Messe- Kongress- und Kulturforum
Wie soll das Messe- Kongress- und Kulturforum (MKK), die Erweiterung der Saarbrü-cker Congresshalle und die Neugestaltung des umliegenden Areals aussehen? Ant-worten liefert der Congress-Centrum Saar GmbH (CCS), Bauherrin des Zukunftspro-jektes, der Architektenwettbewerb mit Realisierungs- und Ideenteil, die am Freitag, 29.07.2022, mit der Preisgerichtssitzung endete.
Bei der geplanten Erweiterung des Veranstaltungsstandortes Saarbrücken handelt es sich um das Teilprojekt 21 einer städtebaulichen Gesamtmaßnahme, die im Zuge des nationalen Förderprojektes "Modellvorhaben für die Weiterentwicklung der Städtebauförderung" finanziert wird. Ein weiterer Baustein der städtebaulichen Weiterentwicklung stellt für die CCS das Teilprojekt 06 "Vorplätze" dar, welches die Neugestaltung, Modernisierung und Erweiterung der direkten Umgebung der Con-gresshalle Saarbrücken beinhaltet.
Insgesamt 23 Architekturbüros haben im Rahmen einer europaweiten Ausschrei-bung Ihre Bau- und Planungsvorschläge für den Realisierungswettbewerb zum Teil-projekt 21 und 06 mit einem Ideenbestandteil für die umliegenden städtebaulich-freiraumplanerischen Schnittstellen eingereicht. Hierzu gehören die Teilprojekte 05 "Hafenstraße", 08 "Vom Bürgerpark zur Hafeninsel" und 09 "Uferpromenade und Congress-Steg".
Eine Jury, bestehend aus Fach- und Sachpreisrichterinnen- und richtern unter der Leitung des Architekturbüros Freese, hat die eingereichten Entwürfe begutachtet und bewertet. Die Jury setzte sich im Wesentlichen aus Vertreterinnen und Vertre-tern von Architekturbüros, des Bundes, des Landes, der Landeshauptstadt Saarbrü-cken und des Aufsichtsrates der CCS sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CCS in beratender Funktion zusammen.
Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung im Pingusson-Gebäude durch CCS-Ge-schäftsführer Michael Hoppstädter und Bauminister Reinhold Jost wurden alle Ent-wurfsplanungen, insbesondere die der Preisträger, präsentiert und vorgestellt.
Bauminister Reinhold Jost anlässlich der Ausstellungseröffnung: "Die Qualität der Wettbewerbsbeiträge ist beeindruckend. Gerade aber dem Wettbewerbssieger ge-lingt es auf herausragende Weise eine Lösung zu finden für die Kombination eines reibungslosen Messe- und Kongressablaufs mit einer bestmöglichen städtebaulichen Verknüpfung des Hafeninselparks. Hierdurch erfolgt eine erhebliche Förderung des Städtebaus an ganz zentraler Stelle Saarbrückens."
Jürgen Barke, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie: "Insbeson-dere bei den Siegerentwürfen ist es gelungen, ein hoch anspruchsvolles funktionales Raumprofil mit städtebaulicher Qualität zu verbinden. Die Erweiterung der Con-gresshalle wird den Messestandort Saarbrücken massiv aufwerten. Damit setzen wir wichtige Zukunftsimpulse für Wachstum und Beschäftigung in der ganzen Region. Die Landesmittel, die wir zur Ko-Finanzierung dieses Erweiterungsbaus zur Verfü-gung stellen, sind eine gute Investition in viele Bereiche der Saarwirtschaft, wie etwa Handel und Tourismus."
Insgesamt wurden fünf Siegerentwürfe gekürt.
Der erste Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft Kadawittfeldarchitektur GmbH aus Aachen. Hier lobte die Jury insbesondere die Funktionalität des Gestaltungsentwur-fes, der einerseits für den Messe- und Kongressbetrieb gut durchdacht sei und einen wirtschaftlichen Betrieb und eine erfolgreiche Vermarktung erwarten ließe. Ande-rerseits verbinde er einen guten Veranstaltungsbetrieb mit einer bestmöglichen Zu-gänglichkeit des Hafeninselparks sowie eine attraktive Verbindung zur bestehenden Congresshalle.
