!"
Auf insgesamt zehn Wettfahrten in vier Tagen kam die Korsar-Klasse, die sich heute aus Warnemünde verabschiedet hat. Den Gesamtsieg sicherte sich deutlich die Crew Dirk Braun/Jürgen Kruck, die die Führung seit dem zweiten Tag nicht abgegeben hatte. Braun/Kruck waren eine Klasse für sich, sie gewannen alleine fünf von zehn Wettfahrten.
Mit zwölf Punkten Rückstand auf die Sieger schoben sich Ralf Mahnke und Stefan Seibert am Abschlusstag noch vom vierten auf den zweiten Platz vor. Auf Rang drei beendeten die Österreicher Peter Tschada und Carsten Fischbach die Regatta. Nina Rupprich aus Paderborn, Vorschoterin von Christian Raschke, die den achten Platz belegten, fasste das Event kurz und knapp zusammen: „Es war einfach geil!“
Ein Mini 6.50 bei Rund Bornholm
Auf Kurs Profikarriere
Aktuell nimmt er mit seinem Mini 6.50 an der Langstreckenregatta Rund Bornholm teil. Daneben arbeitet er an seinem Traum vom Leben als Segelprofi. Die Rede ist von Marc-Eric Siewert vom Hamburger Segel-Club (HSC), der bei der 84. Warnemünder Woche gemeinsam mit Vorschoter Maurice Oster (NRV) antritt. Die Teilnahme ist für ihn der Saisonhöhepunkt und zugleich ein wichtiges Puzzleteil beim Optimieren seines Bootes.
„Wir haben das Boot gerade zurück nach Deutschland geholt, und da erschien uns die Warnemünder Woche perfekt zum Training und Materialtesten. Rund Bornholm ist die einzige größere Offshore-Veranstaltung in der Gegend. Außerdem liegt Warnemünde für mich fast vor der Haustür, weil ich in Stralsund studiere. Vor einigen Jahren war ich schon einmal bei der Warnemünder Woche am Start, damals als Crewmitglied auf einer M34“, erklärt Marc-Eric Siewert.
Die Entscheidung, nach Warnemünde zu kommen, hat der 25-Jährige nicht bereut. „Die Atmosphäre hier ist super. Alles ist sehr entspannt und unkompliziert“, freute er sich vor dem Regattastart. Intensiv hat er sich mit seinem Vorschoter Maurice Oster am Tag vor dem Rund Bornholm-Start vorbereitet, ist noch einmal alle Wetterdaten und Materialanpassungen durchgegangen, und hat daran gearbeitet, den besten Kurs für die Wettfahrt herauszufinden.
Bereits im Alter von vier Jahren saß Marc-Eric Siewert auf der Hamburger Alster erstmals in einem Opti. Es folgten etliche Jahre im Opti und später im Laser, begleitet von Siegen bei Stadt- und Landesmeisterschaften. Daneben träumte der Hamburger seit Teenagertagen davon, irgendwann Offshore-Regatten zu bestreiten und an der Solo-über-den-Atlantik-Regatta Mini Transat teilzunehmen. Über Hochseetouren mit seinen Eltern und dem Hamburger Segel-Club in der frühen Jugend hat er den Einstieg in den Offshore-Segelsport geschafft. Mittlerweile wohnt Siewert in Stralsund, wo er seit 2016 erst Motorsport-Ingenieurswesen und danach Wirtschaftsingenieurwesen für Elektrotechnik studiert.
Das Projekt Mini Transat hat er 2021 erfolgreich absolviert. Um das angepeilte Ziel zu erreichen, gründete Marc-Eric Siewert 2018 zusammen mit seinem Vater das Absolute Sailing Team. Anfang 2019 kauften die beiden den sechs Jahre alten Prototypen-Mini „614“, der schon dreimal die Atlantik-Regatta bestritten hat. Bewusst hatte sich das Vater-Sohn-Gespann für ein Boot entschieden, das es weiter optimieren kann. „Es war schon von Anfang an klar, dass es ein Prototyp werden muss. Das liegt an der Begeisterung für Technik und Innovationen im Team. Wir können am Prototypen viel mehr spielen, um das Boot ein bisschen schneller zu machen“, lautet die Team-Devise. Der Mini 6.50 ist das Boot, mit dem der junge Segler am Auftaktwochenende der 84. Warnemünder Woche an der Bäderregatta teilgenommen hat und mit dem er aktuell bei der Regatta Rund Bornholm unterwegs ist.
Und wie geht es für den angehenden Profisegler weiter? Konkretes könne er vor Saisonende noch nicht sagen, macht es der Mini 6.50-Segler spannend. „Ein Ziel ist es auf jeden Fall, in den kommenden Monaten noch so viele Meilen wie möglich zu segeln. Und dann fällt am Ende der Saison die Entscheidung, was als nächste Herausforderung ansteht“, verrät der Student. Der Wunsch, Segelprofi zu werden, sei jedenfalls noch aktuell. „Das ist nach wie vor mein Traum, an dem ich hart arbeite“, versichert der ambitionierte Segler. Wer Marc-Eric Siewert genau zuhört, merkt: Mit kleinen Zielen wird er sich vermutlich nicht zufriedengeben. Es bleibt also spannend, welcher Segelherausforderung sich der gebürtige Hamburger als Nächstes stellen wird.
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