Energie- / Umwelttechnik

Negative Effekte der EU-Biodiversitätsstrategie

Im Sinne der kürzlich veröffentlichten Studie des Thünen-Instituts zu den Auswirkungen der EU-Biodiversitätsstrategie auf die Holzproduktion in der EU plädiert die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. erneut für eine höhere Priorität der Rohstoffsicherung.

Vergangene Woche veröffentlichte das Thünen-Institut für Waldwirtschaft eine Studie, in der die Auswirkungen der EU-Biodiversitätsstrategie* auf die Produktion und den Handel mit Holz und Holzprodukten in der EU und Nicht-EU-Ländern prognostiziert wurden.

In drei Szenarien mit unterschiedlicher Intensität kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Holzproduktion in der EU bis 2030 durch die geplanten Nutzungsverbote im Wald zwischen 9 und 48 Prozent zurückgehen könnte. Neben den fatalen Effekten für die Holzwirtschaft in der EU würde das fehlende Holz zudem durch die gesteigerte Produktion in Drittländern ausgeglichen, in denen oft niedrigere Umweltstandards gelten. Weiterhin würde fehlendes Holz voraussichtlich durch alternative, klimaschädlichere Rohstoffe ersetzt, was zusätzlich einen negativen Einfluss auf die Klimabilanz hätte. In Summe verfehlen die geplanten Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität damit ihr Ziel und schaden zusätzlich dem Klima.

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. setzt sich für eine nachhaltige und langfristige Versorgung mit dem Rohstoff Holz ein. In diesem Sinne befürwortet der Verband den integrativen Naturschutz in Kombination mit der Waldbewirtschaftung: „Biodiversität im Wald funktioniert auch, ohne dass die Gesellschaft auf die nachhaltige Gewinnung der wertvollen Ressource Holz verzichten muss. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Studie eindrucksvoll, welche Auswirkungen Nutzungsverbote auf die weltweiten Handelsströme haben. Wir sollten das Holz deshalb nicht in großem Stil importieren, sondern dort nachhaltig nutzen, wo wir Holznutzung und Naturschutz am besten in Einklang bringen können: in unseren heimischen Wäldern“, kommentiert Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR.

*Laut EU-Biodiversitätsstrategie sollen 30 Prozent der Landfläche und Meere unter Schutz, 10 Prozent davon unter strengen Schutzvorgaben gestellt werden.

Die Pressemitteilung des Thünen-Instituts finden Sie hier.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als pdf-Version.

Über Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.

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