Studie: Öffentliche Hand erfüllt Gesetzesvorgaben bei der Besetzung von Frauen in Führungspositionen bislang nicht
Der durchschnittliche Frauenanteil auf Bundeslandesebene liegt aggregiert bei 20,4 %. Neben Schleswig-Holstein (32,0 %) weisen ostdeutsche Bundesländer – wie auch auf kommunaler Ebene – die höchsten Frauenanteile auf – Thüringen (29,2 %), Brandenburg (28,6 %), Sachsen-Anhalt (27,0 %).
Mit einem Gesamtdurchschnitt von 20,6 % bei den Städten liegt die Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen weiter unter den von der Politik formulierten Zielen. Insgesamt wurden zum Vorjahr nur 24,6 % zuvor männlich besetzte Top-Managementpositionen mit Frauen neubesetzt und 7,5 % weiblich wiederbesetzt. Zwischen 2021 und 2022 neu geschaffene Top-Managementpositionen wurden mit 31,4 % ebenfalls deutlich seltener durch Frauen besetzt.
Städte in ostdeutschen Bundesländern nutzen das weibliche Führungskräftepotenzial besser.
In Gesamtschau besonders beachtlich sind auch die deutlichen Unterschiede im Städtevergleich – auch innerhalb eines Bundeslandes. Bei zwölf Städten liegt der Anteil weiblich besetzter Top-Managementpositionen bei über 30 Prozent, während die Repräsentation bei jeweils 16 Städten unter zehn Prozent liegt, davon fünf gar bei 0 Prozent. Den höchsten Anteil an Frauen im Top-Management erreichen die die Stadtstaaten Berlin und Bremen sowie die Städte ostdeutscher Bundesländer: Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Thüringen und Sachsen. Die Schlusslichter bilden die Städte in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und das Saarland.
Im Branchenvergleich sind Frauen in der Öffentlichen Hand am häufigsten im „Gesundheit- & Sozialwesen“ (34,5 %), der „Bildung, Wissenschaft & Forschung“ (32,9 %) und in „Krankenhäuser“ (25,5 %) repräsentiert. Am geringsten ist der Frauenanteil weiter bei technischen Branchen wie „Energie-/Wasserversorgung & Stadtwerke“ (11,4 %) und „IT/Digitalisierung & Telekommunikation“ (7,1 %).
Studienmethodik:
Den aktuellen Status quo des Anteils von Frauen in öffentlichen Unternehmen hat das Forscherteam des Lehrstuhls für Public Management & Public Policy an der ZU im April 2022 zum nunmehr fünften Jahr in Folge untersucht.
In allen 16 Bundesländern wurden die Daten von 69 Städten und 1.425 kommunalen Unternehmen mit 2.098 Führungskräften auf Frauen in leitenden Organen wie Geschäftsführung, Geschäftsleitung und Vorstand analysiert. Einbezogen waren neben den Landeshauptstädten und den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen auch die jeweils vier größten Städte der Länder sowie die öffentlichen Unternehmen der Bundes- /Landesebene.
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