Handwerk für die Ohren
Mit dabei sind unter anderem Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie, sowie Olympiasieger und gelernter Anlagenmechaniker Matthias Steiner.
Der Fachkräftebedarf ist zu einem der beherrschenden Themen unserer Zeit geworden. Allein im Handwerk werden mehr als 250.000 Fachkräfte gesucht. Wichtige und ambitionierte Vorhaben im Bereich Klima, Energie, Verkehr und Wohnungsbau erhöhen den Bedarf weiter – sie sind nur mit tausenden weiteren Fachkräften zu stemmen. Die Karrierechancen in den relevanten Berufen sind besser denn je. Und doch ergreifen nur wenige Jugendliche eine entsprechende Ausbildung. Selbst dann, wenn sie sich eigentlich für die Tätigkeiten interessieren. Vielmehr drohen praktisch veranlagte Jugendliche in unserem Bildungs- und Gesellschaftssystem zu zukünftigen Studienabbrechern zu werden. Und das schadet am Ende allen, den jungen Menschen, unserer Wirtschaft und der Gesellschaft.
Doch was kann getan werden, damit junge Menschen ihren Neigungen und Talenten bei der Berufswahl wieder besser folgen können? Wie kann es gelingen, dass wieder mehr Jugendliche den Weg in die Berufe finden, die hängeringend gebraucht werden? Diesen und weiteren Fragen geht Moderatorin Anna Planken – bekannt aus dem ARD-Morgenmagazin – in einem neuen Podcast auf den Grund. In „Wer macht Morgen? Warum wir für die Zukunft jetzt umdenken müssen.“ spricht sie mit prominenten Gästen aus Politik, Wissenschaft, Handwerk und öffentlichem Leben.
Von der Beraterin mit Burnout zur glücklichen Schreinermeisterin
In der ersten Folge zu Gast ist Kathrin Martin, die nach dem BWL-Studium Unternehmensberaterin wurde und scheinbar mustergültig ins Berufsleben startete. Doch für sie hat der Weg nicht zum Traumjob geführt, sondern zu zwei Burnouts. Schließlich entschloss sich Martin zu einem kompletten Neuanfang als Schreinerin. In der Auftakt-Folge von „Wer macht Morgen?“ appelliert sie zum Umdenken: „Sei dir sicher, dass du das machst, was dir wirklich Spaß macht. Und nicht das, […] was andere von dir erwarten.“
Im Dialog mit der Bildungsministerin, einem Neurobiologen und einem Olympiasieger
Bedarf zum Umdenken sieht auch der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther. Er kritisiert das Schulsystem, das seiner Einschätzung nach die handwerkliche Begabung junger Menschen durch ständiges Stillsitzen unterbindet. Auf der anderen Seite appelliert er an Eltern, Kinder bei ihrer freien Entfaltung zu unterstützen: „Wir sollten Eltern ermutigen, hinzuschauen, was denn aus den Kindern herauskommen will, anstatt dass sie ständig versuchen, was in die Kinder hineinzustopfen.“
Jemand, der handwerkliche Begabungen bei seinen Kindern schätzt und fördern möchte, ist Olympiasieger Matthias Steiner. Er selbst war als gelernter Anlagenmechaniker tätig, ehe er sich ganz seiner sportlichen Karriere widmete. „Ich bin wirklich im tiefsten Herzen ein Handwerker – bis heute. Und wenn meine Kinder gerne ein Handwerk lernen wollen, möchte ich das mit ganzer Kraft unterstützen“, erläutert Steiner. „Ich bin mir ganz sicher, dass das ein noch größeres Thema wird und wir ganz viele gute Leute brauchen.“
Weitere Gäste im Podcast sind Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand, der Philosoph und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Julian Nida-Rümelin, die Diplom-Pädagogin Christel van Dieken und Deutschlands berühmteste Konditorin, Bettina Schliephake-Burchardt.
Die ersten Folgen von „Wer macht Morgen?“ sind auf handwerk.de, zeit.de und allen gängigen Podcast-Plattformen, u. a. auf Spotify, verfügbar. Nach dem Auftakt werden im Zwei-Wochen-Rhythmus vorerst sieben weitere Folgen mit einer Länge von jeweils 20 bis 30 Minuten publiziert. Der Podcast ist eine Kooperation des deutschen Handwerks mit Studio ZX, Teil der ZEIT Verlagsgruppe.
Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören annähernd 13.000 Handwerksunternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden.
Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern bietet ihnen auch eine umfassende Beratung an, etwa zur Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie.
Außerdem ist die Handwerkskammer ein großer Bildungsanbieter mit Bildungsakademien in Singen, Rottweil und Waldshut sowie der gemeinsam mit der IHK betriebenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen.
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