Seeadler überlebte Kollision mit Windkraftanlage. Nach wochenlanger Pflege kann der stolze Vogel nun wieder in die Freiheit fliegen
Am Donnerstag, den 07.07.2022 kann der Seeadler wieder ausgewildert werden. Der Auswilderungsort liegt in der Nähe des Wildparks Eekholt. Die Auswilderung ist für 11 Uhr angesetzt. Treffpunkt ist der Wirtschaftshof des Wildparks Eekholt, Eekholt 1, 24623 Großenaspe.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, die Menschen noch einmal auf die Problematik aufmerksam zu machen, der Seeadler und auch viele andere Vögel in zunehmendem Maße ausgesetzt sind. Bei freilebenden Seeadlern in Schleswig-Holstein ist eine der beiden Haupttodesursachen, der Tod durch Windkraftanlagen. An immer mehr Standorten werden Windräder aufgestellt, die eine gravierende Zerschneidung des Luftraums darstellen. Die bis zu 300 Stundenkilometer schnellen Rotorblätter werden von den Vögeln nicht wahrgenommen und so werden viele gefiederte Mitgeschöpfe regelrecht zerteilt. Oft sind es erwachsene Vögel, wie es auch bei unserem Adler der Fall ist. Werden diese Tiere durch die WKA getötet oder verletzt, stirbt meist auch der Nachwuchs im Nest.
Wir fordern: „Kein Klimaschutz vor Artenschutz“
In diesem Jahr wurden von der Projektgruppe Seeadlerschutz Schleswig-Holstein bereits drei tote oder verletzte Seeadler gefunden, die nachweislich mit den Rotorblättern von Windenergieanlagen kollidiert sind. Als Segelflieger sind die Seeadler durch den geplanten massiven Ausbau von Windenergieanlagen an Land zunehmend gefährdet. „Als Naturschützer müssen wir aufpassen, dass im Zuge der politischen Ambitionen beim Klimaschutz und begleitet von einseitigen Forderungen der Windkraftlobby, die Ziele im Artenschutz nicht gegen die Klimaschutzziele ausgespielt werden, so Günter Kalin, Vorsitzender der Projektgruppe Seeadlerschutz.
Eine Reduzierung des bisherigen Abstandskriteriums von 3.000 Meter rund um die Nester von Seeadler darf nicht, wie durch eine Bundesinitiative geplant, auf 500 Meter reduziert werden. Dadurch würde sich das Tötungsrisiko für Seeadler drastisch erhöhen, wie wissenschaftliche Untersuchungen und die Empfehlungen der Staatlichen Vogelschutzwarten Deutschland belegen.
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