22. Filmfest FrauenWelten
Eröffnung mit dem Justizdrama MENSCHLICHE DINGE
Der französische Regisseur Yvan Attal erzählt in seinem Film von Alexandre, der am Tag nach einer Party der Vergewaltigung einer 16-Jährigen bezichtigt wird. Für seine Eltern – die Mutter (Charlotte Gainsbourg) eine Intellektuelle, die sich feministisch engagiert, der Vater ein bekannter Fernsehjournalist – eine Zerreißprobe. Vor dem Hintergrund von #MeToo geht MENSCHLICHE DINGE der Frage nach, wo die Grenzen zwischen sexuellem Konsens, Lust und Vergewaltigung verlaufen. Weltpremiere feierte der Film bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2021.
Weitere Highlights im Rahmen des Festivals:
BUTTERFLY VISION ist das Spielfilmdebüt des ukrainischen Regisseurs und Produzenten Maksym Nakonechnyi, das bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde. Im Zentrum steht die ehemalige Kriegsgefangene Lilia, die als vermeintliche Heldin versucht, im Alltag wieder Fuß zu fassen. Ein aufwühlend-ästhetisches Plädoyer wider das Erstarken von Nationalismen.
Der Dokumentarfilm BE MY VOICE über die iranische Journalistin und Aktivistin Masih Alinejad atmet förmlich deren Energie. Als Stimme von Millionen von Frauen in ihrer Heimat unterstützt sie unter Lebensgefahr aus dem US-amerikanischen Exil deren Widerstand gegen den Hijab-Zwang. Wie viel Kraft sie dieser Kampf kostet, aber auch wie viel Stärke und Freude sie immer wieder aus ihrem Engagement zieht, zeigt Regisseurin Nahid Persson Sarvestani auf eindrucksvolle und berührende Weise.
Angesichts von weltweit verschärften Abtreibungsgesetzen ist der im Chicago der späten 1960er-Jahre angesiedelte Spielfilm CALL JANE umso wichtiger und brisant. Es geht um Joy, deren Leben durch eine späte Schwangerschaft bedroht ist. Sie erfährt von "The Janes", ein subversives Frauennetzwerk, das Menschen in ihrer Situation darin unterstützt, frei über sich und ihren Körper zu entscheiden.
Das Filmprogramm wird im Festivalzeitraum vom 26.10 bis 02.11.2022 zum Teil auch bundesweit online verfügbar sein. Ebenso werden die Vorführungen vor Ort im Kino in der KulturBrauerei durch Gespräche mit RegisseurInnen sowie ExpertInnen ergänzt.
Auch in diesem Jahr sind die Schwerpunkte des Festivalprogramms an die Arbeit von TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. angelehnt. Mit dem Filmfest erhalten Arbeiten von RegisseurInnen ein Forum, die keinen Verleih finden oder nur kurz in den Kinos im deutschsprachigen Raum zu sehen. Doch vor allem verschafft der filmische Blick auf die Menschenrechte von Frauen weltweit diesen Aufmerksamkeit und führt bestenfalls zu einer sensibilisierten Öffentlichkeit.
Mehr Informationen zum 22. Filmfest FrauenWelten und zum diesjährigen Filmprogramm des Festivals finden Sie auf der Website des Filmfest FrauenWelten.
TERRE DES FEMMES e. V. – Menschenrechte für die Frau e. V.
Brunnenstr. 128
13355 Berlin
Telefon: +49 (30) 40 50 46 99 – 17
Telefax: +49 (30) 40504699-99
http://www.frauenrechte.de