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Das passende Fahrrad fürs Kind

Der Boom in der Fahrradbranche hält weiter an. Auch Kinderfahrräder sind sehr gefragt. Worauf Eltern achten sollten, wenn sie ihren Nachwuchs für gemeinsame Radtouren ausrüsten wollen und ab welchem Alter E-Bikes in Frage kommen, erklärt Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO.

Auf Größe und Gewicht achten

Zwischen all den Angeboten das passende Fahrrad für den Nachwuchs zu finden, kann für Eltern eine ziemliche Herausforderung sein. Für eine erste Einschätzung ist eine Größentabelle hilfreich, die anhand der Körpergröße des Kindes die passende Fahrradgröße anzeigt. „Die Fahrradgröße wird in Zoll angegeben. Ab einer Körpergröße von 105 cm ist beispielsweise ein 16-Zoll-Rad empfehlenswert“, erklärt Dimitar Gouberkov. Die Tabellen finden Eltern unter anderem im Internet. Von Übersichten, die sich nach dem Alter richten, rät der Unfallexperte von ERGO ab, da Kinder unterschiedlich schnell wachsen. Auch die motorischen Fähigkeiten des Nachwuchses spielen bei der Auswahl eine Rolle. Ein größeres Rad zu kaufen, damit das Kind länger damit fahren kann, sollten Eltern vermeiden. Denn ist es zu groß, können die Kleinen leichter umkippen und in gefährlichen Situationen schnell die Kontrolle verlieren. Neben der Größe sollten Eltern auch das Gewicht des Fahrrads berücksichtigen. Je leichter das Rad, desto einfacher die Handhabung und der Fahrspaß. „Um sicher unterwegs zu sein, ist es wichtig, dass das Fahrrad optimal auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmt ist“, fasst Gouberkov zusammen.

Gangschaltung oder nicht?

Mittlerweile verfügen viele Kinderfahrräder bereits über eine Gangschaltung. „Ab etwa sechs Jahren ist ein Rad mit Gangschaltung eine Option. Jüngere Kinder können meist noch nicht damit umgehen“, so der Unfallexperte. Für den Anfang ist eine Drei-Gang-Nabenschaltung empfehlenswert. „Kommt das Kind damit doch noch nicht zurecht, können Eltern den mittleren Gang dauerhaft voreinstellen“, rät Gouberkov.

Online, gebraucht oder im Geschäft?

Kinder wachsen schnell und benötigen daher häufiger ein neues Rad als Erwachsene – ein teurer Spaß. Eine gute Möglichkeit zum Sparen ist der Onlinekauf. Doch eine Fahrradbestellung im Internet hat auch einen Nachteil: „Fahrräder sind zwar online oft günstiger, aber das Kind kann das Fahrrad vor dem Kauf nicht ausprobieren“, so der ERGO Experte. „Nur mit einer Probefahrt lässt sich feststellen, ob das Rad passend ist, sich das Kind sicher fühlt und es beispielsweise die Bremsen gut erreichen kann“, so der Unfallexperte. Stellt sich heraus, dass ein online gekauftes Rad für das Kind nicht geeignet ist, steht eine aufwendige Rücksendung an. Hinzu kommt die fehlende Beratung. Viele Onlinehändler bieten mittlerweile zwar auch eine telefonische Beratung an, dennoch empfiehlt Gouberkov vor allem Eltern mit wenig Erfahrung, ein Fachgeschäft vor Ort aufzusuchen. Manche Händler bieten auch gebrauchte Fahrräder an, diese sind oft günstiger und können ebenfalls vor Ort ausprobiert werden. Eine weitere Alternative sind Verkaufsplattformen oder Fahrradmärkte. Auch hier finden Eltern meist preiswerte Angebote.

Sattel richtig einstellen

Ist die Wahl getroffen und das neue Rad gekauft, sollten Eltern als erstes die Sattelhöhe richtig einstellen. Denn auch das kann Auswirkungen auf Sicherheit und Fahrspaß haben. Fahranfänger sollten mit einer niedrigen Sattelposition fahren, damit sie sich jederzeit mit beiden Füßen komplett am Boden abstützen können. „Sobald der Nachwuchs sicher unterwegs ist und eine gute Balance hat, können Eltern den Sattel so einstellen, dass das Kind mit beiden Fußspitzen gleichzeitig den Boden erreichen kann“ empfiehlt Gouberkov. Mit einem höheren Sattel können kleine Radler leichter treten und gleichzeitig die Kniegelenke schonen. Der Unfallexperte rät Eltern zudem, auf Stützräder zu verzichten. Damit lernen Kinder nicht nur langsamer, das Gleichgewicht zu halten, sondern sie haben auch ein höheres Risiko, an Bordsteinen oder ähnlichem hängenzubleiben und dadurch zu stürzen.

Ab wann geht’s aufs E-Bike?

Gerade bei anspruchsvollen Touren oder längeren Strecken entscheiden sich immer mehr Radfahrer für ein E-Bike. Viele Eltern stellen sich da die Frage, ab wann für den Nachwuchs ein Elektrorad geeignet ist. „Mittlerweile bieten tatsächlich viele Hersteller Mini-E-Bikes an. Sie haben den Vorteil, dass Kinder mit elektrischem Antrieb auch bei längeren Fahrradtouren mithalten können“, erläutert der Experte von ERGO. Rechtlich gesehen gelten Pedelecs, die eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h erreichen können, als normale Fahrräder. Eltern können also selbst entscheiden, ab welchem Alter sie ihr Kind auf einem solchen Rad fahren lassen. Gouberkov gibt zu bedenken: „Die anhaltend hohe Geschwindigkeit und die kräftige Beschleunigung können Kinder schnell überfordern und in Gefahrensituationen bringen. Eltern sollten den Zeitpunkt für den Kauf eines Pedelecs also nicht zu früh wählen. Als Richtwert gilt: frühestens ab dem zehnten Lebensjahr.“ Wichtige Entscheidungskriterien sind ausreichende Motorik und Reaktionsfähigkeit, Körperbeherrschung und –größe sowie die allgemeinen körperlichen Fähigkeiten des Kindes.

Über die ERGO Versicherungsgruppe AG

ERGO ist eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist die Gruppe in rund 26 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. Unter dem Dach der Gruppe agieren mit der ERGO Deutschland AG, ERGO International AG, ERGO Digital Ventures AG und ERGO Technology & Services Management AG vier separate Einheiten, in denen jeweils das deutsche, internationale, Direkt- und Digitalgeschäft sowie die globale Steuerung von IT und Technologie-Dienstleistungen zusammengefasst sind. Über 37.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige Vermittler für die Gruppe. 2021 nahm ERGO über 19 Milliarden Euro an Gesamtbeiträgen ein und erbrachte für ihre Kunden Netto-Versicherungsleistungen in Höhe von rund 17 Milliarden Euro.

ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger.

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