Der Haupteingang und das Foyer sind großzügig dimensioniert und bieten vielfältige Möglichkeiten für Ausstellungen und Events. Besucherinnen und Besucher können sich gut orientieren und alle Flächen sind variabel kombinierbar. Die bestehende Congresshalle ist über eine verglaste Brücke zu erreichen.
Die Zugänglichkeit zum Bürgerpark wird durch den sogenannten "grünen Canyon" ermöglicht. Dazu soll, laut Planungsvorschlag eine direkte Wegeverbindung geschaf-fen werden, die unter der neuen Brücke das Niveau des Johannes-Hofmann-Platzes mit dem deutlich tiefer liegenden Hafeninselpark verbindet. Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Grün wesentlich weiter in den Platz hineingezogen wird und somit ein großzügiges Entree zum Hafeninselpark und dem Flussufer entstehen kann. Die-ser Zugang kann, ohne den Messebetrieb zu stören, von der Öffentlichkeit jederzeit benutzt werden.
Oberbürgermeister Uwe Conradt: "Ich finde den Siegerentwurf außerordentlich in-teressant und gelungen. Mit einer neuen hochattraktiven Congresshalle kann dem Saarland die Rückkehr auf die Kongress-Landkarte gelingen. Der Siegerentwurf hat aber auch das Potenzial, zu einem wichtigen städtebaulichen Impuls für die Innen-stadt zu werden. Dem Bauherrn, der Congress-Centrum Saar GmbH (CCS), wünsche ich bei der weiteren Planung und dem Bau viel Erfolg."
Die zweite Platzierung blieb unbesetzt.
Den dritten Preis verlieh die Jury der Arbeitsgemeinschaft gmp International GmbH, Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH & ee concept GmbH aus Aachen. Hier lobte die Jury insbesondere die Idee eines maßvoll dimensionierten Neubaus in der Verlängerung der Bebauung der Hafenstraße, der sich gegenüber der denkmal-geschützten Congresshalle in das städtebauliche Gesamtbild einfügt sowie das nach-haltige Energiekonzept.
Zu einem weiteren dritten Sieger kürte die Jury die Arbeitsgemeinschaft Hascher Jehle Design GmbH, TOPOS Stadtplanung Landschaftsarchitektur Stadtforschung & osd GmbH aus Berlin. Die Jury lobte insbesondere die gute veranstaltungsspezifische Funktionalität des Gestaltungsvorschlages sowie die Integration einer Besucher-terasse mit Ausblick zum Hafeninselpark. Darüber hinaus überzeugte die Integration der Wasserfläche im hinteren Platzteil.
Der vierte Platz ging an die Arbeitsgemeinschaft KRUG GROSSMANN ARCHITEKTEN, eep architekten ZT GmbH & Freiland ZT GmbH aus Rosenheim. Fünfter Sieger des Wettbewerbs wurde die Arbeitsgemeinschaft Hepp + Zenner, Schaus Decker, Roll-mann, Neumann Gusenburger & Anja Diehl aus Saarbrücken.
"Insbesondere mit Blick auf das Akquise- und Vermarktungspotential und der Funk-tionalität im Messe-, Tagungs- und Kongresswesen präsentierten uns die eingereich-ten Entwürfe tolle Ideen und Lösungsansätze. In der Gänze können wir aus Sicht der CCS GmbH mit der Vielzahl und Qualität der Entwürfe sehr zufrieden sein. Die Jury hat mit dem gestalterischen Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Kadawittfeldarchi-tektur GmbH aus Aachen eine sehr gute Wahl getroffen, wobei ausdrücklich die qua-litativ hochwertige Arbeit aller Preisträger zu erwähnen ist", so Michael Hoppstäd-ter, Geschäftsführer der CCS.
Im weiteren Verlauf wird die CCS nun in das Vergabeverfahren mit den Preisträgern einsteigen.
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