Bessere Chancen für Patienten mit Metastasen
Um Krebspatienten schonend, aber effektiv zu behandeln, hat die Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) in den vergangenen Jahren in alle Bereiche der Tumortherapie investiert – allein über 5,5 Millionen Euro in die technische Ausstattung der Strahlentherapie im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), die eine wichtige Säule der Tumormedizin darstellt. Unter anderem wurden zwei leistungsfähige Linearbeschleuniger angeschafft, die eine hochpräzise Bestrahlung von Tumoren ermöglichen. Neueste Anschaffung: einer der derzeit modernsten und besonders innovativen Computertomografen (CT). Dieser ermöglicht dank besonders großer Öffnung und einer entsprechenden Vakuummatratze zur Präzisionslagerung eine exakte dreidimensionale Bestrahlungsplanung auch für kräftiger gebaute Patientinnen und Patienten.
„Ziel ist es, den Tumor hochdosiert zu bestrahlen, dabei aber das umliegende Gewebe bestmöglich zu schonen", erklärt Petra Schneider, Fachärztin für Strahlentherapie. Damit das gelingt, ist eine exakte Planung der Bestrahlungsposition im Vorfeld nötig. Die Computertomografie (CT) ist dafür das wichtigste Mittel: Mit ihrer Hilfe kann der Bereich, der später bestrahlt werden soll, millimetergenau bestimmt werden. Anschließend erstellt ein Team aus Medizinphysikern und Fachärzten anhand der gewonnenen Informationen einen individuellen Bestrahlungsplan.
Die Bestrahlung selbst, die in der Regel nur wenige Minuten dauert, erfolgt mit einem Linearbeschleuniger neuester Generation. Dieser verfügt ebenfalls über ein Computertomografie-System, mit dem die Patientenposition, aber auch die Lage der zu schonenden Organe und des Tumors vor jeder Behandlung überprüft wird. So wird eine hochpräzise Bestrahlung zu gewährleistet. Eine zusätzliche 4D-Bildgebung ermöglicht zudem eine atemgesteuerte Therapie, so dass Lageveränderungen des zu bestrahlenden Tumors durch die Bewegung des Brustkorbes beim Atmen genauestens berücksichtigt werden.
Etwa 1.300 Patienten werden im Fachbereich Strahlentherapie des MVZ jährlich behandelt, rund 400 von ihnen haben Metastasen. „Mit den interdisziplinären Möglichkeiten der Therapie – zum Beispiel einer stereotaktischen Bestrahlung in Kombination mit Chemo- oder Immuntherapie – sind die Behandlungsaussichten in vielen Fällen gut", sagt Petra Schneider. Das Klinikum Kassel bietet für eine solche kombinierte, individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie beste Voraussetzungen. Gleichzeitig werden die Patientinnen und Patienten von einem erfahrenen und eingespielten, interdisziplinären Team aus Fachärzten, Medizinphysikern, Medizinisch-Technischen-Radiologieassistenten sowie Medizinischen Fachangestellten rundum betreut.
Informationsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte
Die Vorteile einer stereotaktischen Bestrahlung für oligometastasierte Patientinnen und Patienten stehen auch im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, die der Fachbereich Strahlentherapie am 12. Oktober 2022 für das Fachpublikum ausrichtet. Weitere Informationen dazu unter www.gnh.net/veranstaltungen.
Hintergrund: Stereotaktische Bestrahlung: Unter einer stereotaktischen Bestrahlung versteht man eine bildgeführte Hochpräzisionsbestrahlung, die es erlaubt, kleine Tumore aus verschiedenen Richtungen mit einer Zielgenauigkeit von weniger als einem Millimeter zu bestrahlen. Weitere Informationen zum Behandlungsspektrum und dem Ablauf einer Strahlentherapie gibt es unter: www.gnh.net/mvz
Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) ist ein regionaler Gesundheitskonzern, der in Nordhessen ein breites medizinisches Leistungsspektrum von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin bietet. Mit der Bündelung seiner Kompetenzen kann das Unternehmen eine hochwertige medizinische Versorgung und Pflege garantieren. Mittelpunkt der GNH ist das Klinikum Kassel als Maximalversorger und größtes kommunales Krankenhaus Hessens sowie Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg, im Umland stellt das Krankenhaus Bad Arolsen eine wohnortnahe Versorgung sicher. Dazu kommen mehrere Einrichtungen der ambulanten medizinischen Versorgung und Rehabilitation. Die Krankenhäuser der GNH versorgen jährlich an die 57.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Mit über 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 440 Ausbildungsplätzen gehört die GNH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. In Kooperation mit der University of Southampton bietet die Kassel School of Medicine (KSM) ein bilinguales Medizinstudium für jährlich rund 30 Studierende an.
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